Ein weiteres Zeichen einer Annäherung

Während die verschiedenen Frontlinien in Syrien am heutigen Donnerstag anscheinend weitgehend unverändert blieben, gab es nach den gestern noch dementierten Anzeichen einer Annäherung zwischen der PYD/YPG und der syrischen Armee in Afrin heute ein weiteres, deutliches Zeichen einer solchen Annäherung.

Konkret hat das zum politischen Arm der kurdisch geprägten PYD/YPG-Komplex gehörende Büro der Selbstverwaltung in Afrin eine Erklärung veröffentlicht, in der es die syrische Armee dazu aufgerufen hat, nach Afrin zu kommen und die Grenzen des Bezirks gegen die Aggression der Türkei zu schützen.

Dem vorausgegangen war eine Mitteilung des türkischen Außenministers, dass die türkische Armee nicht die Absicht habe, syrische Regierungstruppen zu attackieren. Die heutige Erklärung des Büros der Selbstverwaltung in Afrin bedeutet selbstverständlich noch nicht, dass die Einigung der YPG mit der syrischen Armee bereits perfekt ist, aber ein Zeichen für Fortschritte in Verhandlungen ist es natürlich schon.

Die Beziehungen der USA zur Türkei erreichten derweil heute mit einer Aussage des türkischen Vize-Regierungschefs und Regierungssprechers Bekir Bozdag, dass all jene, die die YPG in Syrien unterstützen, ein Ziel türkischer Angriffe werden, was ganz offensichtlich auf die USA gemünzt war, einen neuen Tiefpunkt.

James F. Jeffrey und David Pollock, zwei Propagandisten der zur Israel-Lobby gehörenden Organisation WINEP, forderten US-Präsident Trump unterdessen dennoch öffentlich dazu auf, weiterhin sowohl an den Beziehungen zur Türkei als auch an den Beziehungen zur YPG festzuhalten. Diese Politik der Triangulation sei notwendig, um den Einfluss der syrischen Regierung, des Irans und Russlands in Syrien zurückzudrängen, befanden die Israel-Lobbyisten, und empfahlen der US-Regierung dazu weiter, die YPG dazu zu ermutigen, sich weiter von der PKK zu distanzieren, und die Türkei im Stillen daran zu erinnern, dass die PYD im Allgemeinen ihre Zusage eingehalten habe, der PKK keine materielle Unterstützung zu gewähren. Langfristig könnte es dann den USA möglich sein, eine positive informelle Koalition der Türkei mit der PYD zu schmieden, legen die Vertreter der mächtigen Israel-Lobby die weiteren Pläne Israels dar.

Darin könnte durchaus eine Chance liegen. Wenn US-Präsident Trump und seine Regierung der Empfehlung der Israel-Lobbyisten folgen, dürften die Chancen nämlich gar nicht schlecht stehen, dass es ihnen dabei mit ihrem legendären diplomatischen Fingerspitzengefühl gelingt, sowohl die Türkei aus der NATO zu treiben als auch die YPG unter den Schutz der syrischen Armee zu zwingen. Da Trump dabei nur die Empfehlungen der Israel-Lobby umgesetzt hätte, könnte die Israel-Lobby Trump anschließend schwerlich mit dem Vorwurf angreifen, dass er eine falsche Politik gegenüber der Türkei und der YPG betrieben habe, während Trump seinen Anhängern erklären kann, er löse bloß sein Wahlversprechen ein, die US-Truppen zügig aus der Region abzuziehen.

Nachtrag Freitag 02:30h: Der irakische Regierungschef Abadi hat am Donnerstag übrigens mitgeteilt, mit der Regierung der kurdischen Autonomieregion im Nordirak übereingekommen zu sein, dass sämtliches in der kurdischen Autonomieregion geförderte Öl zukünftig über die staatliche irakische Ölgesellschaft SOMO vermarktet wird. Der Regierungschef der kurdischen Autonomieregion im Nordirak, Barzani Jr., dementierte das allerdings kurz später.

56 Gedanken zu “Ein weiteres Zeichen einer Annäherung

  1. Das Zgvaca Orakel hat fast ins Oelverseuchte Schwarze getroffen.
    https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2018/01/23/syrische-armee-kommt-westlich-von-abu-dhuhur-voran/#comment-40370

    „Wenn Türkei mit ihren Proxys gewinnen,“
    check in

    „werden sie Kurde vertreiben“
    check in

    „ihre Islamisten dort Einsiedeln.“
    check in

    „Diese Proxy werden auf Ankara hören“
    check 101%

    „Damaskus wird kaum Einfluss haben.“
    check in

    „Vertriebene Kurden werden in Raqqa eingesiegelt“
    check – so schnell reagieren Umzugsunternehemen nicht, wir müssen paar tage abwarten um zu checken oder outchecken

    „US Wunsch nach syrische Oel verstärken.“
    Öel / Gaspreis steigt – check

    „dort wird Damaskus Einfluss verlieren.“
    check

    „wenn Türke Versagen “
    check

    „bei ihre Ofensive werden Kurden sich so stark fühlen
    keine Dialog mit Damaskus je suchen werden.“
    check

    „Treumerei, dass Kurden SAA rufen und sie an Ihren Gebiet zulassen wird nicht passieren.“
    nur zum teil check – nur 3 Tage check

    „Damaskus verliert sowieso.“
    fast check

    Übersetzunglegende
    check in = „no no, aber bisschen scho“
    check = „nu nu“
    fast check = „fast nu nu“

    @Zgvaca
    Sei mir bitte nicht böse,
    Es geht darum, abwarten und Tee trinken ist manchmal besser.

    Am Anfang fand ich das türk.Theater in Syrien auch nicht lustig aber die Kurden sind auch nicht so einfach zu verstehen. Habe gehört, die verstehen sich selber nicht so richtig

    1. > „US Wunsch nach syrische Oel verstärken.“
      > Öel / Gaspreis steigt – check
      Totaler Quatsch, syrisches Öl ist ein Fliegendreck! IMHO geht es um die syrische Selbstständigkeit/Unabhängigkeit und die mögliche Gas-/Öl-Transitfunktion Syriens. Deshalb wurde dort ein scheinbarer „Bürgerkrieg“ entfacht. Alle möglichen durchgeknallten Salafisten und arbeitslose irakische Sunniten wurden da rein geschickt. Aber da war jemand hyperaktiv! Die syrische Operation machte ein Komplott zwischen Saudi-Arabien und Israel offenkundig. Auch eine enge wirtschaftliche Verbindung des Erdogan-Clans mit dem IS wurde offenbar. Erdowahn sucht jetzt nach eine Lösung für sich. Andere zahlende „Freunde Syriens“, Frankreich, Deutschland, GB und weitere bleiben im Hintergrund, aber wir vergessen nicht!

      IMHO war es eine schlechte Idee mit Russland Schach zu spielen und man geht nicht zu einer Schießerei mit einem Messer! Auch die messerstechende kurdische Karte vom guten Wilden sticht nicht! Das wird die pseudolinke antideutsche Fraktion auch nicht glücklich machen. Das sind eh nur UFOs.

