Zahlreiche Terroristen in Anadan verhaftet – Update zu Syrien am Donnerstag, den 23. August 2012

Nach der Befreiung von Saif Al-Dawlah am Mittwoch, kam die für den syrischen Anti-Terror-Kampf strategisch interessanteste Nachricht am Donnerstag aus Anadan (auch Andan oder Endan transkribiert), einer rund rund zehn Kilometer nördlich von Aleppo gelegenen Stadt, die vor dem Beginn des Plots gegen Syrien rund 20.000 Einwohner hatte.

SANA meldete am Donnerstag bezüglich Anadan zum Einen, dass die syrische Armee eine „qualitative Operation“ in der Gegend von Anadan durchgeführt hat, die auf einen Posten abzielte, der benutzt wurde, um bewaffnete Terrorgruppen mit Waffen und Munition zu versorgen, und dabei Dutzende Terroristen ums Leben kamen. Und zum Anderen meldete SANA bezüglich Anadan, dass in Anadan zahlreiche Terroristen verhaftet wurden, die versucht hatten, Aleppo über die Straße von Gaziantep zu infiltieren.

Wenn in Anadan auf der Straße, die von Aleppo nach Azaz, Kilis und Gaziantep führt, zahlreiche Terroristen verhaftet werden konnten, dann bedeutet das, dass die syrischen Streitkräfte sich von Aleppo aus durch die nördlichen Vorstädte Kafar Hamza und Hretan durchgefressen haben und nun in der Stadt Anadan, die vor wenigen Tagen noch ein Hort schwerbewaffneter Terroristen war, mit Bodentruppen vor Ort sind. Die Bedeutung der Stadt für den Anti-Terror-Kampf ergibt sich daraus, dass Anadan außer Tel Rifaat und der direkt an der Grenze zur Türkei liegenden Stadt Azaz von Aleppo aus gesehen die letzte größere Stadt auf dem Weg ins unmittelbare Grenzgebiet Syriens zur Türkei ist. Ein Blick auf die Karte verdeutlicht das.

Von Anadan aus sollte die syrische Armee nun demnächst relativ leicht praktisch sämtliche kleineren Dörfer nördlich von Aleppo Eines nach dem Anderen von Terroristen säubern und die Terroristen in Richtung Türkei abdrängen können. Und gleichzeitig kann die syrische Armee nun von Anadan aus die Straßen praktisch im gesamten nördlichen Umland von Aleppo nicht nur aus der Luft patroullieren, und so offensichtliche oder mit Mitteln der Aufklärung erkannte Nachschublieferungen an Terroristen in Aleppo bekämpfen, sondern die Straßen auch mit fliegenden Checkpoints am Boden kontrollieren. Dadurch kann es beispielsweise für geschlossene PKW, zivil anmutende LKW und türkische Krankenwagen risikoreicher werden, die Terroristen in Aleppo mit Waffen und Munition zu versorgen.

Ansonsten ging der Anti-Terror-Kampf der syischen Armee, wie man bei SANA, Breakings News und Syrian Documents in englischer Sprache nachesen kann, am Donnerstag unspektakulär damit weiter, dass die syrischen Sicherheitskräfte den Terroristen in vielen Provinzen bei zahlreichen kleineren Auseinandersetzungen Verluste und schwere Verluste zugefügt haben: südlich von Damaskus sind beispielsweise etwa 50 Terroristen bei Auseinandersetzungen in Yelda ums Leben gekommen, in Aleppo sind jeweils Dutzende Terroristen bei Auseinandersetzungen in den Stadtvierteln Al-Ansari und Bustan al-Qasr getötet oder verletzt worden, im Stadtviertel Al-Sheikh Kheder kam in Aleppo eine große Terroristengruppe ums Leben, die ihre Operationsbasis in der Majdal-Shams-Schule eingerichtet hatte, in Ariha in der Provinz Idlib kam „eine Menge Terroristen“ ums Leben, in Qsair in der Provinz Homs kamen nahe der Grenze zum Libanon zehn Terroristen ums Leben, darunter vier bewaffnete Libanesen, in Babila nahe Damaskus verloren sechs Terroristen ihr Leben und so weiter und so fort. Befreit wurde der Irish Times zufolge am Donnerstag die Ortschaft Darayya in der Nähe von Damaskus. Wo die Präsenz von von NATO- und GCC-Staaten unterstützten Terroristen beendet wurde, kommen weiterhin in grausamer Regelmäßigkeit die von den Mörderbanden hinterlassenen Leichenberge ans Licht und so war es leider auch am Donnerstag: da wurden in der frisch von Terroristen befreiten Ortschaft al-Muadamia nahe Damaskus vier Leichen gefunden, im Damaszener Stadtteil Barzeh weitere sechs Leichen und in Büschen von Kafar Aleppo weitere vier Leichen von misshandelten und unidentifizierten Personen. Mitglieder der Terrorgruppe FSA in der Provinz Homs haben gestern unterdessen ein Propaganda-Video veröffentlicht, in dem sie stolz bewaffnete Kinder vorführen, die in ihrn Reihen kämpfen.

