Das erste Jahr mit Trump im dritten Weltkrieg

Wie im letzten Jahr wollen wir im Parteibuch auch in diesem Jahr zum Jahresende einen Blick auf den Zwischenstand im dritten Weltkrieg von Wall Street und ihrer zionistischen, wahhabitischen und faschistischen Kumpane zur Unterjochung des Rests der Welt werfen.

Was den meisten Menschen vom Jahr 2017 sicherlich in Erinnerung bleiben wird, ist, dass da in den USA mit Donald Trump ein neuer Präsident ins Amt kam, der sich in vielen politischen Dingen, und vor allem auch im Stil, recht deutlich von seinen Vorgängern unterscheidet. Doch im Parteibuch halten wir es im dritten Weltkrieg für die wichtigste Nachricht des Jahres 2017, dass Chinas Wirtschaft zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder mehr Fahrt aufgenommen hat. Die erfreulichen chinesischen Wirtschaftsdaten des Jahres 2017 sprechen dafür, dass China die schwierigen Umstellungen der Wirtschaft, etwa von einer export-getriebenen Produktion zu einer auf den Binnenkonsum fokussierten Produktion einschließlich der Reorganisation der Schwerindustrie, in Summe gelingen.

Was die Möchte-Gern-Weltherrscher der USA und ihre Kumpane bezüglich des chinesischen Wachstums seit Jahren in schiere Panik versetzt, lässt sich grob vereinfacht mit folgender aus den jüngsten IWF-Daten zur BIP-Entwicklung der verschiedenen Staaten erstellter Grafik ausdrücken:

Nachdem den USA 1991 die Zerschlagung der Sowjetunion gelungen war, hatten die USA zwar eine ziemliche globale Dominanz erreicht, doch damit waren die Machthaber in den USA nicht zufrieden. Die ziemliche globale Dominanz der USA war ihnen noch nicht total genug. Immer noch gab es einige widerspenstige Staaten, die sich der globalen Dominanz der USA und Israels nicht unterordneten. Das waren etwa Syrien, Iran und Irak, die der Israel gegenüber loyale damalige US-Staatssekretär für Verteidigung Paul Wolfowitz 1991 für Regime Changes im israelischen Interesse durch das US-Militär vormerkte.

Doch während die zionistischen US-Machthaber sich im letzten Vierteljahrhundert mit der Vervollkommnung ihrer Herrschaft über die Welt im Großraum um Israel durch Farbenrevolutionen, Terrorproxies und Angriffskriegen beschäftigten, entstand in China praktisch aus dem nichts eine ökonomische Herausforderung, die zwischenzeitlich drauf und dran ist, die USA selbst wirtschaftlich zu überholen. Betrachtet nach dem zu Marktpreisen berechneten Bruttoinlandsprodukt liegt China gegenwärtig noch rund 40% hinter den USA, aber dem nach Kaufkraftparität berechneten Bruttoinlandsprodukt, also dem realen Ausstoß der Wirtschaft, zufolge liegt China schon 20% vor den USA, und die chinesische Wirtschaft wächst weiter schneller als die USA, sodass damit gerechnet werden darf, dass China die USA wirtschaftlich demnächst nicht nur bezüglich des Wirtschaftsausstoßes, sondern bezüglich aller wesentlicher Wirtschaftsindikatoren überholen wird.

Bezieht in den wirtschaftlichen Vergleich der USA und Chinas auch die jeweiligen Bündnissysteme mit ein und vergleicht etwa die Wirtschaft der zum US-geführten Bündnis NATO gehörenden Staaten mit der Wirtschaft der zum von China dominierten Bündnis SCO gehörenden Staaten, so steht das US-Empire gegenwärtig noch etwas stärker als China da, doch die Tendenz geht auch bei einer solchen Betrachtung in die gleiche Richtung einer deutlichen Machtverlagerung in Richtung China. Während der wirtschaftliche Ausstoß China heute schon 20% größer als der der USA ist, so ist erst 2019 damit zu rechnen, dass der wirtschaftliche Ausstoß der SCO-Staaten größer als der der NATO-Staaten sein wird, aber ebenfalls ist zu erwarten, dass die Schere dann schnell weiter auseinandergehen wird und die von der Wirtschaftskraft Chinas profitierenden SCO-Staaten dann auch bald einen größeren Wirtschaftsausstoß als das gesamte US-Empire einschließlich seiner asiatischen Verbündeten haben werden.