      Mir tun die normalen Syrier aller Couleur leid , das sind die wahren Opfer.

      Und das Merkel importiert diesen durchgeknallten *** nach Deutschland, weil nicht richtig kontrolliert und protokolliert wurde, wer hierher flüchtet.

      1. Mit “ durchgeknallten ***“ meine ich nicht die normalen Syrier, sondern die moderaten Rebellen aller Coleur, die sich hier als Flüchtlinge darstellen.

      2. „Totaler Quatsch, syrisches Öl ist ein Fliegendreck! IMHO“

        JA sicher ,

        Das hier
        ==> „US Wunsch nach syrische Oel verstärken.“ <==
        War nicht meine Aussage.
        Denn entweder geht das syr. ÖL über Laster raus , seit letztem Jahr sind Laster Mangelware,
        oder über Deir ez-Zor. Das wird aber durch die SAA kontrolliert.

        Aber der Ölpreis steigt trotzdem und das ist nicht "Quatsch". Noch ein check in von mir an dich

        Ich zumindest vergesse nicht, Trump ist von der ÖL Lobby gewünscht und er gibt das zurück was von ihr erhofft wurde.

        zu deutsch: CHAOS Politik in Middle East. Dadurch steigende Ölpreise(Profite) für seinen Herren und Meister

        Denke Putin ist da nicht so böse darüber.

        "Und das Merkel importiert diesen durchgeknallten ***"

        Das Mäuschen wurde ja von der "Deut.Bank" gewünscht und positioniert. Das sind Sponsoren die die mit jeder Aktienbewegung, pro Minute hoch oder runter, so viel verdienen wie wir alle in unseren Leben nicht verdienen werden. An der Börse kommt es richtig gut an wenn ein Unternehmen am Personal sparen kann. Bartträger oder Glattrasier ist da unwichtig. Hauptsache geringer Stundenlohn und wenn man ihn nicht mehr brauch dann ohne soziale Absicherung schnell bzw leicht zu entsorgern.

        Und wie beim Trump gesehen hält "Das Merkel" was von ihrem Sponsor gewollt wurde. Schaue mal nach, seit wann die Feiertage an der Börse so andauern. Meine seit wann der Arbeitgeber von "Das M…." feiert

        check out

      3. „Und das Merkel importiert diesen durchgeknallten *** nach Deutschland, weil nicht richtig kontrolliert und protokolliert wurde, wer hierher flüchtet.“

        Übrigens mit dieser Einstellung der Deutschen hier gehen „diesen durchgeknallten“ für noch weniger Geld arbeiten um ja nicht aufzufallen. Das freut den wahren Arbeitgeber von „Das M…“ aber richtig richtig: Lohnarbeiter die für NIX arbeiten Hauptsache die werden von der anderen Kaste nicht beim lebendigen Leib angezündet

      4. Wage

        Deine Öltheorien sind großer Quark. Das syrische Öl spielt auf dem internationalen Ölmarkt praktisch keine Rolle, nicht vor dem Krieg, und jetzt schon gar nicht. Das syrische Öl reichte früher schon kaum für den Eigenbedarf, und jetzt reicht es längst nicht mal mehr für den EIgenbedarf.

        Syrien hat vor dem Krieg kaum soviel Öl gefördert wie Kirkuk heute, und seit dem Krieg und nach der bereits unterzeichneten Moderniesierung der Ölproduktion von Kirkuk ist es sowohl absolut als auch relativ gesehen noch viel weniger. Zum Vergleich:

        http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/grafik-des-tages-syrien-produziert-kaum-noch-oel-14431661.html

        https://www.reuters.com/article/us-iraq-oil-kirkuk/iraq-bp-to-sign-deal-to-boost-kirkuk-oil-production-capacity-idUSKBN1F70SD

        Was du mit check… und no no oder nu nu meinst, erschließt sich mir übrigens auch nicht.

        Hast du Probleme mit der deutschen Sprache?

      5. @einparteibuch
        „Deine Öltheorien sind großer Quark“

        „CHAOS Politik in Middle East“ Ist meine Aussage, mehr nicht.
        Was daraus gemacht wird, ist dann nur eine Beobachtung meinerseits.
        Mehr nicht. Denn wahrer ÖL Handel, orientiert sich nicht an der Börse

    2. Und was ist passiert? Kurden wollen das SAA ihre Grenze sichern aber sich in ihre Politik nicht mischen. Sie wollen weiter ihre Einheiten nicht entwaffnen. Sie wollen weiter ihre Autonomie Status behalten oder ausweiten. Es ist noch nicht vereinbart was für Russland oder SAA von Vorteil wäre. In Gegenteil USA kann Kurden zwingen sich hinter Euphrat zu ziehen und gesamte Gebiet wird von SDF Kräfte übernommen welche bis gestern bei IS waren.

      1. zgvaca,

        wenn Du das statement oben richtig liest, wirst Du verstehen, dass die Kurden akzeptieren, dass sie sich alsTeil des syrischen Staatsgebietes sehen und dass sie die Oberhoheit eben dieses syrischen Staates und seiner Institutionen akzeptieren. Nicht weniger als das.

        „Sie wollen weiter ihre Autonomie Status behalten oder ausweiten.“ Das ist doch nur eine Vermutung von Dir. Woher weisst Du das? Hast Du Beweise?

        Die USA können zwar viel verlangen von den Kurden, aber ob das dann in der Macht der Kurden liegt, dies durchzuführen ist eine andere Frage. Es sieht gerade nicht so aus, als ob die Kurden noch viel Bewegungsraum haben.

        Alles ein sehr geschickt eingefädeltes Manöver der Widerstandsachse.

      2. Zgvaca,

        du drehst dir alles so hin, um ein möglichst dunkles, hoffnungsloses Szenario zu erhalten.
        Zunächst einmal stellen wir fest, dass von deinen „Prophezeiungen“ hinsichtlich der möglichen – natüürlich für die Syrer mal wieder sehr schlechten – Ergebnisse im Zuge des türkisch-kurdischen Clashes, so ziemlich alles NICHT eintritt. Ganz im Gegenteil scheint es (bei aller gebotener Vorsicht) so zu sein, als ob die SAA der klare Profiteur dieser ganzen Sache sein könnte.
        Vielleicht tust du dir und einigen von uns einen Gefallen und „neutralisiert“ bzw. versachlichst ein wenig deinen Statements und drehst dieses hässliche Rumgeunke ein wenig heraus.
        Die Balkan-News haben keinen Anspruch auf exklusive Deutungshoheit.

