Syrische Armee stürmt Hajar Aswad

Wie die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA am heutigen Freitag Mittag mitteilte, sind Einheiten der Armee in die Tiefe der von der Terrorgruppe ISIS besetzten Damaszener Vorstadt Hajar Aswad vorgerückt, während die Terroristen kollabieren.

Am Nachmittag teilten inoffizielle Quellen mit, dass syrische Armeeeinheiten das Zentrum von Hajar Aswad erreicht haben, und am heutigen Abend sah die Situation inoffiziellen Angaben zufolge bereits so aus, dass die gesamte südliche Hajar-Aswad-Tasche vor der Einnahme durch die Armee und ihre Partner stand. Das ist plausibel, denn Hajar Aswad bildete nach der Spaltung der Süd-Damaskus-Tasche gestern eine isolierte, nur noch etwa ein bis zwei Quadratkilometer große ISIS-Tasche. Auf ersten Karten wird Hajar Aswad bereits als von der Armee eingenommen dargestellt.

Im von anderen als ISIS beherrschten Osten der Süd-Damaskus-Tasche geht unterdessen die Evakuierung von Terroristen weiter und soll bis etwa Montag abgeschlossen sein. Was sonst noch von der Süd-Damaskus-Tasche bleibt, ist der Bezirk Mahim Yarmouk, wo die Terrorgruppe ISIS noch rund drei Quadratkilometer gegen die auch dort vorrückende Armee und ihre Partner hält. Bei der gegenwärtigen Operationsgeschwindigkeit der Armee ist es möglich, dass diese ISIS-Tasche am Montag auch schon Geschichte sein wird.

Aus der Rastan-Tasche im Norden vom Homs wurde heute gemeldet, dass die Übergabe der schweren Waffen an die Armee durch die Terroristen, die diese LÖsung wünschten, heute abgeschlossen wurde, die Abfahrt der evakuierungswilligen Terroristen sich jedoch bis Montag verzögert, wenn der Osten der Süd-Damaskus-Tasche bis dahin fertig evakuiert wurde.

Aus dem Osten der Provinz Deir Ezzor wurde heute gemeldet, dass die USA und ihre SDF-Proxies dort nach mehreren Monaten Pause den Kampf gegen die Terrorgruppe ISIS wieder aufgenommen haben wollen.

Abzuwarten bleibt da freilich, ob das ernst gemeint ist, oder ob sich das bald als propagandistische Luftnummer entpuppen wird.

Und schließlich wurde aus den USA gemeldet, dass die USA ihre finanzielle Unterstützung für die vom MI6 zur Unterstützung der Terrorgruppe Al Kaida in Syrien gegründete PR-Truppe „Weißhelme“ bis auf weiteres eingefroren haben. Europäische Staaten wie Britannien und Deutschland haben zuvor allerdings bekannt gegeben, dass sie ihre finanzielle Unterstützung für die von Terroristen beherrschten Gebiete in Syrien verstärken wollen, sodass die US-Maßnahme möglicherweise kein Zeichen für einen Rückzug, sondern lediglich eines für eine Umorganisation der westlichen Terrorunterstützung in Syrien, durch die finanziell starke EU-Vasallen wie Deutschland, Britannien und Frankreich die angeschlagene Supermacht USA bei der Terrorfinanzierung entlasten sollen, sein könnte. Und die Leistung der Weißhelme bei der Inszenierung von Giftgaslügen hatte zuletzt in Douma ja auch zu Wünschen übrig gelassen, weshalb eine Kürzung dort zugunsten alternativer Maßnahmen der Terrorunterstützung in Syrien natürlich plausibel ist.

18 Gedanken zu “Syrische Armee stürmt Hajar Aswad

  1. Zur FFM der OPCW in Douma:

    Die OPCW teilt mit, dass die Faktensammlung in Douma beendet ist und die gesammelten Spuren zu Analyse an verschiedene Labore eingeschickt werden. Die Ergebnisse der Analysen sollen in 3-4 Wochen feststehen.
    Die Informationssammlung durch die FFM soll weitergeführt werden. Angaben, wann der Bericht zu Douma fertig wird, können nicht gemacht werden.
    https://www.opcw.org/news/article/opcw-spokespersons-statement-on-fact-finding-mission-deployment-to-douma/

    1. „Die Ergebnisse der Analysen sollen in 3-4 Wochen feststehen.“

      „Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde gelaufen, bevor die Wahrheit sich die Schuhe anzieht.“

      – Mark Twain

    2. Offensichtlich ist es das Ziel, die Veröffentlichung des Berichts solange hinauszuzögern, bis es sowieso niemanden mehr interessiert.