Ökonomische Kennzahlen wie das nominale Bruttoinlandsprodukt oder der wirtschaftliche Ausstoß sind natürlich keineswegs die einzigen Kennzahlen von globaler politischer Macht. In ausführlichere Betrachtungen einzubeziehen wären etwa noch Indikatoren wie das Staats- und Volksvermögen, das Militär, die Technologie, der Medien- und Kulturapparat sowie andere Elemente der Soft Power und die gesellschaftliche Geschlossenheit. Viele dieser Dinge hängen indirekt allerdings durchaus wieder mit der Wirtschaftskraft zusammen, man denke da etwa nur an das Militär und die zugehörige Rüstungsindustrie, für deren Unterhalt eine starke Wirtschaft geradezu unerlässlich ist. Und ganz gleich von welcher Seite man die Dinge betrachtet, so ist es klar, dass Chinas geopolitische Macht dabei ist, die der USA einzuholen, und vermutlich auch bald zu überholen, wenn das nicht schon geschehen ist. Dieses globalwirtschaftliche Bild der US-amerikanisch-chinesischen Konkurrenz ist bei all den heißen und kalten Fronten im laufenden dritten Weltkrieg zwischen den US-gestützten israelisch-saudisch geführten Kräften, die eine totale globale US-Dominanz anstreben, und den chinesisch-gestützten russisch-iranisch geführten Kräften, die stattdessen eine multipolare Weltordnung wollen, unbedingt zu berücksichtigen, um die Motivationen und Züge der politisch-militärischen Akteure verstehen zu können.

Der vielversprechendste Versuch der US-Möchtegern-Weltherrscher, die chinesische Wirtschaft einzuhegen, und damit möglicherweise auch China selbst unter Kontrolle zu bekommen, war das mit elf weiteren Staaten über Jahre explizit als anti-chinesisches Bündnis ausgehandelte Wirtschaftsabkommen Trans-Pacific Partnership (TPP), das zu Jahresbeginn 2017 ratifizierungsreif vorlag. Doch der neue US-Präsident Trump hat die US-Mitgliedschaft gleich an seinem ersten Arbeitstag aus dem Abkommen zurückgezogen, und damit diese strategische Bedrohung Chinas auf Jahre, wenn nicht für immer, zunichte gemacht. Auch wenn die verbliebenen elf Staaten nun in der Hoffnung auf einen späteren US-Beitritt – bislang erfolglos – versuchen, das anti-chinesische Bündnis trotzdem einzugehen, so fehlt es TPP ohne der Mitgliedschaft der USA natürlich an wirtschaftlicher Durchschlagskraft, und selbst wenn es zustande kommt und die USA in einigen Jahren doch beitreten sollten, so hat China damit wertvolle Jahre gewonnen, um ungehindert weiter zu wachsen und sich auf TPP vorbereiten zu können. Angesichts des damit vorhersehbar einhergehenden regionalen Einflussgewinns von China ist es kein Wunder, dass die US-Möchtegern-Weltherrscher deshalb wütend auf Trump sind, obwohl sie den US-Rückzug aus TPP in ihrer Propaganda natürlich nicht als Grund für ihre Wut angeben, weil TPP und die damit vermutlich verbundenen weiteren Verlagerungen von Arbeitsplätzen aus den USA nach Ostasien bei US-Wählern durchaus unpopulär sind.