    3. In derRegion gibt es doch schon eigene Leute von der Türkei. Zum Beispiel die Turkmenen. Laut Präsident Erdogans Aussagen von 2015 leben in Nordsyrien ca. 200.000 Turkmenen. Oder hat die Türkei falsche Zahlen präsentiert?
      Aber das Ziel von der Türkischen Regierung sind nicht die Umsiedlungen und Religiöse Umstrukturierung udn Bekehrungen von dort lebenden Menschen wie Jesiden,Kurden oder Christen. Sondern vielmehr die eigenen Marionetten dort an die Macht bringen. In Nordirak ist es ja schon einmal gut gelungen. Die Peschmerga als Machtfaktor einzusetzen. Die sunnitischen Kurden im Nordirak gelten als die intolersantesten antichristlichsten und frauenfeindlichsten Kurden in der gesamten Nah-Ost-Region (laut Menschenrechtlern udn Frauenrechtlern) , weil dort die Martionetten der sunnitischen Islamisten und Saudis an der Macht sind.

      In Nordsyrien sitzen dagegen sehr progressive kurdische Kräfte, die der westlichen Zivilisation sehr nahe stehen. Deshalb wollen ultrakonservative theokratische Kräfte wie Türkeis Regierung und die Sunnitischen Islamisten die Region Nordsyrien nach ihren Vorstellungen umwandeln , nach einem ähnlichen Muster wie in Nordirak. In Nordsyrien gibt es so etwas wie Frauenrechte,Gleichberechtigung, politische Mitbestimmung für Minderheiten,Gleicheit vor dem Gesetz, ein moderneres Kommunal-Gemeinde-System. Und das passt der Türkei überhaupt nicht!
      Einem Bericht aus dem Jahr 2015/16 zufolge sollen die nach Nordirak geflohenen nordsyrische Kurden sehr schlecht von den Nordirakischen Kurden behandelt worden sein, misshandelt worden und die nordirakischen Kurdische Regierung soll einige angebliche PKK-Kurden an die Türkei ausgeliefert haben! Nordiraks Regierung soll sehr gute freundschaftliche Beziehungen zu Türkeis Regierung haben, anegblich…
      Kein Ahnung ob das stimmt, vielleicht weiß der Autor dieser Seite mehr darüber?

      1. @einparteibuch
        Könnten Sie vielleicht auf meinen Kommentar eingehen und es kommentieren und eventuell ein paar auftauchende Fragen beantworten?
        Wie sehen Sie das?

  2. Wenn es den Türken nur um die Sicherheit ihrer südlichen Aussengrenze ginge, dann könnten sie sich doch einfach mit der Regierung Syriens ins Benehmen setzen. Die Sicherheit an der syrisch-türkischen Grenze müsste nicht über irgendwelche Umwege, über die die SAA in den Norden des Landes zurückkehrt, wiederhergestellt werden. Gibt es zwischen ihnen überhaupt noch normale bilaterale Gesprächskanäle? Und übrigens gab es ‚die Sicherheit‘ ja schon und zwar bis 2011, ehe sich die Türken (genauer gesagt Erdogan & Co. an der Staatsmacht) dazu entschlossen Assad zu stürzen. Infolge der türkischen Förderung des Umsturzversuchs resp. der türkischen Beteiligung am internationalen Plot gegen Syrien ist es überhaupt erst zur Schwächung der syrischen Zentralmacht gekommen, sodass die sich weit von der Grenze zurückziehen musste. Soweit ich mich recht erinnere geschah der Rückzug auch aus dem Bestreben, sich nicht in eine direkte Konfrontation mit den Türken (was womöglich den sog. Bündnisfall der NATO nach sich gezogen hätte) verwickeln zu lassen, worauf jene aber zumind. zeitweise hingearbeitet haben. Ich sehe keinen Wunsch der Türkei zu früheren nachbarschaftlichen Verhältnissen zurückzukehren. Dafür spricht auch die türkische Präsenz im Dreieck Azaz-Dscharablus-al Bab. Die Option sich mit den Kurden od. einem Teil von ihnen nachhaltig zu verständigen sollte Assad jedenfalls ziehen.

    1. Heider

      Offiziell gibt es keine direkten syrisch-türkischen Gesprächskanäle mehr, seitdem die Türkei 2011 die Beziehungen abgebrochen hat. Indirekte Kanäle über Russland und den Iran gibt es aber mit Sicherheit.

      Der Rückzug der syrischen Armee vom allergrößten Teil der Grenze zur Türkei war nicht freiwillig, sondern Folge direkter, systematischer, mörderischer und massenmörderischer Angriffe auf syrische Grenzposten, Truppen und Zivilisten aus der Türkei, die von der türkischen Armee in enger Zusammenarbeit mit Al Kaida und anderen Terroristen ausgeführt wurden. Um die auf die Eroberung von Damaskus abzielende Terroroffensive der Türkei und ihrer Proxies überhaupt abfangen zu können, war die syrische Armee gezwungen, die syrischen Truppen von den exponierten Positionen an der Grenze tief in die Ballungszentren des Landes, etwa bis nach Aleppo, zurückzuziehen. Die Türkei hat sich mit ihrem von Israel, NATO- und GCC-Staaten unterstützten Terrorfeldzug gegen Syrien völlig verkalkuliert und war entsetzt, dass dabei nicht rausgekommen ist, dass Damaskus fällt, sondern dass die PKK über 700 Kilometer der türkisch-syrischen Grenze herrscht.

      Nicht allzu lange vor der türkischen Terroroffensive hatte Erdogan Assad noch bei einem gemeinsamen Familienurlab als Bruder bezeichnet. Syrien und die Türkei hatten zuvor Visa-Freiheit vereinbart und aus dem kalten Krieg stammende Minenfelder an der Grenze beseitigt. Die Türkei und ihre Verbündeten haben das dann umgehend zum äußerst blutigen Versuch eines terroristischen Eroberungskrieges gegen Syrien ausgenutzt. Syrien fehlt es deshalb an Vertrauen, um gewillt zu sein, wieder Beziehungen zur Türkei aufzubauen. Die meisten Syrer würden gegenwärtig sicherlich eine 20 Meter hohe Grenzmauer und dichte unüberwindliche Minenfelder an der Grenze neuen Beziehungen zum heimtückischen Terrorstaat Türkei vorziehen.

      Möglicherweise zielt die türkische „Operation Olivenzweig“ darauf ab, den Syrern einen Gefallen zu tun, und damit wieder etwas des verspielten Vertrauens zuürckzuerlangen, aber sicher ist das keineswegs.

      1. @einparteibuch

        Ist es wahr, dass in Syrien ca. 200.000 Turkmenen leben?
        Jedenfalls hatte es ein türkisches Regierungsmitglied 2015 in irgendeiner Veranstaltung behauptet.

      2. „Möglicherweise zielt die türkische „Operation Olivenzweig“ darauf ab, den Syrern einen Gefallen zu tun, und damit wieder etwas des verspielten Vertrauens zuürckzuerlangen, aber sicher ist das keineswegs.“

        Puh, der erste Teil wäre ein ziemlich naives Wunschdenken. Realistischer ist, dass die türkischen Nationalisten weiter von einer „Grenzbegradigung“ und „Pufferzone“ im Sinne der Türkei träumen. Da werden sich schon Turkmenen finden, die dem Vorhaben die „Legitimität“ geben. Nicht nur Syrien hat Grund der Türkei zu misstrauen, die Russen auch, niemand kann DIESER türk. Regierung trauen.
        Die können auch kein Vertrauen zurück gewinnen, nicht DIESE Regierung. Es gelten hier die Gesetze von Mafia-Kriegen. Deshalb glaube ich auch, trotz meiner Sympathien für einen Kurdenstaat, dass die kriegsmüde SAA letztlich nicht darum herum kommt, die Kurden mit Waffengewalt von den Ölfeldern und anderen ökonomisch wichtigen Gebieten zu vertreiben. Denn auch der Wunschgedanke mancher hier, dass die Kurden von den Türken bedroht unter den Rock der SAA kriechen wollen, halte ich für naiv.

