Donald Trump sagt Treffen mit Kim Jong Un ab

Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am heutigen Donnerstag mitteilte, hat US-Präsident Donald Trump ein für den 12. Juni in Singapur geplantes Treffen mit dem Staatschef der DVR Korea Kim Jong Un in einem Brief abgesagt.

Begründet hat Trump seine Absage damit, dass die jetzige Zeit angesichts des gewaltigen Ärgers und offener Feindschaft,“ die sich in den jüngsten Erklärungen der DVR Korea zeige, „unangemessen“ sei.

Dass ausgerechnet Donald Trump sich damit nun über Verstöße gegen die diplomatische Etikette in öffentlichen Äußerungen beklagt, könnte dazu geeignet sein, nicht nur bei Lesern von Trumps Twitterfeed ein Schmunzeln auszulösen. Trumps Absage erfolgte unmittelbar nach der Zerstörung des nuklearen Testgeländes Punggye-ri durch die DVR Korea.

Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, der maßgeblich zur Anbahnung des Treffens von Trump und Kim beigetragen hatte, zeigte sich in einer ersten Stellungnahme „perplex und voll von Bedauern“ und ließ durch sein Büro des weiteren erklären, dass Südkorea von der Entscheidung Trumps überrascht wurde und nicht vorab informiert war. Weiterhin heißt es von Seiten der südkoreanischen Präsidentschaft, es sei sehr bedauerlich und bestürzend, dass der USA-Nordkorea-Gipfel nicht wie geplant stattfinde. Das garnierte das Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon noch mit der Erklärung, dass die „De-Nuklearisierung und der dauerhafte Frieden auf der koreanischen Halbinsel nicht aufgegeben oder verzögert werden können, weil sie eine historische Aufgabe sind.“

Das kann man sicherlich als Zeichen dafür deuten, dass der südkoreanische Präsident Moon Jae-in zumindest mit dem Gedanken spielt, den Entspannungs- und Friedensprozess mit der DVR Korea ohne die USA an Bord weiterzuführen. Das könnte allerdings zu erheblichen Differenzen zwischen Südkorea und den USA in Sicherheitsfragen führen. Es könnte spannend werden, zu beobachten, inwieweit das zu einer Emanzipierung Südkoreas von den USA führen wird.

Zum Hintergrund sollte man wissen, dass die Kluft zwischen militärischer und wirtschaftlicher Ausrichtung in Südkorea so groß wie in kaum einem anderen Land der Erde ist. Während Südkorea militärisch voll auf seine Allianz mit den USA ausgerichtet ist, ist die Wirtschaft Südkoreas zwischenzeitlich gründlich auf China ausgerichtet, das schon immer an der Seite der DVR Korea stand.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ist gegenwärtig zu Besuch in China. Auch den betont freundlichen Besuch Merkels beim größten Handelspartner Deutschlands China kann man im Lichte europäischer Bemühungen sehen, sich von den USA ein Stückchen zu emanzipieren und etwa deutsche und europäische Positionen zum globalen Freihandel enger mit China abzustimmen.

Nachtrag 23:30h: Der französische Präsident Emmanuel Macron ist heute übrigens in Russland, nicht zuletzt deswegen, um sich mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin in internationalen Fragen bei Themen wie Syrien, Iran und Ukraine abzustimmen. Merkel war bereits letzte Woche in Russland.

Aus Syrien wurde am heutigen Abend berichtet, dass die syrische Luftabwehr heute in der Provinz Homs nahe der syrisch-libanesischen Grenze aktiv war.

Gegenwärtig wird wohl ziemlich einhellig davon ausgegangen, dass das ein Angriff des zionistischen Regimes auf den Militärflughafen nahe Quasir war.

38 Gedanken zu “Donald Trump sagt Treffen mit Kim Jong Un ab

  1. ??? Nordkorea verschrottet ein Atomtestgelände und quasi als Reaktion darauf sagt Trump das Treffen ab ??? Was ist denn da wieder im Busch?