Die Massenmedien waren 2017 indes vornehmlich mit Korea beschäftigt, oder vielmehr dem, was nach der Gefahr eines konventionellen oder nuklearen Großkrieges zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und den USA aufgrund von den USA nicht akzeptierten koreanischen Atomraketentests und großspurigen Sprüchen der jeweiligen Staatsführer Trump und Kim aussieht. Tatsächlich dürfte die Kriegsgefahr in Korea jedoch ziemlich gering sein, eben weil die DVR Korea über Nuklearwaffen verfügt. Die von der DVR Korea verinnerlichte Lehre aus den Beispielen Irak und Libyen ist ja gerade, dass sich die US-Möchtegern-Weltherrscher bloß trauen, Staaten zu überfallen, die über keine funktionierenden Abschreckungswaffen verfügen, zumal auch noch die DVR Korea auch noch mit schwerer Artillerie Feuerkontrolle über die südkoreanische Hauptstadt Seoul hat. Das einzige, was US-Präsident Trump mit seinen groben Sprüchen gegen die DVR Korea erreicht, ist, dass ihm feindlich gesonnene Medien von anderen Themen abgelenkt werden und die Bevölkerungen der Staaten der Region und auch der Welt sich von den unbesonnen erscheinenden USA abwenden, wodurch die Kohärenz des US-Empires weiter dramatisch geschwächt wird. Sollte genau das, nämich die Kohärenz des US-Empires zugunsten einer multipolaren Weltordnung zu schwächen, die Absicht von US-Präsident Trump sein, so kann man ihm bescheinigen, mit seinem unbesonnen und aggressiv erscheinenden Geschwätz ziemlich effektive Arbeit zu leisten.

Nichtsdestotrotz gab es in Ostasien 2017 auch einen heißen Krieg. Auf den Philippinen wurde nicht nur der mit inzwischen Tausenden Toten einhergehende paramilitärische Polizeieinsatz gegen Drogenbanden fortgesetzt, sondern die Streitkräfte führten in der Großstadt Marawi auch fünf Monate lang einen von westlichen Medien kaum beachteten heißen Krieg gegen der saudischen Ideologie des takfiristischen Wahhabismus anhängende Terroristen, bei dem über 1000 Menschen ums Leben kamen. Die Streitkräfte der Philippinen gewannen die Schlacht um Marawi, womit dieser zionistisch-wahhabitische Terrordruckpunkt gegen die Philippinen beseitigt wurde. Im Zuge westlicher Kritik am harten philippinischen Vorgehen gegen Drogen- und Terrorkriminalität näherten sich die lange Jahre eng mit den USA verbündeten Philippinen weiter an China an. In Myanmar lief 2017 unterdessen im Bundesstaat Rakhine eine mit massiven Fluchtbewegungen islamischer Bevölkerungsteile verbundene militärische Kampagne gegen die von saudischen Emigranten geführte Gruppe „Arakan Rohingya Salvation Army“ weiter. Auch hier ist eine wieder engere Anbindung Myanmars an China eine denkbare Folge.

Weiter westlich in Asien tobte auch im Jahr 2017 der Krieg in Afghanistan mit Nebenschauplätzen im indischen Kashmir und in West-Pakistan weiter. Der Krieg hat nach wie vor viele Fronten und fordert viele Opfer. Es gibt da einen Krieg ostafghanischer Paschtunen gegen die Unterdrückung durch den nicht-paschtunischen Westen, einen pakistanischen Proxy-Krieg gegen die von Russland unterstützte Nordallianz zur Gewinnung von stratgischer Tiefe für den Fall eines potentiellen umfassenden pakistanisch-indischen Krieges, einen von Wahhabiten und Zionisten angeheizten wahhabitisch-deobandischen Proxy-Krieg gegen von Iran unterstützte Hazara-Schiiten, einen Opiumkrieg zur profitträchtigen Versorgung der Welt mit Heroin und nicht zuletzt einen US-amerikanisch geführten Besatzungskrieg mit entsprechendem Widerstand dagegen. Im Jahr 2017 wurde endlich die Aufnahme von Pakistan und Indien in die SCO perfekt gemacht, sodass die Konflikte in Afghanistan sich potentiell regional innerhalb der SCO unter Ausschluss der Möchtegern-Weltherrscher gelöst werden können. Praktisch läuft dieser Ansatz vornehmlich darauf hinaus, dass es China gelingt, den langjährig mit den USA und Saudi Arabien verbündeten Staat Pakistan davon zu überzeugen, dass es trotz aller pakistanischen Unzufriedenheiten mit den langjährigen De-Facto-Grenzen Pakistans sinnvoll ist, von der Verfolgung einer Terrorkriegsstrategie gegen die Nachbarstaaten Indien und Afghanistan abzusehen. Die Südasienstrategie des neuen US-Präsidenten, der darin mehr US-Druck auf Pakistan zur Beendigung der Terrorunterstützung ankündigt, spielt der SCO-Strategie zur Beendigung des Kriegs in Afghanistan durchaus in die Hände. Auf dem Boden machte sich das 2017 jedoch noch nicht bemerkbar. Ob sich da nach nunmehr bald vier Jahrzehnten Krieg bald was ändert, bleibt auch zum Ende des Kriegsjahres 2017 zweifelhaft, zumal die US-Besatzung von Afghanistan wieder einmal aufgestockt und der Krieg in Afghanistan damit 2017 – jedenfalls von diesem Aspekt aus betrachtet – nochmals ausgeweitet wurde.