  3. So, das war die einfache Lösung, da die Region Afrin schon lange Kontakte zur SAA und Hizbollah hatten. Steht die Frage, wie es in Ostsyrien weiter geht, die Truppen haben ja schon gegen die SAA gekämpft und es ist an zu nehmen, das die Türkei sich jetzt da konzentriert.
    Frage ans PB: Wäre es eine Option, das die SAA jetzt von Süden her (Gebiet Deier Azor) die Kämpfe mit IS ausnutzen um an der Irakische Grenze nach Norden geht und so die Grenze schützt oder ist zu erwarten, das das Gebiet östlich des Euphrats definitiv den Kurden überlassen haben? Oder sollten wir dazu Astana abwarten?

    1. Lutz

      Theoretisch könnte die syrische Armee von allen Stellen aus, wo sie eine Front gegen die YPG haben, im Osten gegen die YPG vorgehen, und auch könnte die syrische Armee sicherlich vom Irak aus von Osten her gegen die YPG vorgehen, etwa indem sie von der irakischen Grenze aus Verbindungen zu den Enklaven der Armee in Qamishli und nahe Hasaka herstellt. Der Irak würde es der syrischen Armee sicherlich erlauben, dafür irakisches Gelände zu benutzen.

      So eine Offensive der Armee gegen die YPG/SDF, von wo auch immer, würde aber eine Menge Probleme mit sich bringen. Problematisch wäre dabei zum Beispiel die Lufthoheit der USA östlich des Euphrats, die dazu irgendwie gebrochen werden müsste. Weiterhin würde die syrische Armee damit, selbst wenn sie gewinnt, die Basis für kurdischen Zorn gegen die syrische Regierung verbreitern, was vermutlich zu einem ausgedehnten kurdischen Partisanenkampf gegen die syrische Armee führen würde.

      Viel besser wäre es, wenn die Türkei und der Irak die USA aus ihren Ländern rauswerfen oder sie jedenfalls nicht mehr über die Grenze nach Syrien lassen, die YPG damit ohne militärischen Schutzherren dasteht und die Türkei dann zusammen mit ihren Jihadi-Proxies eine Offensive gegen die YPG östlich des Euphrat beginnt, woraufhin die YPG sich östlich des Euphrat wie in Afrin genötigt fühlen dürfte, anstatt der USA die syrische Armee um Schutz gegen die Aggression der Türkei zu bitten.

    2. “ Steht die Frage, wie es in Ostsyrien weiter geht“
      ganz einfach, die sogenannte „SDF“ (dort aka etwas mit Kurden) hat auch IS-Kämpfer aufgesaugt und sich mit US-Einheiten eingelassen. Dabei wird es Probleme mit den einheimischen Arabern/Assyrern geben. Nun ja, mit Damaskus haben sie es auch nicht, aber die Abwehr gegen Kurden und Salfisten ist dort nicht zu verachten. Auf lange Sicht hat da IMHO der Ami keine Chance, kurzfristig werden die MSM feiern und über jedes letztes Krankenhaus weinen!

      1. Die Frage bezog sich auf das Verhalten der türkschen Armee und deren Söldnern.

        PB:
        Immerhin hat die YPG die syrische Regierung aufgefordert, die Landesgrenzen (bei Afrin) zu schützen, wieso dann nicht die zum Irak und brauchte da nicht mal vom Irak aus operieren (zumindest offiziell), sondern einmal den Fluss überqueren im äußersten Südosten.

      2. Lutz

        „Immerhin hat die YPG die syrische Regierung aufgefordert, die Landesgrenzen (bei Afrin) zu schützen“

        Vorsicht, Feinheiten sind hier wichtig. Die Aufforderung kam nicht von der YPG, sondern bloß vom lokalen Büro der kurdischen Selbstverwaltung in Afrin. Das ist zwar schon viel besser als gar kein Statement von kurdischer Seite, bedeutet aber noch lange nicht, dass die YPG (in Afrin und in Rojava insgesamt) auch dahinter steht.

  4. Parteibuch: „(…) dass es ihnen dabei mit ihrem legendären diplomatischen Fingerspitzengefühl gelingt, sowohl die Türkei aus der NATO zu treiben als auch die YPG unter den Schutz der syrischen Armee zu zwingen. (…)“

    LoL! „legendäres diplomatisches Fingerspitzengefühl“ LoL!
    Sehr richtig, diese Annahme! Da müsste sich was machen lassen! Da können wir beruhigt auf Trump vertrauen! Er ist definitiv der richtige Mann dafür!

  5. Der ausgesprochen einflussreiche und radikalzionistische CFR-Boss Richard Nathan Haass forderte vorgestern übrigens auch, dass die USA weiter auf die YPG setzen – und sich einen Ersatz für İncirlik suchen:

    Ich möchte da mal locker eine Verlegung der bislang in İncirlik tätigen US-Soldaten auf die Sheppard Air Force Base vorschlagen.

    Der den zionistischen Globalisten treu ergebene Ex-NATO-Boss James Stavridis (US-Admiral im Ruhestand) roch zwar den Braten gestern bei Bloomberg:

    We owe our Kurdish partners a serious effort to mitigate the impact of the Turkish operation in Afrin, and should do everything we can over time to help ease tensions between Turks and Kurds around the region. But the overall U.S. strategic interest lies in keeping Turkey aligned with NATO and the trans-Atlantic community. It would be a geopolitical mistake of near-epic proportions to see Turkey drift out of that orbit and end up aligned with Russia and Iran in the Levant.

    Schlüsselsatz Stavridis: Es wäre ein geopolitischer Fehler von beinahe epischen Ausmaßen, die Türkei aus diesem Orbit (NATO und transatlantische Gemeinschaft) abdriften und sich mit Russland und dem Iran liieren zu sehen.

    Es könnte aber zu spät sein für Stavridis, da noch eine echte harte Wende herbeizuführen, die den geopolitischen Fehler von beinahe epischen Ausmaßen noch abwendet. Heute erschien in englisch ein Kommentar von İbrahim Karagül, Chefreadakteur der türkischen Tageszeitung Yeni Şafak, natürlich direkt auf der Startseite der Zeitung:

    US is the enemy for Turkey. One day, thousands of people will siege İncirlik as well

    Zu deutsch: USA sind der Feind für die Türkei. Eines Tages werden Tausende von Leuten auch İncirlik belagern

    https://www.yenisafak.com/en/columns/ibrahimkaragul/us-is-the-enemy-for-turkey-one-day-thousands-of-people-will-siege-incirlik-as-well-2042300

    Zu Yeni Şafak steht in der Wikipedia:

    Yeni Şafak (Neue Morgendämmerung) ist eine in Istanbul erscheinende türkische Tageszeitung. Das Blatt unterstützt die regierende Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (AKP).