    1. Johanniskraut

      ich vermute, Trump versucht mit seinem unverschämten Brief indirekt die Allianz USA-Südkorea zu lockern.

      1. Genau so sehe ich das auch. Südkorea, Nordkorea, China und Russland sollen ihre Angelegenheiten in ihrem Teil der Welt selbst regeln. Trump treibt regionale Mächte einander in die Arme. Und selbst verabschiedet er sich mit der USA aus Gesprächen und zeigt deutlich, dass auf die USA kein Verlass (mehr) ist.

  2. Warum Nordkorea Atomwaffen hat, war mir nie ganz klar. Südkorea wird nie einen Krieg auf der Halbinsel beginnen, da sie ja Landsleute umbringen und dann den Aufbau stemmen müssen. Nordkorea wird auch keinen Krieg anfangen, weil es genauso sinnlos ist. Für die USA ergibt es schon mehr Sinn, was aber auch nichts bringt, da sie von China wie damals eine mitbekommen.

    1. GFM

      In Nordkorea herrscht die Auffassung, das die USA und ihre Vasallen auf der ganzen Welt ständig Angriffskriege und andere Regime-Change-Operationen. Dabei wurde erkannt, dass mächtige Kreise in den USA auch in der DVR Korea gern einen Regime Change durchführen wollen. Weiterhin wurde die Beobachtung gemacht, dass die USA aus Feiglingen besteht, die sich nur trauen, schwache Staaten zu überfallen, und Atomwaffen stark machen und deshalb einen guten Schutz gegen US-geführte Angriffskriege bieten. Weiterhin beobachtete die DVR Korea, dass auf die Abrüstung von Massenvernichtungswaffen in Einklang mit US-Forderungen häufig ein US-Angriffskrieg gegen das betreffende Land folgt, wie die Beispiele Irak und Libyen zeigen. Das sind in der DVR Korea starke Argumente dafür, die Atomwaffen zu behalten, jedenfalls solange bis die Welt sicherer geworden ist.

    2. Meinst du im Ernst das die USA interessiert was Südkorea zu einem Krieg auf der Halbinsel hält? Die Geschichte hat gezeigt, über Jahrzehnte hinweg, das ein Land nur sicher vor US-Einflußnahme ist wenn es Atomwaffen hat.

  3. Die Ukrainische Armee versuch pünktlich zur WM eine Grossoffensive zu starten, dazu kommt noch der MH17 Bericht. Ähnlich wie in Peking 2008 (Georgien-Krieg), Sotschi 2014 (Krim-Krise, Ukraine), Russland WM 2018 (Ukraine) will man Grossanlässe überschatten. Aber um ehrlich zu sein Russland hätte nie sowas durchführen dürfen, China ist was anderes. Es schränkt Russland zu sehr ein weitere Schritte zu machen. Man sieht ja das Russland selbst für ihre Verhältnisse zu Zahm sind.

    Oder Russland ist Teil des Spiels und war es schon immer. Es ist kein Zufall das Putin angeblich zur gleichen Grossloge Goldenes Eurasien gehört wie Merkel und Netanyahu. Beide Politiker sind die, die sich am allerhäufigsten mit Putin treffen, Netanyahu wurde sogar die Ehre zuteil beim Marsch des „Unsterblichen Regiments“ am 9.Mai am Tag des Sieges teilzunehmen und ein Bild hochzuheben. Würde einleuchtend sein denn unter normalen Umständen würden die sich nichtmal treffen da Geopolitisch eigentlich Feinde. Wie dem auch sei.

    1. Amoahnos

      Glaubst du allen Ernstes an so einen Unfug wie dass eine Grossloge Goldenes Eurasien die Welt bestimmt? Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute, die seit über Hundert Jahren so einen Unfug erzählen, heutzutage immer noch so viele finden, die an den Stuss dran glauben.

    2. @Amoahnos

      Solche Spekulationen werden regelmäßig gegen die großen, uns sichtbaren, Einflußfiguren angestellt.