Die blutigsten Schlachtfelder im dritten Weltkrieg gab es auch 2017 wieder dort, wo die zionistisch-wahhabitische Achse am nächsten ist, nämlich in Westasien.

Auf dem vom Libanon bis zum Irak reichenden schlimmsten Schlachtfeld des 21. Jahrhunderts hat sich dabei trotz immer noch zahlreicher Opfer die Lage für die Achse des Widerstandes ebenso wie für die zivile Bevölkerung wie schon 2016 auch im Jahr 2017 deutlich verbessert. Im Libanon gelang es der von Iran unterstützten Miliz Hisbollah und der libanesischen Armee, die unter Namen wie Al Kaida und ISIS operierenden wahhabitischen Takfiriterrorgruppen zu bezwingen. Gleiches gelang von Iran unterstützten Milizen und der von der US-Luftwaffe unterstützten irakischen Armee weitgehend im Irak. Bemerkenswert war dabei, dass es der irakischen Armee in einer vergleichsweise unblutigen Offensive im Jahr 2017 auch gelang, von Israel unterstützte Separatisten aus 2014 von ihnen eroberten ölreichen Regionen im Nordirak zurückzudrängen, was von den US-Streitkräften in der Region, wenn nicht diskret unterstützt, dann jedenfalls nicht entscheidend behindert wurde. In Syrien gelang es der syrischen Armee mit Unterstützung ihrer Partner 2017 praktisch das ganze bislang von der wahhabitischen Takfiri-Terrorgruppe beherrschte Gebiet westlich des Euphrat einzunehmen. Für das Jahr 2018 stehen in Syrien weitere Kämpfe an, insbesondere die zum Bezwingen der unter der Flagge der Terrorgruppe Al Kaida operierenden wahhabitischen Terrorgruppen in Westsyrien. Als strategisch schwieriger könnte jedoch das Problem der von der US-zionistischen Achse unterstützten Separatisten in Nordostsyrien erweisen, das sich nur mit türkischer Unterstützung lösen lassen dürfte. Mit türkischer Unterstützung darf dabei allerdings durchaus gerechnet werden, denn die Türkei hat den Irak 2017 tatkräftig gegen die Allianz von bislang mit der Türkei und Israel verbandelten nordirakischen Separatisten unterstützt, was neben dem türkischen Einkauf russischer Luftverteidigungswaffen durchaus als Feuerprobe für einen Seitenwechsel von NATO in Richtung SCO verstanden werden kann.

In Palästina hat „Israel“ die Palästinenser 2017 weiter unter dem öffentlichen Radar großer Massaker auf Sparflamme gekocht, alle paar Wochen ein Stückchen Land mehr besetzt und einige mehr oder weniger widerspenstige Palästinenser getötet. Jenseits der USA, deren Bevölkerung das Massakrieren von Arabern und Muslims weitgehend begrüßt, gibt es an den regelmäßigen groben israelischen Menschenrechtsverletzungen in der EU manchmal seichte Kritik, die aber natürlich nach wie vor selten in Richtung Sanktionierung von Israel geht. Auf der anderen Seite von Saudi Arabien, dem Jemen, gab es 2017 leider auch keine guten Nachrichten. Nach wie vor massakriert eine von der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft unterstützte saudisch geführte Allianz die Bevölkerung des Jemen mit der Luftwaffe ohne jeden Sinn und Verstand und versucht sie mit einer Blockade auszuhungern, was bislang zu nichts als vielen Toten und einem zunehmenden Hass der Bevölkerung des Jemen auf die Bombenwerfer und Blockadeverhänger geführt hat. Abseits der Entwicklung an der levantinischen Front war die womöglich hoffnungsvollste Entwicklung in Westasien 2017, dass sich die wahhabitischen Staaten Saudi Arabien und Katar nach einer Anti-Terror-Initiative von US-Präsident Trump gründlich zerstritten haben und ihr weiteres destruktives Potential dadurch verringert wurde.