    (Verkaufte Auflage ca 110.000 – von der Auflage her etwa mit dem Berliner Tagesspiegel zu vergleichen)

  6. Giovanni

    Die Zahl von 200.000 Turkmenen in Nordsyrien erscheint mir aus dem Bauch heraus viel zu hoch angesetzt. Was die Beziehungen der Türkei zur von Israel gehätschelten Regierung der kurdischen Autonomieregion des Irak angeht, so waren die sehr zum Verdruss von Bagdad über die letzten Jahrzehnte ausgesprochen eng.

    Nach Barzanis Unabhängigkeitsreferendum letzten September hat die Türkei jedoch das kurdische Separationsprojekt gemeinsam mit Bagdad zerstört. Die türkische Armee hat dazu sogar gemeinsame Manöver mit der irakischen Armee abgehalten und Erbil eine Schließung der Grenze zur Türkei angedroht, von der Erbil in seinen Unabhängigkeitsbestrebungen total abhängig ist. Das lässt hoffen, oder glauben, wie man will, dass die Türkei sich möglicherweise auch in Syrien prinzipiell gegen eine Unterstützung von jeglichem Separatismus entschieden haben könnte, ganz so wie Russland und Iran das sehen. Es wäre auch logisch, denn wenn die Türkei Separatismus in Syrien unterstützen würde, könnte Syrien im Gegenzug natürlich Separatismus in der Türkei unterstützen, was dann alle Seiten einschließlich der Türkei zu Verlierern des Separatismus machen würde. Aber manchmal drängt das großottomanische Ego Logik in der Türkei zur Seite, und dann wird es gefährlich, und meist auch blutig.

  7. Erdogan tut Assad keinen Gefallen, wenn er Afrin angreift, sondern im Gegenteil, Erdogan versucht sein Einflussgebiet komplett links des Euphrat auszudehnen, gemäß dem Deal mit den USA. (den haben sie in Bezug auf Manbij gebrochen, was Erdogan auch ziemlich erbost hat.) Afrin hat immer stärker mit Russland und Assad zusammengearbeitet, da gemäß Deal die Amis dort nicht hindürfen. Es gibt seit langem die Vereinbarung zwischen YPG und Assad, dass eine kurdische Selbstverwaltung auch die Sicherung der Grenze zur Türkei übernimmt, was Erdogan verhindern will. In Afrin lässt man Erdogan gewähren, weil weder USA noch Russland es sich mit ihm verderben will. Die Versorgung von Afrin mit Waffen und Kämpfern erfolgt aber nach wie vor über das SAA Gebiet. Die YPG kann aber zur Zeit keine weitreichenden Vereinbarungen mit Assad treffen, weil einerseits die USA ihren Einfluss besitzen und im Süden zur SDF arabische Stämme zählen, auf welche die YPG keinen überragenden Einfluss hat. Diese wurden zur Besiegung des IS gebraucht. Die YPG will aber nicht unbedingt das Gebiet um Raqa usw. beherrschen, da man sich lieber auf die Kurden verlässt, als auf arabische Verbündete. Sicher aber werden die USA darauf bestehen, dass die SDF dort bleibt, um deren Machtbereich zu sichern. Die vielen Akteure machen die Lage kompliziert und es für die dort handelnden Parteien nicht einfach. Ich sage ja eine schwarz – weiß Betrachtung ist dort nicht angebracht, was hier aber viele versuchen. Jeder soll nach schwarz oder weiß zugeordnet werden. Das funktioniert aber nicht.

    1. Komisch, gestern hörte sich das bei dir noch ganz anders an.
      Wie analysierst du die „Einladung“ aus Afrin in Richtung SAA?

      1. @ pb .. die Aufforderung kam nicht von der YPG sondern bloß von dem Büro der lokalen Selbstverwaltung in Afrin…
        Das zeigt dass es bei den Kurden eine interne Auseinandersetzung stattfindet.
        Es wurde ja auch berichtet, dass einzelne YPG Einheiten die syrische Flagge
        gezeigt haben und das es auch ein Statement aus den Reihen der YPG gab,
        welches dann aber wieder demntiert wurde.
        Es ist wirklich nicht möglich, die Kurden zu verstehen.
        Eigentlich sollte man denken, dass ihnen die Wahl zwischen
        Türkei und Syrien nicht schwer fallen dürfte.

        Ist die YPG so organisiert, dass nur eine Meinung
        von ganz oben gilt, oder haben die lokalen Kommandeure auch etwas zu sagen?
        Gibt es da verschiedene Kommandos in Afrin und in Nordost Syrien, so dass da für Afrin eine
        eigne Lösung gefunden werden kann. ?

      2. Die „Einladung“ ist ein positives Zeichen, aber so einfach ist das für die syr.Regierung nicht mehr. Vorher hätte die syr.Regierung mit Miltär dort einrücken können. Also Abschreckung der türk. Kräfte. Jetzt geht es nur noch mit Diplomatie, einen Krieg Syrien gegen die Türkei will keiner, ausser paar westl.Chaospolitiker.

        Die kurd.Bitte richt nach einer „angelsächsichen“ Falle.

      3. ulrich

        „Ist die YPG so organisiert, dass nur eine Meinung
        von ganz oben gilt, oder haben die lokalen Kommandeure auch etwas zu sagen?
        Gibt es da verschiedene Kommandos in Afrin und in Nordost Syrien, so dass da für Afrin eine
        eigne Lösung gefunden werden kann. ?“

        Es gibt wohl sowas wie ein YPG-Zentralkommando, aber wenn die YPG in Afrin eine Separatlösung mit der SAA für Afrin aushandelt, hat die Zentrale in Ostsyrien keine Durchgriffsmöglichkeit, das zu verhindern oder zu blockieren. Die Waffen der YPG in Afrin kommen schließlich alle von der SAA oder durch SAA-Gebiet.

    2. Diesen Deal Kurden überwachen Grenzen gab es ja so nie. Bis 2012 zog die syr. SAA ab und die Kurden vertrieben danach die syr. Verwaltungsbehörden und Polizei.
      http://ekurd.net/mismas/articles/misc2012/7/syriakurd541.htm

      Was ich hörte in Wien, sind alle Deal +/- hinfällig. Die YPG verweigerte der SAA Zugang, damit syr. Einheit = wollen folglich Unabhängigkeit und weiter als Hub für fremde Mächte dienen, die Syrien nachweislich zerteilen wollen (und dabei alles klauen, was geht – von Wasser-Kraftwerken bis hin zu Ölfeldern). Damit ist es für Syrien egal, ob Türken oder Kurden an der Grenze stehen. Lt Außenminister gibt es für Kurden ein klares Angebot – können sie nehmen oder lassen.