      Und ja, theoretisch könnte das auch so sein, das Gegenteil lässt sich jedenfalls nicht sicher feststellen. Aber ist es nicht viel wahrscheinlicher, dass sich die reale Macht ‚auch‘ der vielen, informellen Kanäle, bedient/ bedienen muss, Kommunikation ist überall der Flaschenhals und Interessensbeitritt. Dazu gehören die Clubs, die Alumini-Kadertreffen der ehemaligen Alma Mater, die Tennis- und Pferderennen-Treffen usw… Die wirkliche Vernüpfung ist viel dichter, wurde bereits von einer Arbeitsgruppe der ETH-Zürich seriös visualisiert. Chinas und Russlands Interessen überschneiden sich in hohem Masse, sind und bleiben aber immer dynamisch, d.h. sind ständigen Veränderungen unterworfen. Das sicherste Abschätzungsmittel ist immer noch das Auslesen des realen Kurses eines Landes, einer Gruppe, einer Partei. Was haben sie im letzten Monat bewirkt, was im letzten Halbjahr usw… Nachweise gibt es nur, wenn Beteiligungen, Zahlungen aufgedeckt werden können, denn die meisten Interessensbeitritt werden selbst nicht veröffentlicht. Was veröffentlich ist, ist den Konkurrierenden meistens bereits vorher bekannt!

      Ankündigungen sind daher/ damit, wahlweise nur Hinweise auf nicht öffentliche Vorgänge, Absprachen oder aber nur bewusst gesetzte Zeichen, Symbole.

      Was sagt die Botschaftseinweihung der Amis über die tatsächlichen Bewegungen im Lande, wie viele Anklageschriften sind fertig, wo gibt es massiven Widerstand?

      Und ich sehe es als ein gutes Zeichen an, innerhalb des komplexen, langfristigen Astana-Prozesses, das auch der Iran, durch seine Schiiten mit Syrien solidarisch verbunden, seitens der RF nur eine Normalrolle zugewiesen wird. Und das steht nicht für eine veränderte Syrienstrategie, sondern Selbstbewusstsein. Ich halte nichts von Raimunds Gerede über den zahmen Putin. Putin ist eben in hohem Masse in der Lage mit einem großen Expertenstab konstruktiv zusammenzuarbeiten, ähnlich wie Li. Wer dies aus seiner eigenen Einzelkämpferposition betrachtet, vergisst den ganz anderen Arbeitsmodus solcher Führungskräfte (zumal wenn dann noch Dogmatismus einzieht, ‚H*re Babylon‘, Flacherde,…).

      Die Konferenzen bestimmen den tatsächlichen Kurs, vermitteln zwischen Langzeitstrategie und vielen einzelnen, mehr tagestaktischen Aufgaben, Anweisungen und Maßnahmen, jeden Tag neu. Das bestätigt jeder, der solche Arbeitsweise selber kennt. Und ganz wichtig ist, die Rückmeldungskanäle offen zu halten. Jede Leitungsebene tendiert dazu, sich selbst aus dem zu leitenden Geschehen, nach und nach herauszunehmen, das beginnt bereits bei Abteilungen, größer als 25 Personen.

      Politiker kann man nicht nach Farben sortieren, sondern ’nur‘ nach ihrer realen Wirkungsspur, siehe Merkel. Sie ist, gesehen von den Konzernkartellen, eine Idealbesetzung. Nun ist ihr ‚Talent‘ gefragt wieder einmal Spagat zu vollziehen, reaktiv und das wenigste ist dabei öffentlich. Wir sehen es nur an den mittelfristigen Folgen, Orientierungswechsel, Rücknahme der Konzession an die Globalisten (Massenmigration durch offene Grenzen/ Rechtsbruch), aber nur in Trippelschritten(!).
      Seehofer ist, mMn, hingegen nur ein Ansager anderer Einflussgruppen, ein Minitrump. Was hat ‚e r‘ bewirkt? Wenn es eine Beendigung des Massenschleusens gibt, dann nur, weil es von Berlin aus so angeordnet wird, nicht vom Schreibtisch des Innenministers, aber dafür ab 2 Ebenen drunter.