Vom Jemen aus sind es nur wenige Kilometer bis Afrika, einem Kontinent, der auch im Jahr 2017 zu einem Großteil eine riesige Kriegszone bildete. Die durch den NATO-GCC-Überfall auf Libyen 2011 eskalierte Lage in Afrika besserte sich auch 2017 nicht oder kaum. Von Somalia aus erstreckt sich die afrikanische Kriegszone über Äthiopien, den Südsudan, den Sudan, die ägyptische Sinai-Halbinsel und die Sahara bis hin zur Atlantikküste. Und südlich der Sahara sieht es vielerorts kaum besser aus.

Die Entwicklung der Lage in Amerika mag man als gemixt betrachten. Die USA sind seit dem Wahlsieg von Donald Trump als Präsident so gespalten wie vermutlich seit dem Bürgerkrieg im 19. Jahrhundert nicht mehr, was für den Rest der Welt nicht ganz schlecht ist, weil es die Fähigkeit der USA verringert, im Rest der Welt Angriffskriege zu führen. Positiv bleibt in Amerika ansonsten zu vermerken, dass es der US-zionistischen Achse auch im Jarh 2017 trotz großer Anstrengungen und des sich aus venezuelanischer Sicht viel zu niedrigen Ölpreises nicht gelungen ist, in Venezuela einen Regime Change durchzuführen oder einen Bürgerkrieg zu starten. Dieser Abwehrerfolg Venezuelas wäre ohne die chinesische Unterstützung dafür vermutlich kaum denkbar gewesen.

Was in der Betrachtung des dritten Weltkrieges noch bleibt ist Europa. Da bleibt zunächst mal festzustellen, dass der durch westlichen False-Flag-Terrorismus vom Zaun gebrochende Krieg in der Ukraine auch 2017 kaum gebremst weiter ging. Ansonsten blieben Überraschungen, auch geradezu erwartete Überraschungen, bei den Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich aus. Die größte Überraschung in Europa dürfte 2017 gewesen sein, dass es der deutschen Bundeskanzlerin Merkel nach der Bundestagswahl im September 2017 bislang nicht gelungen ist, eine neue deutsche Regierung zu formen. Das muss noch nicht viel bedeuten, könnte aber 2018 interessant werden, falls es Merkel da nicht kurzfristig gelingen sollte, sich doch noch eine Mehrheit zu verschaffen. Sollte es 2018 in Deutschland zu Neuwahlen kommen, wäre außerdem damit zu rechnen, dass die unter dem Eindruck der italienischen Wahlen im März stehen, wo weithin damit gerechnet wird, dass die EU-kritische „Fünf-Sterne-Bewegung“ da sehr gut abschneiden wird.

Damit soll es nun genug sein von der Bilanz des dritten Weltkrieges im Jahr 2017. Der fröhliche Kulturteil der Neujahrsfeierlichkeiten mag beginnen. Wer dazu einen Musiktipp möchte: wir vom Parteibuch werden uns zum Jahresende 2017 wohl noch einmal folgendes Konzert von Julia Boutros und dem sie begleitenden Orchester (aus dem Jahr 2016) gönnen.

Das Parteibuch wünscht allen Lesern ein frohes neues Jahr 2018.

25 Gedanken zu “Das erste Jahr mit Trump im dritten Weltkrieg

  1. Hallo @PB,

    danke für den gelungen Rück- und Ausblick auf das Jahr 2017 und 2018.

    Ich wünsche Dir und allen anderen Lesern ebenfalls ein guten Rutsch und ein Frohes Neues Jahr!

    Mit freundlichen Grüßen
    PAule

  2. Auch ich möchte mich bei dem PB bedanken für die jahrelange informative Arbeit bedanken. Ohne das zusammengetragene Wissen und die Aufarbeitung dieser Informationen verbunden mit den Kommentaren würde mir – und bestimmt nicht nur mir – täglich etwas fehlen.
    Danke.
    und ein frohes neues Jahr (vielleicht doch friedlicher?)

