Türkei und FSA-Jihadis nehmen im Bezirk Afrin weitere Dörfer ein

Veröffentlicht am von einparteibuch

Die türkische Armee und ihre auf FSA geflaggten Jihadi-Lakaien haben am heutigen Donnerstag bei ihrer Invasion des von kurdischen Separatisten der YPG beherrschten nordwestsyrischen Bezirks Afrin rund ein halbes Dutzend weiterer Dörfer erobert.

Auch wenn die Türkei und ihre Handlanger der Stadt Afrin damit kaum nähergekommen sind, kann man auf der Karte erkennen, dass die Errichtung einer von Jihadis beherrschten zusammenhängenden Pufferzone an der Grenze der Türkei zum Afrin-Bezirk zunehmend Fortschritte macht.

Unterdessen ist US-Außenminister Tillerson heute aus dem Libanon in die Türkei weitergereist, wo er als Auftakt eines von der Türkei als Mach-es-oder-brich-es bezeichneten Besuches am Abend den türkischen Präsidenten Erdogan besucht hat.

Nach dem Besuch wurde nichts über Handgreiflichkeiten wie etwa eine „osmanische Ohrfeige“ berichtet, so dass Tillerson bisher zufrieden sein kann, sich durch die Experten zufolge „unmögliche Mission“ einigermaßen durchlaviert zu haben. Das Treffen von Erdogan mit Tillerson soll übrigens unter sechs Augen gewesen sein: außer Erdogan und Tillerson soll nur noch der türkische Außenminister Cavusoglu dabei gewesen sein, der auch gleich den Übersetzer gemacht hat.

Nachtrag 22:00h: Israel-Lobbyist Fabrice Balanche, der vor einem halben Jahr beim AIPAC-Ableger Winep noch vehement gefordert hatte, die USA und ihre YPG/SDF-Proxies sollten unbedingt die Ölquellen des Omar-Feldes östlich des Euphrat besetzt, um dadurch einen Korridor Teheran-Beirut zu blockieren, hat gerade drei Wochen lang Nordostsyrien infiltriert und ist frustriert und desillusioniert zurückgekommen. Die US-Präsenz in Syrien sei nicht zu halten, weil wütende Araber die US-Soldaten sonst in Stücke sprengen werden, meint er nun. Sein Fazit: Amerika hat die Türkei verloren und der einzig verbliebene Verbündete der USA in Syrien ist die PKK. Na sowas.

Nachtrag 23:30h: Erwähnenswert ist in dem Zusammenhang noch, dass es am heutigen Donnerstag mal wieder das Gerücht gab, die syrische Armee und die YPG wären in Verhandlungen zu einem Ergebnis gekommen, das zur Folge haben wird, dass die syrische Armee den Bezirk Afrin schon bald gegen die Invasion der Türkei und ihrer Jihadi-Lakaien verteidigen wird. Ob das Gerücht diesmal zutreffend ist, wird man dann demnächst daran sehen, ob die syrische Armee wirklich in den Bezirk Afrin einrückt oder nicht. Al Masdar News zufolge scheint es jedenfalls bislang noch keine Einigung zu geben.

Nachtrag 01:15h: Der zionistischen Hasbara-Schleuder CNN gefällt es nicht, dass Tillerson sich mit Erdigan und Cavusoglu unter sechs Augen getroffen hat. Das bedeutet nämlich, dass CNN und die zionistische Mafia – wie schon beim Treffen von Trump mit Putin in Hamburg – keine Chance haben, herauszubekommen, was Tillerson mit Erdogan wirklich über drei Stunden lang besprochen hat.

Nachtrag 02:00h: Während Tillerson im Libanon bei Aoun und in der Türkei bei Erdogan war, war der jordanische König Abdullah II am Donnerstag übrigens bei Putin in Russland. Die Bilder dazu sehen nach einem beinahe schon herzlichen Verhältnis aus.

Bemerkenswert ist das auch insofern, als dass Tillerson erst am Mittwoch bei Abdullah II in Jordanien war und da ein um rund ein Viertel aufgestocktes 6,3 Mrd USD schweres US-Hilfspaket für Jordanien unterschrieben hatte. Um das nochmal kurz zusammenzufassen: Tillerson ist mit einem milliardenschweren US-Hilfspaket zum mit Israel und Saudi Arabien eng verbandelten jordanischen König geflogen, und der jordanische König bedankte sich quasi für das Hilfspaket, indem er einen Tag später die jordanisch-russischen Beziehungen bei Putin in Moskau vorangetrieben hat.