      Und natürlich werden die Sportgroßereignisse zu Politik genutzt, nicht erst seit 1936. Aber warum sollte es den Donbassern/ Luganskern, diesmal nicht gelingen, sich zu wehren? Die neuen US-Waffen werden detailliert veröffentlicht, auch ein Hinweis darauf, dass es Vorsorgemaßnahmen in der Krisenregion gibt und zwar vermutlich maximal mögliche, innerhalb der derzeitigen Minskrahmen-Außendarstellung!

      1. „Und natürlich werden die Sportgroßereignisse zu Politik genutzt, nicht erst seit 1936. “

        Da sollte man auch noch fragen wer es zugelassen hat das beide Olympiaden in selben Land -im gleichen Jahr- stattfinden.

  4. ***
    هادي نصرالله @HadiNasrallah 3 Std.Vor 3 Stunden

    It is disgraceful and unacceptable for an enemy state to use Lebanon as a base to target Syria, our only true ally in the region.
    The newly elected Lebanese government must agree on a military solution to the continuous Israeli violations against our sovereignty.
    Enough is enough
    ***

    Mal sehen, ob die Mehrheit dafür zu Stande kommt.

  5. Also mir kommt das so vor das dass platzen des Iran deals in die Richtung geht „ihr Europer haltet ihn fest und ich haue drauf,,. USA kann weiter sanktionieren und EU hält noch am deal fest, wie kann man sich sonst erklären das der deutsche Außenminister der Israel gehörig ist noch am atom Abkommen festhält . Nord Korea hat die gleiche Züge wir machen weiter mit Sanktionen und ihr kümmert euch um die diplomatie.

    1. Feti

      Ich würde hinter dem Ausstieg Trumps aus dem JCPOA zunächst mal innenpolitische Gründe sehen. Der JCPOA ist bei vielen der Wähler, von denen Trump wiedergewählt werden will, nicht populär. Also zieht Trump die USA da einseitig raus und der Rest der Welt muss nun mit dieser Situation klarkommen.

      1. Trump will mit diesem konflikt auch einen höheren ölpreis erzielen, um die teure fracking-ölerzeugung
        zu stützen. Ausserdem soll Aramco 2018 oder 2019 an die US börse.Da braucht man einen höheren ölpreis und die EU soll ihr ölgeschäft mit dem Iran verlieren.

      2. „Trump will mit diesem konflikt auch einen höheren ölpreis erzielen, um die teure fracking-ölerzeugung zu stützen.“

        Und dennoch haben die USA weder Erdöl, noch Erdgas zu expotierten, sondern sind beide Energieträger betreffend netto Importeur und haben bei der Förderung nur noch Reserven für vielleicht zehn Jahre. Der Rest ist entweder gar nicht nachgewiesen oder nicht förderbar aus technischen oder ökonomischen Gründen:

        USA Erdgölverbrauch 2016: 863,1 Millionen Tonnen
        USA Erdgölförderung 2016: 554,3 Millionen Tonnen
        USA Erdölimport: 393,0 Millionen Tonnen
        USA Erdölexport: 29,3 Millionen Tonnen
        USA Erdölreserven: 5.800 Millionen Tonnen

        USA Erdgasverbrauch 2016: 778,6 Milliarden m³
        USA Erdgasförderung 2016: 749,2 Milliarden m³
        USA Erdgasimport: 85,1 Milliarden m³
        USA Erdgasexport: 66,1 Milliarden m³
        USA Erdgasreserven: 8.714 Milliarden m³

        USA weltweit Platz 3 bei Erdgaseinfuhren, hinter Platz 1 Deutschland: 112 Milliarden m³ und Platz 2 Japan: 108 Milliarden m³.

        Quellen: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, BP World Energy Review 2017

      3. novize

        Mach mal einen Realitätscheck. Es ist genau andersherum.