  3. Ich Frage mich, welche Rolle Russland in der Zukunft mit dem Untergang des herrschenden Imperiums einnehmen wird.
    Augenscheinlich zehrt das Land immer noch von den Errungenschaften aus Soviet-zeiten. Waffentechnologie und Energie scheint das wesentliche zu sein, was die bieten können. Binnennmarkt ist keine Priorität. Mit dem Wechsel der Welt auf erneuerbare Energien wird auch ihr Stand in der Hackordnung sinken. Wobei man die Welt mach dem Umstieg wohl sowieso nicht wiedererkennen wird.

    Frohes neues.

  4. Guten Morgen, Freunde

    Schaue ich in den Iran, kriege ich das Grausen… das geht ja exakt so los wie in Syrien, März 2011.
    Vereinzelte „Demonstranten“, die ihre „Revolution“ exzessiv medial unter das Volk bringen, öffentlich vom westlichen Ausland und, natürlich, der ewigen Ratte Saudiarabien moralisch unterstützt werden, die ersten Toten nach Erschießungen durch Sicherheitskräfte unter falscher Flagge – der Rest ist bekannt.
    Ich werde sehr gespannt die weitere Entwicklung verfolgen. Wird diese unglaublich einfache aber scheinbar immer funktionale Agit-Schablone auch den Iran richtig wehtun?
    Dieser Hebel erschien mir bis vor wenigen Tagen noch als zu lang für die „Freunde Syriens“. Hoffentlich stellt sich diese Vermutung als korrekte Einschätzung dar!

    Ps.: Was macht Trump da?

  5. Danke für die umfassende Zusammenstellung.

    Wie gesagt, den Begriff Dritte Weltkrieg möchte ich nicht teilen; wenn es den Kriegstreibern gelingt, ihre Länder auf heiße Kriege einzustimmen, und 20 oder im „totalen Krieg“ auch 40% des BSP dafür ausgegeben werden, ergibt sich ein geradezu unvorstellbares Zerstörungspotential.

    Vielleicht „Hybrider Weltkrieg“?

    „Die erfreulichen chinesischen Wirtschaftsdaten des Jahres 2017 sprechen dafür, dass China die schwierigen Umstellungen der Wirtschaft, etwa von einer export-getriebenen Produktion zu einer auf den Binnenkonsum fokussierten Produktion einschließlich der Reorganisation der Schwerindustrie, in Summe gelingen“

    Das ist der wichtige Punkt, weniger, ob es jetzt 6,4 oder 6,7 Prozent Wachstum sind.

    Die Ökonomie ist einerseits die Basis für potentielle militärische Stärke; hier muss man anmerken, dass China 1,3 Milliarden Menschen mit Gütern und Dienstleistungen versorgen muss, nicht nur 320 Millionen wie die USA.
    Sie müssen, um Stabilität zu gewährleisten, den Pfad des immer höheren Lebensstandards für immer größere Teile der Bevölkerung weiter gehen, die USA sind noch viel leichter in der Lage, auf eine Kriegswirtschaft umzustellen, weil die Menschen noch mehr übrig haben könnten.

    Aber auch das ändert sich mit der Zeit.

    Die Ökonomie spielt auch in einem anderen Punkt die entscheidende Rolle: schafft es ein Land, damit auch das zugrundeliegende gesellschaftliche System, dass die unglaublich zunehmende Produktivität zu wachsendem Wohlstand und Lebensqualität für die Menschen insgesamt führt.

    Oder wird, wie von unserem Establishment in Politik, Medien und „Wissenschaft“, erklärt, dass wir doch den Gürtel enger schnallen müssen und nicht mehr das Niveau unserer Eltern erreichen können.

    Die früheren RGW-Staaten haben zwar den Menschen auch ein auskömmliches Leben mit wachsendem Wohlstand beschert, dabei mit großer Sicherheit und Freiheit von absoluter Armut und schierer Existenzangst (mehr oder weniger stark, in der DDR ging es besser als in der SU bspw.), aber sie konnten von außen leicht sichtbar nicht mit dem Niveau der Westlichen Staaten mithalten.

    Bei solchen oberflächlichen Betrachtungen fallen“ weiche“ Faktoren, Arbeitsplatzsicherheit, Freiheit von Existenzängsten, sehr niedrige Preise für Wohnen und Brot und Bahn (und auch Urlaub im FDGB-Heim) leicht unter den Tisch;
    Videorekorder gegen kein Videorekorder, Trabant gegen Golf, PC 1750 (kaum erhältlich) gegen Apple Macintosh fallen mehr ins Auge.