21 Gedanken zu “Türkei und FSA-Jihadis nehmen im Bezirk Afrin weitere Dörfer ein”

  1. Angeblich Treff Erdowahn mit T-Rex war sehr kurz. T-Rex hat Erdowahn versprochen dass YPG wird PKK bekämpfen? In diesen verrückten Krieg halte ich nichts mehr für unmöglich. Erdwahn opfert seine Jihadisten um Kurde zu zwingen mit Assad zusammen zu arbeiten. USA opfert seine wichtigste NATO Partner um Kurden zu helfen. Russen und Türke haben schmützige Deal in Idlib. Moderate (FSA) werden zu Terroriste und IS zu Moderate (SDF). Israel unterstüzt IS. Katar geht zu Iran. Saudis steigen aus. Tiger wird in Ost Ghuta eingesetzt.
    Wenn das vor 1 Jahr gesagt hätte, werde er für Verrückt erklärt. Heute schlisst niemand diese Möglichkeit aus.

    1. zgvaca

      Sehr kurz scheint mir ein sehr relativer Ausdruck zu sein. Israel-Lobbyist Ilhan Tanir behauptet, dass das Treffen von Erdogan und T-Rex dreieinhalb Stunden gedauert habe.

    1. Bohnennase

      Danke für den Hinweis, das habe ich gleich mal im Artikel ergänzt. Die Masdar-Meldung war mir entgangen.

    2. @Bohnennase

      Das ist eine sehr wichtige Anmerkung Ihrerseits.

      Denn, was die SAA und ihre Verbündeten auch weiter tun sollten, ist das selbstbestimmte Setzen der Prioritäten und ein selbst initiiertes Vorgehen.
      Es kann nicht sein, dass Syriens Armee sich die Kampfschauplätze vorgeben lässt und dann daran aufreibt. Alles Stück für Stück. Denn das ist ja das Ziel, der Feinde Syriens. Nämlich durch fortwährende Provokationen, ihren Gegner aufzureiben und zu desorientieren.

      Wenn man sich das vor Augen hält, ist das Verhalten Russlands und des Iran – auch ganz speziell im Falle von Afrin und Deir ez-Zor absolut nachvollziehbar.

      Noch einmal zur Erinnerung: Jeder schaue sich die militärische Lagekarte vom Sommer 2015 an, dann die vom Frühjahr 2016 und schließlich die ein Jahr später. Vergleiche er das mit den aktuellen Verhältnissen und er sieht, welche dramatischen positiven Veränderungen für Syrien erreicht wurden. Allein, dass in den letzten sechs Wochen ein Drittel der Idlib-Tasche die Farbe nach rot gewechselt hat, habe selbst ich vor zwei Monaten nicht für möglich gehalten (damals war gerade mal vollständig der Euphrat erreicht).

      Herzliche Grüße an alle, ped43z

  4. Es gibt weiterhin Berichte, dass es ein Abkommen geben wird, bspw. hier.

    ***
    Elijah J. Magnier @ejmalrai 21 Min.Vor 21 Minuten

    The #Afrin deal is almost done. One more point still pending the Afrin administration’s approval. Will write about it in details tomorrow via @AlraiMediaGroup and my blog.
    ***

    Bleibt spannend.

    Behauptungen, die YPG ist gegen den Regierungsvorschlag, weil der vorsieht, sie sollen alle Waffen abgeben sind albern; natürlich will die Regierung auch die Kapmfkraft der kurdischen lokalen Gruppen nutzen.

    Die Frage ist, unter welchem Oberkommando, mit welcher Kompetenzverteilung.

  5. scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/27858437_1819369941416390_6272092307588877233_n.jpg?oh=c3fe12db9e2c616a69bc0514c32ea6cc&oe=5AD9682A

    Unter dem Glaubensbekenntnis steht: die Taliban des Biladusham…
    Oder wie mein Bekannter fragte, der mir das Bild schickte – übrigens aufgenommen im Rif Lattakia – „darf man afghanische Taliban formaljuristisch nun zur Gruppe der syrischen Opposition zählen“?

    1. Sehen eher aus wie Wallstreets CIA-Söldner, billig eingekauft inTschetschenien oder Dagestan, mit ihrem fake-islamischen Wahhabi-Feudel.

  6. btw
    Info betreffend RT Deutsch Artikel
    (Gastbeitrag von Rainer Rupp – 16.02.2018 • 13:03 Uhr)

    „Auflistung: Israelische Militäraggressionen gegen Syrien von 2012 bis 2018“

    „Die Liste beginnt mit dem ersten direkten Eingriff Israels in den Krieg in Syrien, der in westlichen Medien fälschlicherweise als „Bürgerkrieg“ bezeichnet wird. Tatsächlich wurde dieser Krieg von den USA und ihren NATO-Vasallen sowie den verbündeten Golf-Feudalstaaten konzipiert, geschürt und finanziert und von islamistischen Halsabschneidern unterschiedlicher Provenienz durchgeführt. Ziel war und ist, die rechtmäßige und international anerkannte Assad-Regierung in Damaskus zu stürzen.“

    https://deutsch.rt.com/meinung/65271-liste-israelische-militaeraggressionen-gegen-syrien-von-2012-bis-2018/

    „Rainer Rupp listet in seinem Beitrag alle inzwischen bekannt gewordenen völkerrechtswidrigen militärischen Aggressionen Israels gegen Syrien seit Beginn des Krieges auf. Die Liste mit über 40 Eintragungen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.“

  7. …das die Kurden ihre Waffen der syrischen Armee übergeben sollen, ist durchaus mit Logik
    verbunden !