        Politiker in den USA geraten durch hohe Ölpreise unter Druck, und das geht auch Trump so. Viele Wähler beider Parteien sind auch Kunden an der Tankstelle, und da ist kaum jemand über hohe Spritpreise erfreut. Obendrein ist Trump politisch nicht mit der zusammengestöpselten Fracking-Industrie zusammen, sondern vor allem mit den großen der Branche, allen voran Exxon Mobil und den Koch-Brüdern. Und die tun alles dafür, die US-Öl-Produktion auszuweiten, genau wie die Produktion von Kohle und Gas.

        https://oilprice.com/Energy/Energy-General/Whos-To-Blame-For-High-Gasoline-Prices.html

    2. Das Festhalten an JCPoA dient den industrialisierten Staaten Europas der Aufrechterhaltung der Energiesicherheit. Neben Nordstream 2 ist der Iran diesbezüglich der Schlüssel.
      Die Sanktionen gegen den Iran sind ein Angriff auf die Energiescherheit Europas.
      Ölhandel in Dollar ist dann aufgrund der Sanktionen nicht mehr möglich. Alternative? Yuan!
      Zahlungssystem S.W.I.F.T.? Wird von der USA auch als Sanktionsschraube genutzt. Ende des Zahlungsverkehrs. Alternative? CIPS (China International Payment Service)!
      Wo ist eigentlich gerade Frau Merkel? Würde mich nicht wundern, wenn gerade diesbezüglich Verträge unterschrieben werden.
      Und was hatte die USA von diesem Deal? Zum einen Kosten. Zum anderen einen weiteren großen Öl-und Gasanbieter, der den Ölpreis drückt und die eigene Frackingindustrie unrentabel macht.

  6. die NATO-Presse ließ heute in dts. Nachrichten verbreiten, die USA haben Luftschläge in Syrien geführt.
    https://southfront.org/us-led-coalition-aircraft-carry-out-strikes-on-government-forces-simultaneously-with-isis-attacks-reports/

    According to reports, the strikes targeted pro-government forces positions near al-Bukamal, al-Mayadin and the T2 pumping station.

    The Syrian state-run media emphasized that the strikes had taken place amid the continued attacks by ISIS on government positions near the desert area.
    ——
    Mich wunderts, hier noch nix gelesen zu haben.
    Heute ist echt mal wieder so ein Tag für Depressionen. Die US-Faschos rollen Equipment durch mein Land in Richtung Ostfront, die NATO-*** kramen den mh-17 Unsinn wieder aus, es sieht nach einer heißen 3. Halbzeit zur WM aus. Fußball & Gewalt & Faschogehabe gehören ja eh zusammen.

    1. Von niemandem demokratisch gewählt, spricht er nur für sich selbst. Dies allerdings penetrant laut, durch die Verstärkeranlage der imperialistischen Nato-Kriegsmedien.

  7. Es wird ja jetzt kolportiert, dass Trump ein „intensives Briefing zu Nordkorea“ abgelehnt habe.

    Ihm also jetzt erst schwant, dass er am Ende gar nicht das erreichen kann, was er dachte, und deshalb lieber das Treffen absagt.

    Das ist nicht mal unplausibel; ein Abkommen, bei dem Nordkorea einfach seine Programme beendet/einmottet, aber seine aktuellen Sprengköpfe und Langstreckenraketen behält und man in einen viele Jahre dauernden Prozess einer großräumigeren „Denuklearisierung“ eintritt, dürfte innenpolitisch nicht besonders attraktiv sein.

    Und mehr wird Kim nicht anbieten wollen.

    Denkbar wäre ein Kompromiss, China übernimmt als nukleare Schutzmacht die Sicherheit vor Regimewechseln etc.; aber sowas geht auch nicht kurzfristig.

    Den Ton würde ich mal nicht sonderlich wichtig erachten; der Brief ist ja durchaus auch respektvoll geschrieben.

    Pompeo und Bolton sind natürlich harte Falken, sind sie es, die Trump „forced“ haben, letztlich den Gipfel abzusagen?