    Nur hat die Industrieproduktivität ein Niveau erreicht, bei dem es heute nur noch wenige Ressourcen erfordert, ordentliche Konsumgüter für die Gesamtheit der Bevölkerung herzustellen, selbst Nordkorea (vollsanktioniert) baut ordentliche Handys, und auch iranische Autos (ohne Tradition oder Anschluss an den Weltmarkt entwickelt) kann man gut fahren.

    Der „Kapitalismus“ wird immer „freier“; damit steigt die Einkommensungleicheit, damit der Zwang zur Verschuldung, Schuldenbremsen (Staaten, Banken durch Vorgaben) Arbeiten dieser Logik entgegen, das Wachstum wird gebremst.

    Letztlich stellt Italien weniger Industriegüter (in Euro) her als vor der Euro-Einführung, nicht weil sie nicht könnten oder wollten, sondern weil es der Systemlogik geschuldet ist.

    „Gesteuerte“ Wirtschaftssysteme können gezielt gegen solche Probleme vorgehen.

    Also wenn erst der Mindestlohn in China höher ist als hier, bei günstigeren Preisen für die lebensnotwendigen Dinge, hat sich die Mär vom ökonomisch zwingend erfolgreicheren „Freien Markt“ empirisch erledigt.

    Russland ist seit dem Ölpreiseinbruch auch auf einen besseren Weg eingeschwenkt; der Fluch einer zu hoch bewerteten Rohstoffexportwährung muss aktiv bekämpft werden, um nicht die inländische Produktion (außer im militärischen Bereich) insgesamt zu vernachlässigen.

    Venezuela ist hier leider ein sehr schlechtes Beispiel; wie kann es nach Jahrzehnten Chavismus sein, dass Klopapier und Seife fehlt, weil sie nicht genug im Lande hergestellt wird?

    An erster Stelle steht natürlich die Abwehr militärischer Bedrohungen, auch hybrider Art.
    Aber entscheidend für den Erfolg wird es sein, ob es den Menschen in den „nichtwestlichen“ Ländern besser gehen wird, also der ökonomische Erfolg, also kein „freier Markt“ der führt eben nicht dazu, sondern muss gesteuert werden.

    Ansonsten haben wir irgendwann einen Multipolarismus, der aus diversen Blöcken durchneoliberalisierter Gesellschaften besteht;
    vielleicht besser als eine Hegemonialwelt, da man nicht einfach überfallen werden kann wenn es dem Hegemon gefällt, aber für die Menschen in ihrem täglichen Leben weitgehend egal.

  6. „Nachdem den USA 1991 die Zerschlagung der Sowjetunion gelungen war“

    Naja, eigentlich hat die sich doch von selbst zerschlagen, um genau zu sagen durch deren Eliten. Gorbatschow hat die große Sowjetunion für einen Hamburger verraten. Um genau zu sein, für einen Hamburger, der sogar schon kalt und angebissen war.

    —-

    Dem Parteibuch und seinen Lesern einen guten Rutsch und ein frohes und gesundes neues Jahr!

  7. Alle Jahre wieder..... bombt der US Präsident....... ein Land nieder....... bis wir glücklich sind sagt:

    Im Iran beginnt gerade das was Ägypten hinter sich hat und Syrien grade durchläuft, wenn man den Qualitätsmedien glauben schenken darf.
    Daher Proteste gegen steigende Lebensmittelpreise und Arbeitslosigkeit münden offentsichtlich in Straßenschlachten ähnlich dem G20 Gipfel in Hamburg.