Die USA und die Türkei hielten am Donnerstag derweil „operative Gespräche“ ab, in denen sie überlegten, was sie noch tun können, um es Terroristen zu ermöglichen, noch mehr blutiges Chaos in Syrien anzurichten als sie es bisher schon getan haben. Das französische Terror-Regime von Francois Hollande hat unterdessen diesbezüglich offiziell vorgeschlagen, internationales Recht – also den UN-Sicherheitsrat – zu ignorieren, und die in Syrien aktiven Terroristen mit der Luftwaffe und Raketenstreitkräften von NATO-Staaten zu unterstützen.

Nachtrag: Press TV Maya Naser twitterte, dass 9000 zusätzliche Soldaten eingetroffen seien, um in der Umgebung von Aleppo für Sicherheit zu sorgen. Und das scheint auch Wirkung zu zeigen: Wie SANA am Freitag Morgen meldete, ist es der syrischen Armee am Donnerstag Abend gelungen, 40 mit aufmontierten schweren Maschinengewehren ausgerüstete Fahrzeuge zu zerstören, die versucht hatten, von Jarablus aus nach Aleppo einzudringen.

Zur jüngeren Vorgeschichte der derzeitigen blutigen Auseinandersetzungen in Syrien: Die unter anderem von führenden von NATO- und GCC-Staaten unterstützten Terroristen haben sich entschieden, alle Verhandlungen zu einer friedlichen Lösung des politischen Konfliktes in Syrien abzulehnen, und am 17. Juli siegessicher die konzertierte Offensive „Vulkan in Damaskus – Erdbeben in Syrien“ gestartet, mit der sie die Macht in Syrien gewaltsam erobern wollen. Die syrische Armee hat als Antwort darauf ihre defensive Haltung geändert und eine Anti-Terror-Operation gegen die in Syrien aktiven Gewalttäter, Terroristen und Mörderbanden begonnen. Nachdem der Damaskus betreffende Teil der Offensive der Terroristen zusammengebrochen ist, sind die von NATO- und GCC-Staaten unterstützten Terroristen von ihren Basen in der Türkei aus syrische Grenzposten gestürmt und sind in großer Zahl in die nordsyrische Stadt Aleppo eingedrungen, mit dem Plan, Aleppo und die Umgebung nörlich davon unter ihre Kontrolle zu bringen, um dann dort ein „befestigtes Gebiet“ zu deklarieren und von diesem Brückenkopf aus mit umfangreichen Waffenhilfen aus NATO- und GCC-Staaten den Rest Syriens einschließlich Damaskus zu erobern. Die syrische Armee hat daraufhin eine umfangreiche Anti-Terror-Operation zur Reinigung Aleppos von Terroristen und zum Abschneiden der Terroristen von ihren Nachschubbasen in der Türkei gestartet. Weitere Parteibuch-Artikel zur gegenwärtigen Anti-Terror-Operation der syrischen Armee gegen die zionistisch-wahhabitisch inspirierten Terroristen lassen sich über das „Tag“ Syrien finden.

10 Gedanken zu “Zahlreiche Terroristen in Anadan verhaftet – Update zu Syrien am Donnerstag, den 23. August 2012

  1. Heute bei RIA Novosti:
    „Russland lässt Marinestützpunkt in Syrien ruhen“

    Was wohl nichts anderes heißt, dass auch keine Kriegsschiffe mehr dort aufkreuzen.

    Kann mir mal jemand erklären, was für eine Strategie dahinter stecken soll? Oder ist das einfach nur naiv und feige? Werden die Russen vom Westen vielleicht irgendwo erpresst oder haben beide längst einen Deal gemacht? Wenn die Russen so weiter machen, haben sie den Feind am Ende im eigenen Land!

  2. @Paul
    „Dem russischen Außenminister Sergej Lawrow zufolge könnten sich die verfeindeten Lager in Syrien versöhnen. Das bedeute, dass eine militärische Unterstützung für Assads Regime derzeit nicht das Hauptziel sei. Im Gegensatz zum Westen, der die Opposition mit Waffen zu versorgen begann, hat Russland fast alle seine Kriegsschiffe aus dem Mittelmeer abgezogen.“

    Im Klartext: Russland will in Syrien als Friedensvermittler und nicht – wie die NATO-Staaten – als Konfliktpartei auftreten.