  8. Die Amis sitzen in der syrischen Kurdenfalle…. Ich sehe derzeit keinen Ausweg für die Amis aus diesem Dilemma. Zu weit liegen die Interessen von Türken und Kurden auseinander.

    Die Gringos werden früher oder später eine der beiden Seiten fallen lassen müssen. eine Kompromißmöglichkeit sehe ich derzeit nicht.

    Für Syrien und Russland auf alle Fälle Win win Situation, sie werden auf alle Fälle gestärkt, wahrscheinlich sogar als eindeutiger Sieger dieser Konfrontation hervorgehen.

  9. In der Türkei träumt man vom neuen osmanischen Reich. Und diese Doktrin wird solange verfolgt, bis die Türkei daran noch weiter geschrumpft ist. Die Kurden werden nachdem Erdogan überzogen hat ihren Staat bekommen.

    1. Bohnennase:

      Seit 30 Jahren führen die mit der PKK Krieg. Ist das nicht lächerlich? Die zweitgrößte Militärmacht von Nato schafft es nicht seit 30 Jahren die PKK zu erledigen. Und da träumen die von osmanischen Reich?

      Merken die Türken gar nicht, dass Sie hintergangen und vera…. werden? Sagenhafte 30 Jahre…
      Wie lange lief der erste Weltkrieg in der Türkei? Paar Jahre oder? Gegen wen? Gegen fast alle. England, Frankreich, Griechenland, usw… Das war eine Schlacht gewesen.. Gegen Großmächte wie England.. wow.. Das hat man aber in paar Jahren erledigt, aber die PKK ist seit 30 Jahren noch nicht erledigt.

      Irgendetwas stimmt doch hier nicht. Spätestens hier muss es doch einem klar werden, dass man nur noch vera… wird. Es gibt aus meiner Perspektive zwei Möglichkeiten, warum die PKK nicht erledigt wurde.

      1. Entweder will man das Problem nicht lösen, um damit das Volk in Angst zu halten. Nicht nur Kurden, sondern auch die Türken. So werden Gesellschaften gespalten. Seit Afrin hat sich das Ganze sowieso noch mehr verschlechtert.

      2. Oder man ist unfähig die PKK-Leute zu erledigen. Man stelle sich vor, die zweitgrößte Nato-Militär schafft es nicht, die Paar Leute zu erledigen. Das ist doch lächerlich hoch drei.

      Ich hoffe einer wiederlegt meine Thesen. Denn, ich persönlich komme zum Schluss, dass die da oben mit uns ein dreckiges Spiel spielen.

      Osmanische Reich? Nein Bohnennase, was vorbei ist, ist vorbei. Oder gibt es etwa noch das römische Reich?

      1. Patriot

        „Seit 30 Jahren führen die mit der PKK Krieg. Ist das nicht lächerlich? Die zweitgrößte Militärmacht von Nato schafft es nicht seit 30 Jahren die PKK zu erledigen.“

        Das ist keineswegs unlogisch. Selbst ein paar handvoll Terroristen sind kaum zu eliminieren, wenn sich die Zentrale der Terroristen, wie es im Fall der PKK zu sein scheint, im Ausland, etwa in Tel Aviv und von Tel Aviv beherrschten Gegenden im Irak, befindet. Da werden im Ausland ständig neue Terroristen rekruitiert, sodass die Türkei den Krieg gegen die Terroristen nie gewinnen kann.

  10. @Haider „Ich sehe keinen Wunsch der Türkei zu früheren
    nachbarschaftlichen Verhältnissen zurückzukehren. “ und
    „… gab es ‚die Sicherheit‘ ja schon und zwar bis 2011, ehe
    sich die Türken/Erdogan dazu entschlossen Assad zu stürzen“
    Ja, da braucht man Fähigkeiten, die einen echten Staatsmann
    ausmachen – diese Bürde der Vergangenheit wieder hinzubiegen.
    Problem : Dynamik ! Die Vergangenheit gilt es zu verstehen, d. h.
    aber nicht gut-zu-heissen.
    Ich kann jetzt als Idealist hergehen, und philosophieren, ob
    eine nationalistische und agressiv-islamistische Führung in
    der Türkei ‚gut‘ war (natürlich nicht). Aber war es denn befriedigend
    für eine selbstbewusste Nation unter „westlichem Diktat“ zu stehen ?
    (Gaza-Hilfsflotte oder wie die muslimische Welt von Saudi-Arabien
    angeführt und gespalten wird…) Diese Fremdbestimmung liess sich
    nicht mit toleranten Humanisten an der Spitze „friedlich“ beseitigen.
    So wird man sich frühzeitig um Unterstützung von geheimdienstlicher
    Seite bemüht haben – wie wird man z.B. eine CIA los und wie die
    ganzen NGO-Einflüsse in den Griff bekommen, finanziell unabhängig
    werden ect. … . Während diese Vorarbeiten liefen musste die Türkei
    im Sinne USraels ‚funktionieren‘ und dazu gehörte auch die
    Verschwörung gegen Syrien. Auch nimmt man den Lohn gerne
    mit (Plünderung, gesteigerter Einfluss). Während das lief konnte
    Erdogan /Nationalisten ihre Macht festigen und schauen was z.B.
    Russland und USA machten – und siehe da, man passt sein
    Verhalten an die neuen Rahmenbedingungen an und stellte die
    Unterstützung des IS ein. Jetzt erst kommt das Entscheidende :
    ist den Nationalisten das Wohl der Menschen wichtig, oder sind
    sie von der neuen Macht berauscht und missbrauchen sie,
    z.B. auf Kosten Syriens ? Das ist noch nicht raus – ob sich Erdogan
    zum Staatsmann entwickelt oder nur ein kleiner Despot bleibt.
    Russland und Iran werden ja auch Perspektiven aufzeigen und
    Grenzen setzen – ohne die Drohung die Türkei fremd-zu-bestimmen.
    Gegen natürliche Ängste und Reflexe kann man etwas tun,
    Vertrauen aber wächst nur langsam und Schuldzuweisung hindert.

  11. Wenn man an diese Aussage aus RT vom 27.11.17 hier denkt: „Im Nordirak sitzen die Kurden auf den zweitgrößten irakischen Öl- und Gasressourcen, sie kontrollieren das Wasser des Tigris, das für die Wasserversorgung und die Landwirtschaft stromabwärts lebensnotwendig ist. Im Norden Syriens sitzen die Kurden auf den syrischen Weizen- und Baumwollfeldern. Sie kontrollieren drei Dämme entlang des Euphrats, der für die Wasserversorgung ganzer Provinzen lebensnotwendig ist. Im Osten Syriens, angetrieben von der US-geführten Anti-IS-Koalition, liefern sich die Kurden (SDF) aktuell einen Wettlauf um die syrischen Öl- und Gasressourcen.“
    (https://deutsch.rt.com/der-nahe-osten/61179-kurdische-perspektive-im-grossen-spiel/), dann wird deutlich, wie wichtig die Kurden für Israel und Gefolgschaft sind, um Syrien dauerhaft ökonomisch auf „Shithole-level“ zu halten.
    Die Amis werden also alles tun, um eine Einigung zwischen Syrien und den Kurden zu verhindern. Um die Türken zu besänftigen könnte es einen schmutzigen Kompromiss geben, der Syrien weiter schwächt, das ist auch im Interesse der Türkei.