  2. OT: http://www.foxnews.com/world/2018/05/04/saudi-arabia-vatican-reportedly-agree-to-build-christian-churches-in-kingdom.amp.html?utm_source=quora

    Interessant. Jetzt kann man so langsam sehen warum alle diese Schiessereien oder Angriffe auf den Königspalast stattfinden. Wahabitische Hardliner wollen sich an die Macht klammern. Sollte Saudi Arabien aber tatsächlich erfolgreich sein mit der Modernisierung, haben sie gerade mal das iranische Niveau erreicht mehr geht in Saudi Arabien nicht. Zuviele sind Hirn gewaschen vom Wahabismus.

    1. Macho

      Die Nachricht vom Kirchenbau in Saudi Arabien ist interessant, aber stimmt sie auch? Die Quelle, die von Fox News angegeben wird, meldet zwischenzeitlich „oh no, 404 This page is missing !“ Wer wissen will, was drin stand, findet bei archive.org eine Kopie:

      http://web.archive.org/web/20180503163509/http://www.egyptindependent.com/saudi-arabia-build-churches-christian-citizens/

      Kirchenbau in Saudiland würde vermutlich für viel Zoff sorgen. Der wahhabitische Sheikh Abdelaziz al-Sheikh, der seit 1999 in Saudi Arabien den Titel „Großmufti“ trägt, womit seine Fatwas Gesetzeskraft haben, hatte erst am 15. März 2012 eine Fatwa bestätigt, dass alle Kirchen auf der arabischen Halbinsel zerstört werden müssen, und ein halbes Jahr später eine weitere Fatwa erlassen, die es zum Gesetz macht, dass es unislamisch ist, Militärbasen von US-Besatzern zu beschädigen. Das ist der Kern der kontemporären saudisch-wahhabitsichen Doktrin.

      Wir hatten damals im Parteibuch darüber berichtet:

      https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2012/09/15/dem-grosmufti-von-saudi-arabien-zuhoren-und-das-wesen-des-wahhabismus-erkennen/

      Wenn die saudische Monarchie nun trotzdem Kirchenbau zulassen sollte, könnte das meiner Ansicht nach sogar zu ihrem Sturz führen, denn die saudische Bevölkerung wurde in den vergangenen Jahrzehnten gründlich mit den hasserfüllten und intoleranten Ansichten von Leuten wie Sheikh Abdelaziz al-Sheikh wahhabitisch indoktriniert. Ich vermute deshalb, die Nachricht vom Kirchenbau in Saudi Arabien war Fake News, wäre aber nur zu gern bereit, mich da eines besseren belehren zu lassen.

      1. „…eine weitere Fatwa erlassen, die es zum Gesetz macht, dass es unislamisch ist, Militärbasen von US-Besatzern zu beschädigen. Das ist der Kern der kontemporären saudisch-wahhabitsichen Doktrin.“

        Vom „Britlam“ zum „USlam“. Diese Art von „Modernisierung“.

  3. Streitbarer Artikel von Elijah Magnier zur aktuellen Kriegspolitik Israels gegenüber dem Iran.

    Der Krieg gegen den Iran, um Netanjahu an der Macht zu halten

    Beirut – from Elijah J. Magnier

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat einen Präventivkrieg gegen den Iran erklärt und den Befehl gegeben, selektive iranische Ziele in Syrien zu treffen, um Israel politisch davon zu überzeugen, dass es sich „im Krieg mit dem Iran“ befindet. Netanjahu folgt tatsächlich der Politik, die zuvor von US-Präsident George W. Bush während seines „Krieges gegen den Terror“ umgesetzt wurde, wo er die gesamten USA mobilisierte und ein kriegerisches Ambiente schuf…

    https://ejmagnier.com/2018/05/04/the-war-on-iran-to-keep-netanyahu-in-power/

    oder die halbwegs brauchbare deutsche Übersetzung…

    https://translate.google.com/translate?u=https://ejmagnier.com/2018/05/04/the-war-on-iran-to-keep-netanyahu-in-power/

    1. Sehr traurige Nachricht. Er ist mir besonders in den ersten Kriegsjahren in Erinnerung. Immer an forderster Front bei anna news.

      1. Oft unter Einsatz seiner Gesundheit und seines Lebens, hat Marat Musin mit seinen Berichten über die Fortschritte bei der Bekämpfung des, wie er einmal sagte, „ganz normalen Faschismus des Westens“, für die Friedens- und Solidarinteressen der Völker unschätzbar Wertvolles geleistet. Dafür gebührt ihm die volle Anerkennung, dafür hat er den Respekt anständiger Menschen und deshalb wird Marat Musin unvergessen bleiben.

      2. @cleary
        Ich möchte mich Ihren Worten anschließen, weil man es nicht treffender zum Ausdruck brigen kann. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und jene, die ihm nahe standen.

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