  3. Diese neue Taktik der Syrer ist erfolgreich, weil nun diese infiltrierten Banden ausgeschaltet werden und damit wird auch die internationale Salafistenszene dezimiert.
    Wenn einer dieser Ziegenbärte noch rasch einen Eintritt zu Allah ins Paradies zu den 72 Huri wünscht, dann schnell dorthin, weil sonst muss er wieder lange auif eine solche Gelegenheit warten!

  4. „Die Faschistem [sic] um Hollande sind am Werk“

    Ich kann Ihre Wut verstehen, nur sollte man nicht blind auf alles draufschlagen und die Sache etwas diffenenzierter betrachten.

    Natürlich will der Westen schon aus Rücksicht auf den sonst gefährdeten Verbündeten Israel und die destabilisierende Wirkung im ganzen Nahen Osten keinen Sturz des Assad-Regimes (trotz des US-Wahlkampfgeplänkels), sondern nur einen geschwächten und isolierten Assad weiter an der Macht.

    So sehen die Interessen der beteiligten Parteien aus meiner Sicht aus:

    * Hollande will sich nicht wegen Parteinahme eines „bedeutungslosen“ Landes von der rechten Opposition bloßstellen lassen und angreifbar machen.

    * Russland, ein mit den USA konkurrierendes kapitalistisches Land, will seinen geostrategischen Partner und seinen Mittelmeer-Stützpunkt nicht aufgeben und sich nach dem geplanten US-Raketenschild nicht noch mehr von den USA einkreisen lassen.

    * Assad ist – im Gegensatz zu seinem sozialistischen Vater (dessen Porträts die Extremisten in den eroberten Gebieten stets unangetastet ließen) – bürgerlich bis ins Mark und bekommt deshalb auch große Unterstützung und Sympathien von großbürgerlichen Gesellschaftsschichten (Anwälte, Ärzte, Industrielle usw.).

    * Die Aufständischen sind ein Sammelbecken von Unzufriedenen Syrern, Islamisten und Sozialisten.
    Sie sind tief zerstritten. Die einen wollen einen islamistischen Gottesstaat und die Scharia einführen (oder nicht von einer islamischen Minderheit regiert werden) und die anderen mehr Gerechtigkeit und eine Umverteilung des Wohlstands.

    * Der Iran will seinen Verbündeten gegen den Westen nicht verlieren und dem islamischen Gegner nicht das Feld überlassen (siehe Streit Sunniten und Schiiten).

    * China will seinen wichtigsten Öl-Lieferanten und Assad-Verbündeten Iran nicht isoliert sehen und unterstützt zudem die geostrategischen Bestrebungen seines Ressourcenpartners Russland bei den UN-Beschlüssen.

  5. Webster G. Tarpley bringt es auf den Punkt:

    Die westlichen faschistuiden Regierungen nehmen kein Blatt mehr vor den Mund, sie unterstützen genau die Terroristen, die sie vorgeben zu bekämpfe. Es gilt: Lügen haben kurze Beine.

  6. Hallo zusammen, danke für die neuen Nachrichten !

    Bin zu gerade schockiert über folgende Meldung …

    http://german.ruvr.ru/2012_08_24/86069487/

    Russland und China waren meine grössten Hoffnungen für das syrische Volk und nun das da, zum kotzen ! Von den Chinesen kommt ausser einem Veto garnichts … leisten die überhaupt irgendwelche Hilfe ?

    Und die Russen ziehen sich nun zurück, geben quasi den Stützpunkt auf, leisten keine militärische Hilfe mehr … heisst also auch keine Waffenlieferungen an die syrische Armee ?!

    Was soll das werden ?

    Wissen die Russen vielleicht das trotz oder wegen der Erfolge der syrischen Armee ein Angriff der Nato-Verbrecher zu 100% kommt und man schon mal vorsorglich das sinkende Schiff verlässt um nicht in Kampfhandlungen verwickelt zu werden ?

    Wenn das so ist dann ist alles verloren, dann kann man sich jedes dämliche Veto sparen … das wäre wertlos und die eigene Position nur noch lächerlich ….

    Wünsche dem syrischen Volk alles Gute und den Sieg gegen diese Verbrecherhorden !

  7. Es wird wohl so sein, dass sich Israel mit dem Fortbestand Syriens wird abfinden müssen, weil es eine sichere Position gegen die Islamisten darstellt und die Drohgebährden der USA sollen Israel zufriedenstellen.
    In Syrien werden diese internationalen Abenteurer alle den Weg ins Paradies finden und es wird sodann wiederum Ruhe einkehren. Sollte schnell noch jeder wahre Gläubige seinen Wunsch erfüllt bekommen!

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