  12. Ich halte es für vollkommen ausgeschlossen, das die Türkei die NATO verlässt.
    Ein NATO Mitglied wird bestimmt niemals von der NATO angegriffen.
    Aber als Mitglied kann man sich schon ein paar Dinger leisten, auch wenn es gegen geltendes Recht verstößt. Wenn Jugoslawien in der NATO gewesen wäre, hätte es dort kein Krieg gegeben.
    Der Erdowahn ist einfach ein grotenschlechter Politiker der nichts begreift und dadurch permanent gezwungen wird überall wo er Angriffe startet, zurückzurudern.
    Der hat sich schon mit so vielen Ländern angelegt und das auch noch zur selben Zeit.
    Der hat einen zehnfronten Krieg geführt gegen Europa,Russland, Israel, Saudi Arabien usw. und ist an einer nach der anderen gescheitert und zurückgerudert. Beste Beispiel ist eben Russland.
    Die halbe Armee ist entlassen und eingesperrt und jetzt versucht der einen Krieg gegen kampferprobte Kurden. Ich verstehe es nicht.
    Und unsere sch*****propaganda weiß auch nicht so genau , ob die den Erdowahn nun unterstützen oder verteufeln soll. Neuerdings ist ja Assad wieder Präsident und nicht mehr Machthaber.
    Tja. dat wird noch lustich.

    1. „Ich halte es für vollkommen ausgeschlossen, das die Türkei die NATO verlässt.“
      100% richtig
      Das werden wir und unsere Kinder Kindeskinder Kndeskindeskinder … nie erleben. Es gibt keinen Weg raus aus der NATO

      Wie war nochmal dieses Sprichwort ?
      „Mit gegangen mitgehangen “ ?

      Übrigens das was wir jetzt sehen, ist das 2te Angebot für den III WK. Das erste Angebot war die ATO im Donbass 2014. Da haben die Russen fast angebissen. Aber kurz vor dem Einmarsch hat ein wahrer Freund, die NATO Pläne den Russen geflüstert. Deswegen das kuriose STOI Sdest .

      „Ein NATO Mitglied wird bestimmt niemals von der NATO angegriffen.“

      Käse das wird 100% passieren,
      Wenn es in der nächsten Zukunft zu keinem WK III kommt. zB jetzt in Syrien. Was ich erstmal nicht glaube.

      Wenn es wie schon gesagt zu keinem globalen milit. Konflikt kommt, werden die Türken bald GR angreifen, was eine angebliche Hilfslosigkeit der NATO offenbart usw usw viel Drame und wenig Prosa werden wir sehen und lesen dürfen … aber damit bzw. deswegen wird die NATO aufgelöst und die EU Armee auf den Schirm bringen. Natürlich werden die Türken sich dieser EU Armee irgendwie in anschliessen. Diese Argumentation wird sicherlich interessant, aber ist auch eher unwichtig

      Diese neue EU Armee wird auf jeden Fall einen Krieg mit Russland provozieren, denn nur dafür wurde sie geschaffen und sie wird diesen auch bekommen. Die Amis spielen die Rolle die sie schon im ersten und zweiten gespielt haben. Neutral bis die Messe in Europa fast gelesen wurde.

      Aber der Denkfehler ist, die Russen werden das konventionell nicht durchhalten. Unsere Genies spielen all in one. All sind wir und unsere Kinder

      Die Lage ist kritisch

      „Die halbe Armee ist entlassen und eingesperrt“

      um so besser für unsere Strategen,
      Denn wenn irgendwelche Idioten in die Türkei vorrücken wollen, können wir schon diesen Frühling paar Atompilze in anderen Gärten wachsen sehen. Könnten auch unsere Gärten sein

      1. garfield

        „Es gibt keinen Weg raus aus der NATO … das 2te Angebot für den III WK … Käse das wird 100% passieren … werden die Türken bald GR angreifen … deswegen wird die NATO aufgelöst und die EU Armee auf den Schirm bringen … werden die Türken sich dieser EU Armee irgendwie in anschliessen … neue EU Armee wird auf jeden Fall einen Krieg mit Russland provozieren … halbe Armee ist entlassen und eingesperrt … wenn irgendwelche Idioten in die Türkei vorrücken wollen, können wir schon diesen Frühling paar Atompilze in anderen Gärten wachsen sehen … auch unsere Gärten“

        Falls du vorhast, uns hier mit länglichem Unfug wie dem Obigem zuzutrollen, lass dir gesagt sein, dass du hier falsch bist.

  13. Der Türkei läuft sowieso die Zeit davon. Die Kurden in der Türkei bekommen fast doppelt soviel Kinder wie die Türken. In 20 Jahren wird der demographische Wandel die Türkei vor große Probleme stellen. Deshalb ist Erdogan auf syrische Flüchtlinge angewiesen, die vornehmlich inklusive ihrer Großfamilien in Kurdengebieten angesiedelt werden, als Gegengewicht.

  14. …nun, in der Frage der syrischen Öl – und Gas Ressourcen muss man wohl unterscheiden zwischen der aktuellen und der Vorkriegs Förderung, denn einige Fördergebiete sind schwer zerstört, die im Nordosten sind schwer erreichbar, wie soll man da die Instandhaltung organisieren und die Frage des Weiter Transports sind bei der derzeitigen Militär -geographischen Lage kaum zu lösen .

    Vor allem, die Förderung in den erkundeten reichsten Lagerstätten Ost-nordöstlich von Deir-Es-Zor steckte vor dem Krieg ja ja noch in der Anfangsphase !

    Ein paar Jahre mehr für die syrische Regierung, um dort die Förder-und Transport Infrastruktur aus zu bauen, hätte der syrischen Regierung wirtschaftlich und damit auch sozial wesentlich mehr Handlungsspielraum ermöglicht, mit ein Grund, den Konflikt 2011 vom Zaun zu brechen, bevor dort ein leistungsfähiges Potential aufgebaut werden konnte .

    Auf den erst Blick ist es verwunderlich, warum sich im Südwesten von Damaskus in Richtung Golan-Höhen verschiedene Jihadisten-Gruppen in der Einschließung erbittert bekämpfen…grade da werden auch sehr große Lagerstätten vermutetet, es gibt verschiedene „externe Interessenten“ und deshalb setzt ja auch Israel vergleichbar der Türkei auf eine weit nach Osten reichende „Sicherheitszone gegen die Hizbollah“ .

    Ernsthafte Förder Steigerungen setzen gigantische Anfangsinvestitionen und entsprechende High-Tech Potentiale voraus und zu mindestens die Möglichkeiten dazu sind im „Nicht-Westlichen Lager“ immer noch kleiner .