    1. andreas

      Ich sehe nicht, dass es Druck von Pompeo oder Bolton bedurft hätte, um Trump zur Absage des Treffens zu bewegen. Trumps Absage dürfte vor allem innenpolitisch motiviert sein, denn weder bei dem Treffen noch im Nachgang dazu wäre ein Ergebnis erzielbar gewesen, mit dem Trump innenpolitisch hätte punkten können. Die Absage passt auch ansonsten gut zu Trumps Kurs: sollen die Asiaten das Nordkorea-Problem doch selber lösen, wir haben hier in den USA dringlichere Aufgaben, als uns um die Probleme Asiens zu kümmern.

  8. OT Wechselkurs der Lira

    Hier die Inflationsraten der Lira und der Eurozone; interessant ist ab 2005, dem Jahr der Währungsumstellung in der Türkei.

    http://de.inflation.eu/inflationsraten/turkei/historische-inflation/vpi-inflation-turkei.aspx

    http://de.inflation.eu/inflationsraten/europa/historische-inflation/hvpi-inflation-europa.aspx

    Man kann das aufmultiplizieren (hab gerade keine Lust; man rechnet 100+Inflationsrate mal (100 + nächste Inflationsrate) und so weiter),
    und kriegt einen Wert für die Gesamtinflation seit 2005, kann man dann vergleichen. Auf gleicher Basis ergibt sich dann ein grober Wert für die Wechselkursentwicklung, ohne Produktivitätsfortschritte.

    Zum Vergleich die tatsächliche Entwicklung, da war doch sehr viel Luft in der Lira.

    https://www.finanzen.net/devisen/euro-tuerkische_lira/chart

    Zu den Produktivitätsfortschritten; das ist ein schwieriger Punkt, da bei der Messung systematische Fehler auftreten.

    So steigt der Lohn, damit der Preis des hergestellten Produktes, damit steigt logischerweise auch die in Währungseinheit gemessene Produktivität dieser Arbeitsstunde.

    Bei Dienstleistungen entspricht die Produktivität ziemlich weitgehend anteilig dem erzielten Preis für die Dienstleistung. Meist gibt es aber eine relative Nähe zwischen den Löhnen im produzierenden Gewerbe und den Dienstleistungen.

    Um das insgesamt einigermaßen exakt hervorzusagen, wieviel der Lohnsteigerungen in der Türkei durch Produktivitätsfortschritt gerechtfertigt waren, und was davon durch WK-Änderungen wieder eingefangen werden musste, müsste man also viele Daten haben; vorletztes Jahr wäre ich fast mal in die Türkei gefahren, da hätte ich mir das vor Ort angeschaut, aber danach sieht es erst mal nicht aus (Spruch von H.H. Lechner dazu: der Volkswirt ist immer im Dienst, auch im Urlaub).

    Kurz- und mittelfristig sind natürlich die Kapitalströme entscheidend für die Wechselkursbewegung.
    Wie gesagt, im Boom fließt viel Geld ins Land, die einheimische Währung steigt (relativ), am Ende eines Booms gibt es die Umkehr.

    Dazu kommt die Spekulation; da hat sich Erdogan mit seiner Ankündigung, in die Währungspolitik der Notenbank hineinzupfuschen, der Lira einen Bärendienst erwiesen, da wittern „die Märkte“ doch gleich steigende Inflation.

    Russland hatte damals sehr kühl und stringent gehandelt und den Rubel auf niedrigerem Niveau (die Anpassung war auch lange nötig, hier durch den lange hohen Ölpreis) gut stabilisiert.

  9. Schneidet Trump die alten militärisch-finanziellen Verbindlichkeiten wie Südkorea ab, schneidet er auch dem Tiefen Staat die Möglichkeiten ab, der US-Bevölkerung zB. über das Pentagon Billionen an Dollar zu stehlen.