    Weder die Regierungstruppen, noch die Russen sind militärisch so stark , sich auf einen offenen militärischen Konflikt mit der Türkei einlassen zu können, zumal die Gefahr eines Zusammenstoßes mit US-geführten Kräften am Euphrat immer größer wird .

    Andererseits ist der blutige Olivenzweig in Afrin Erdogan bisher auch teurer zu stehen gekommen, als er vorher dachte !

    Ein „Ausstieg für Helden“ könnte für Erdogan darin bestehen, „die Beendigung der Existenz der PKK in Afrin“ erklären zu können, für die Benutzung dieser „Krücke“ ist es allerdings zwingend erforderlich, von syrischer Seite glaubwürdig nachweisen zu können, das es in Afrin keine bewaffneten Strukturen der PYD und YPG mehr gibt , in dem Falle könnte Erdogan gesichtswahrend zu mindestens gestoppt werden können, weil er sich dann als „größter osmanischer Feldherr aller Zeiten“ ausgeben könnte !

    Selbst ein „Umflaggen“ der kurdischen Verbände auf „syrische Regierungstruppen“ würde dazu nicht reichen, Kurden dann einzeln weit hinter der Frontlinie ohne Anspruch auf Eigenständigkeit in die Regierungstruppen zu integrieren… ….und auch das nicht sofort, das könnte vielleicht grade so noch gehen .

    Für die seit 2011 eigenständig handelnden syrischen Kurden wäre das natürlich ein enormer Gesichtsverlust, innenpolitisch müssten sie auch Kompromisse machen , könnten dafür mit diesem „Rückzug a la Lenin“ ihre Kräfte erhalten , weil Assad auch in Zukunft andere Sorgen haben wird, als die Kurden zu knechten . Dazu fehlt zu mindest den kurdischen Führern momentan noch die
    Weitsicht .

    Es besteht die reale Gefahr, das die politisch bewustesten und moralisch hochstehensten Kräfte der YPG und PYD in Afrin verbluten und die Türken trotzdem nicht aufhalten können und dann könnten die politisch-moralisch schwächeren kräfte der PYD und YPG in Ostsyrien endgültig die Orientierung verlierenund sich dauerhaft und unter Verzicht auf die bisherigen eigentlich fortschrittlichen Ziele der syrischen Kurden zur dauerhaften, weil gut bezahlten Fremdenlegion der USA mutieren .

    Auch ursprünglich sehr weit links stehende Kräfte in der Region aus der ursprünglichen Richtung zu drehen, ist den USA in der Vergangenheit mit einem teil der irakischen KP oder den im irakischen Exil befindlichen iranischen „Volksmudjahedin“ schon gelungen !

    1. „Iranische Volksmudjahedin“! Jene, die den strukturellen Gewaltcharakter des Wallstreet-Kapitalismus und dessen durch Terrorkrieg globalisierte Form des Imperialismus verkennend, personifizierend von sogenannten „Eliten“ reden, zeigen sich bestenfalls als herrschaftserhaltend wirkende Dummköpfe, wenn sie es nicht wissen und schlimmstenfalls als herrschaftserhaltend wirkende faschistische Verbrecher, wenn sie es wissen oder früher einmal gewusst haben.

  9. Southfront: Israel Claims Half Of Syrian Air Defenses Is Destroyed.

    Soll das bei Wallstreets Natos Mathegenies als Aufforderung zum Bombardieren ankommen? Dieser Rechenmethode zufolge, hätte Syriens Luftabwehr wohl eher die Hälfte von Tel Avivs Luftwaffe zerstört.

    1. biersauer

      Die Meldung besagt auch wieder nur, dass die syrische Armee sich darauf vorbereitet, nach Afrin reinzugehen. Das ist wenig neues, denn damit, sich darauf vorzubereiten, ist die Armee schon eine ganze Weile beschäftigt.

    1. @biersauer:

      wo erkennst Du da Zio-Logik? Der Saker widerspricht sich häufig selber, ja – ich habe auch mitgekommen das unliebsame Meinungen (Russell „Texas“ Bentley) nicht geduldet werden und das anscheinend einige Schweinereien gegen den deutschen Saker gelaufen sind.

      Das Fazit liegt eigentlich in Sakers folgenden Satz:

      „Presenting the invasion and occupation of Syria as one of the “victories” promised by Trump to the MIC and the Israel lobby“.

      D.h. er glaubt Bibi, Trump und der MIC stecken unter einer Decke in ihren imperialen Träumen. Für mich ist das noch kein ZioU-Boot sondern nur eine verquere Meinung.

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