    Die Vorräte in Südostsyrien in der Hand der Kurden ?
    Na sicher gibt es unter den Kurden eine sehr sozial/linke Basisbewegung , die Anführer der syrischen Kurdenbewegung stammen allerdings in der Masse aus dem Kleinbürgertum…. und die Kleinbürger, das wusste schon ein kluger „Europäer“ vor 100 Jahren….die schwanken….von zunächst ultralinks bis später „gutbürgerlich“ ist gar nicht selten, wir sehen es ja auch bei den deutschen Grünen !

    Zumindest die Möglichkeit einer derartigen Entwicklung macht mir schon etwas Sorgen .

    1. NVA-Major a.D

      Die gegenwärtige Kriegsförderung ist deutlich kleiner als 100k bpd reicht längst nicht mal für Syrien selbst. Dass es da überhaupt noch Benzin, Diesel und Heizöl jenseits des militärischen Verbrauchs gibt, liegt daran, dass Iran Syrien großzügig mit Öl auf Kredit hilft.

      Aber auch vor dem Krieg waren die syrischen Felder bereits in der fallenden Endphase ihrer Ergiebigkeit. Dies FAZ-Grafik, die ich oben schon reingepostet habe, stimmt mit meinen sonstigen Informationen überein:

      http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaft-in-zahlen/grafik-des-tages-syrien-produziert-kaum-noch-oel-14431661.html

      Die Ölförderung in Syrien ist schon vor dem Krieg von über 600k bpd auf unter 400k bpd gefallen, weil die meisten syrischen Felder am Ende ihrer Lebensdauer sind und neue kaum gefunden werden. Um aus Feldern, die am Ende ihrer Lebensdauer sind, noch einigermaßen Öl rauszuholen, muss man immer höheren Aufwand betreiben, wie Druckwasser, Fracking, etc.

      Golan-Öl ist ein israelisches PR-Märchen. Es gibt da Öl, aber nur sehr wenig.

      Was hingegen kein Märchen zu sein scheint, sind noch unerschlossene recht stattliche Gasvorkommen vor der syrischen Küste. Die sind kein Vergleich mit dem iranisch-katarischen Parsfeld oder den sibirischen Vorkommen, scheinen aber immerhin so groß zu sein, dass Syrien auf viele Jahre genug Energie für den Eigenverbrauch hätte und vielleicht auch noch ein bisschen exportieren könnte.

    2. polismi.ru/images/stories/01-politika/04-bolshoj-blizhnij-vostok/1448/ISIS-oil-fields.jpg

      Schaue dir dieses Bild an und denke 2 Minuten nach
      Als NVA Soldat müsstest du dich mit Logistik auskennen

      1. garfield

        Auf der veralteten Karte ist nichts vom Wesentlichen zu erkennen. Wesentlich ist vor allem der Investitionsbedarf, den die syrischen Ölfelder haben, um da überhaupt mal wieder einigermaßen was an Öl rauszubekommen. Neue Transsportstrukturen aufzubauen ist dagegen vergleichsweise billig und leicht zu bewekrstelligen.

      2. „Auf der veralteten Karte ist nichts vom Wesentlichen zu erkennen. “

        Alle Routen führen über syr.Gebiet und sicher sind die Karten veraltet, aber ich kenne keine Leitung die der WerteWesten in den letzten 10 – 20 Jahren hinbekommen hat. Null Njente Nada. Die/wir sind total Pleite

      3. garfield

        Das ist falsch. Natürlich hat der Wertewesten in den letzten Jahren Ölleitungen hinbekommen, zum Beipiel die zum Abtransport des nordirakischen Öls durch die Türkei mit Endbestimmung Israel. Und die syrischen Felder fördern inzwischen so wenig, dass man das ganze geförderte Öl da sogar mit LKWs abtransportieren könnte, vorausgesetzt die LKWs finden ein Ziel, wo sie das Öl hinfahren können.

        Das eigentliche Problem mit den syrischen Ölfeldern, insbesondere denen im ehemaligen ISIS-Gebiet im Osten, ist der schlechte Zustand der Felder. ISIS hat die Felder nämlich ziemlich plattgefahren, einfach rausgeholt was gerade mit der vorhandenen Technik ging, auch wenn sich der Zustand der Felder dadurch erheblich verschlechtert hat. Da sind milliardenschwere Investitionen nötig, um überhaupt wieder einigermaßen vernünftige Mengen an Öl fördern zu können. Solange die Felder unter Kontrolle einer illegitimen Miliz wie der YPG und einer illegal in Syrien operierenden Besatzungsmacht wie den USA stehen, wird aber niemand das nötige Geld in die Ölfelder investieren, ganz zu schweigen davon, dass in so einer Situation auch das physische Herbeischaffen neuer Fördertechnik schwierig werden könnte.

  15. @parteibuch Ich glaube nicht, dass sich Erdogan von SAA Truppen abschrecken lässt. Das einzige, was ihn abschreckt, sind hohe Verluste. Warum sollten die Kurden die SAA nicht einladen?! Ein Verbündeter mehr ist doch nicht schlecht, zumal dieser eine Luftwaffe besitzt und auch gegen Flugzeuge mehr Mittel, als die Kurden. Die USA wird in Afrin nicht tätig werden. Trotzdem haben FSA und türkische Armee in Afrin keine Chance. Problem sind aber die Bomben auf die Zivilbevölkerung. Die YPG ist gegründet wurden, um die Zivilisten zu verteidigen.

  16. Hier jubelt der Terroristenfreund

    EMN NEWS‏ @EasternMediafax
    #BREAKING #MAP:

    Source from S. Idlib confirmed the following to EMN NEWS:

    – Whole pocket under #IS control.
    – Pocket getting fortified.
    – Pocket is bigger than seen on map, but because of security reasons the source cannot yet give us #IS positions of other captured areas.

    pbs.twimg.com/media/DUfRm57XkAIVp_y.jpg

    War ja auf den Fotos der letzten „Einnahmen“ von Dörfern durch den IS zu sehen: wer von Al Kaida und anderen „Moderaten“ noch weg wollte, war weg, die anderen umarmten ihre IS-Brüder und wechselten die Flagge.

  17. Ibrahim al-Assil إبراهيم الأصيل @IbrahimAlAssil 1 Std.Vor 1 Stunde

    Breaking: The Syrian High Negotiations Committee members just voted on their participation in Russia’s “Syrian People’s Congress” in Sochi (No: 26 – Yes: 9). HNC won’t go to Sochi.

    Kein HNC in Sotschi, wenn sie bei der Abstimmung bleiben.

    Aber es gab Aussagen,dass manche als Einzelpersonen kommen wollen.

  18. @Pawel 26. Januar 2018 um 20:02
    „Ein NATO Mitglied wird bestimmt niemals von der NATO angegriffen“… Wie war das nochmal mit den Zypernkrieg 1974? Hatte da die NATO nicht auch fein zur Seite gesehen? War nicht beide Länder auch damals schon NATO-„Partner“?

  19. Für Syrien wäre jetzt der beste Zeitpunkt in PV/WIND/e-mobilität einzusteigen, bevor es wiederum auf die alten Ölquellen lauert.

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