    21 Billionen verschwundene $$ sollen vom Pentagon nicht belegbar sein?- Nun ja, in der kleinen BRD läuft dieser Diebstahl an der Bevölkerung im kleineren Maasstab ab, zB. durch überteuerte Bauwerke wie die Elbphilharmonie in HH, oder der Flughafen in Berlin, da verschwinden dann nur ein paar hundert Millionen Steuergelder -ganz legal natürlich.

  10. Sputnik schreibt, das die Gespräche wieder aufgenommen wurden und das Treffen doch statt finden könnte. Wahrscheinlich zum alten Termin!?
    Ente?

    1. Jürgen

      Ich vermute, wir werden in den nächsten Wochen wieder ein Trump-typisches Theater sehen: ja, nein, vielleicht, Foul, doch nicht, doch, nein, ja, möglicherweise, und so weiter und so fort. Dieses Theater dürfte vornehmlich dazu dienen, die mediale Agenda zu setzen und das Thema Nordkorea in den Schlagzeilen zu halten.

      1. …“die mediale Agenda zu setzen“ -und damit vor allem die Propagandaoffensive zu behalten, die der Präsident Trump sich sehr sauer und hart erkämpfen musste gegen den dreiköpfigen Höllenhund der Propagandamedien.

        Interessant auch das Schweigen der Herren Präsidenten Putin und Xi zu diesem abgesagten Treffen zwischen Trump und Kim. Aber die können vor Lachen auch nichts sagen.

        Ein anderes wäre die Frage, ob die innenpolitische Neuordnung der USA mit der außenpolitischen Schritt hält. Denn außer, daß Harvey Weinstein verhaftet wurde, hört man wenig über Schritte gegen den „Swamp“. Wobei ein Ex-Mogul wie Weinstein mit dem Maßanzug der Kronzeugenregelung sicherlich manche sehr hochrangige Leute zu Fall bringen könnte?-

      2. Kofferkind

        Putin hat sich sehr wohl zu Trumps Absage des Treffens mit Kim geäußert, und sich dabei natürlich auf die Seite von Kim gestellt:

        http://thehill.com/policy/international/389277-putin-defends-north-korea-from-us-accusations-of-broken-promises

        Xi lässt hingegen seinen Außenministeriumssprecher Allgemeinplätze verbreiten, wie dass sowohl die USA als auch die DVR Korea Geduld und guten Willen zeigen müssen, und freut sich ansonsten diskret, nun in der Koreafrage freie Bahn für eine Rolle als über den Dingen stehender ehrlicher Makler zu haben:

        https://www.straitstimes.com/asia/east-asia/poker-player-xi-jinping-may-hold-north-korea-trump-card

      3. PB:

        Darf man hier lachen? ja, nein, Foul, vielleicht, usw..

        Du hast doch Humor.

    2. Wenn die 2 sich treffen, geht es doch nur noch um Show und die symbolischen Unterschriften. Kaffee und Kuchen und die Hoffnung das der Nachtisch Tomahawk frei bleibt.

      Jetzt sitzen die Zuarbeiter („Hintermänner“) zusammen und schlagen sich über gewisse Themen die Köpfe ein und die öffentlichen Hansels ihrer Länder kommentieren die Fortschritte. Korea ist wie Libyen, Korea ist gut Korea ist böse Korea ist the greatest …Wir treffen uns wir treffen uns nicht…

      Keine Panik, Nord Korea dient sicherlich einen anderen Zweck.
      Am besten am anderen Ende der Welt ein Auge drauf werfen da passieren sicherlich gerade die großen Schw**nereien.

  11. clearly

    Und dennoch haben die USA weder Erdöl, noch Erdgas zu expotierten, sondern sind beide Energieträger betreffend netto Importeur und haben bei der Förderung nur noch Reserven für vielleicht zehn Jahre. Der Rest ist entweder gar nicht nachgewiesen oder nicht förderbar aus technischen oder ökonomischen Gründen:“

    Die Zahlen von 2016 sind veraltet, der Frackingboom hat die USA zum Überschussproduzenten im Gas gemacht, und dieses jahr werden auch die großen LNG-Terminals fertig.