  8. 2 Punkte möchte ich ergänzen:
    Die Politik der europäischen Zentralbank hat dazu geführt, das sich europäische Staaten billig Geld besorgen konnten. Da Spareinlagen nichts Wert sind, hat das wohl zu einem Wachstum durch Inlandsnachfrage geführt. Trump hat nun Steuersenkungen durchgesetzt und die USA muss ihren hohen Finanzdarf über Kredite erfüllen, was sicher die Zinsen hoch treiben wird. Ob die europäische Zentralbank da noch Kraft hat gegen zu steuern, bezweifele ich. Und Zinsen im Normalmaß dürfte auch den Binnenkonsum bremsen. Heißt: die deutsche Wirtschaft hat wohl 2017 auf Kosten der Zukunft gelebt.
    Auch die Russlandsanktionen gingen weiter. Dieses Geschrei um die Siemensstandorte in Ostdeutschland sehe ich auch als Druck der Großindustrie diese Herunter zu fahren, den Siemens möchte Gas-und Dampfturbine sowie Züge auf die Krim liefern. Und es zeigt sich auch, das es Putin gelungen ist, die Sanktionen so zu begleiten, das sie sich zu Gunsten Russlands auswirken. Damit zeichnet sich deutlich ab, wer der Gewinner dieses Wirtschaftskrieges sein wird: Putin.
    Zu 2018: Während die Kriege in Syrien und Irak eher in der Endphase sind, wird sich der Schwerpunkt 2018 in Richtung Afganistan verlagern. Das Flintenuschi da mitmischen will, ist bekannt, ein großes Fragezeichen steht beim Nachbarn China und wie es sich verhält.
    Wie geschrieben bringt die Trumpsche Steuerpolitk wahrscheinlich Probleme bei der deutschen Wirtschaft (Produktion in den USA, Normalzinspolitik usw.) Schauen wir mal.
    Wahlen in Russland und der Ukraine werfen ihre Schatten voraus. Während die Wiederwahl Putins unkritisch sein wird und er sich nur z.B. in Syrien bis April starker zurückhaten wird, hat er wohl nach der Wahl seine letzte Amtszeit und muss keine Rücksicht mehr nehmen. In der Ukraine ist alles offen und die 4. Kehrwende nicht aus zu schließen. Ob die Ukraine in einem Jahr noch so besteht, ist fraglich.
    Trotz allem ein schönen Rutsch ins neue Jahr und alles Gute den Machern des PB, den Kommentaturen und allen stillen Lesern.

  9. Vielen Dank für die täglichen Lageberichte aus Syrien. Diese Blog ist die beste Nachrichtenquelle in deutscher Sprache.
    Im oberen Text wurde mehrfach Amerika für USA benutz. Am heutigen Tag ist dir dafür verziehen.
    Danke auch für das Video am Ende.

    Ich wünsche einen Guten Rutsch

  10. Besten Dank für die sehr gut recherchierte und schlüssige Zusammenfassung des aktuellen Kriegsstands!
    Ich wünsche dir/euch genug Energie und Zeit zur Fortsetzung der wichtigen Arbeit und uns allen weitere, große Fortschritte der multipolaren Weltordnung in Richtung einer friedlicheren und gerechteren Welt.

  11. Etwas Sorgen bereitet mir die Situation im Iran: Ganz sicher ist es kein Zufall, daß es grade jetzt, wo die israelische Regierung massiv zu zündeln versucht in der Region, nochmal zu einem „Aufstand“ und versuchten regime-change kommt.

    Hoffnungsvoller als bisher sieht es dagegen für die Zukunft Libyens aus, wenn man den Quellen in dieser Zusammenfassung glauben kann:
    https://www.freitag.de/autoren/gela/stimmen-zu-saif-al-islam-gaddafis-kandidatur

    Beim Freitag, dessen Lektüre sich ansonsten m. E. nicht (mehr) lohnt, gibt es auch regelmäßige Quellen-Zusammenfassungen über den Yemen, die durchaus lesenswert sind.

    Besondere Verbesserungswünsche für 2018 deshalb an die Bevölkerungen Libyens und des Yemens!

  12. Guten Rutsch und ein möglichst friedliches 2018 wünsch ich allen. Und dem PB einen herzlichen Dank und und viel Kraft die aufzehrende Arbeit weitermachen zu können.

  13. Ich wünsche allen Lesern und vor allem dem Parteibuch selber, einen guten Rutsch ins neue Jahr!

  14. Guten rutsch euch allen.
    Was den iran angeht bin ich recht unaufgeregt. Sollte die polizei tatsächlich Unterstützung benötigen- wovon ich nicht ausgehe- werden ihr die revolutionsgarden unter die arme greifen=ende des möchtegernregimechange

  15. Ein frohes neues Jahr @Leser/PB und auch an dieser Stelle wieder vielen Dank für die großartige Arbeit.

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