    Dafür suchen sie dringen Absatzmärkte, das Zeug ist ja durch Verflüssigung, Tankertransport etc. deutlich teurer als russisches Pipelinegas (oder sonstiges).

    Wie lange der Boom dauert, ist noch nicht klar; Prognosen aus der Vergangenheit über Förderkosten und Investitionsbedarf wurden mehrfach reduziert.
    Aber klar, das geht nicht ewig, um so dringender wollen sie den Europäern LNG-Terminals aufdrücken; sind die erst mal da, sind die flexiblen Kosten schon wieder etwas geringer, und politisch ist es noch leichter, russisches Gas als Böse zu verkaufen.

    1. „Die Zahlen von 2016 sind veraltet, der Frackingboom hat die USA zum Überschussproduzenten im Gas gemacht, und dieses jahr werden auch die großen LNG-Terminals fertig.“

      Weil durch spektakulär aufgeblasene Exportmeldungen[1] bereits vor 2016 Überschussproduktion suggeriert wurde, deshalb sind die Zahlen weder veraltet, noch hat sich bis heute an den Zuständen etwas geändert[2][3][4][5].

      Dass es sich bei den sogenannten „US-Exporten“ auch um teurer weiterverkauftes Erdgas aus Russland handelt und Washington eigenes exportiertes LNG von woanders wieder importieren müsste, wurde und wird dezent verschwiegen.

      [1] Focus Online: US-Erdgas-BoomKonzerne investieren Milliarden

      https://www.focus.de/finanzen/boerse/us-gasboom-riesige-investitionen_id_3712520.html

      [2] DW, 9. Januar 2018: Verkauft Russland Gas in die USA?

      http://www.dw.com/de/verkauft-russland-gas-in-die-usa/a-42081730

      [3] DWN, 11. Januar 2018: Wegen Polarkälte: USA importieren Flüssiggas aus Russland

      https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2018/01/11/wegen-polarkaelte-usa-importieren-fluessiggas-aus-russland/

      [4] Sputnik News, 31. Januar 2018: Europa ausrauben: Warum US-Amerikaner russisches Flüssiggas brauchen

      https://de.sputniknews.com/wirtschaft/20180131319315046-usa-russland-lng/

      [5] RT, 8. November 2017: Faule Tricks auf dem Weg zum Monopol: USA verkaufen Erdgas aus Russland an Europa weiter

      https://deutsch.rt.com/wirtschaft/60286-usa-lng-erdgas-russland-europa-eu-einkaufen-markt/

      1. Der Öl- und Gassektor ist einer der großen Spekulationsgeschäfte von Hedgefonds-Unternehmen.
        Und das sie so erfolgreich sind, liegt an ihrem politischen Einfluss.

        Auch im Finanzsektor findet ein innenpolitischer Kampf in den USA statt und da gibt es so einige Fraktionen:

        – Peter Thiel, der Bilderberger, mit engen Verflechtungen zum Silicon Valley
        – George Soros mit seiner krakenartigen Foundation und Verbindungen bis zu NED und USAID
        – ach ja, und Trump ist ja „nebenbei“ auch Hedgefonds-Manager

        Letzterer hat wohl starke Verbindungen zu Exxon. Denen wiederum hat man durch den Ukraine-Konflikt und die Russland-Sanktionen das russische Ölgeschäft kaputt gemacht.

        Hallyburton dagegen ist der Gewinner, nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in den USA, weil er der Hauptausrüster der Fracking-Unternehmen ist.

        Die Geschichte der Fracking-Industrie, vor allem ihr Aufstieg ist nur im Kontext des Wirkens von Hedgefonds verständlich; vor allem die absurde Berg- und Talfahrt der Öl- und Gaspreise.

        Und schon sind wir auch wieder bei Saudi-Arabien:
        https://peds-ansichten.de/2017/02/saudi-arabien-im-geostrategischen-spiel-2/

        Herzliche Grüße, ped43z

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