Muktada al-Sadr ist zurück im Irak – und besser als je zuvor

Vor rund zwei Jahren besuchte US-Warlord George W. Bush den Irak zum Abschied. Und obwohl er sich nur mit handverlesenem Publikum umgab, flogen ihm dort Schuhe um die Ohren. Ganz anders ist die Rückkehr von Muktada al-Sadr verlaufen. Zehntausende jubelnde Iraker versammelten sich am heutigen Freitag, um der Begrüßungsrede des schiitischen Geistlichen zu lauschen, der vor wenigen Tagen aus dem Iran in den Irak zurückgekehrt war.

Wie Angry Arab erklärt, hat Muktada al-Sadr seine Studienzeit in Qom offenbar auch dazu genutzt, an sich zu arbeiten. Wie er sagt, habe der früher häufig übellaunig wirkende Muktada al-Sadr in seine heutige Rede eloquente Scherze einfließen lassen und wusste die Menge geschickt in ihrem Protest gegen die Schurkenstaaten Israel und USA zu dirigieren. Er erinnerte in seinem Auftreten an Sayyed Hassan Nasrallah, der einer der beliebtesten Politiker im nahen Osten ist.

Die Botschaft von Muktada al-Sadr ist klar: Versuche, die Stationierung von Truppen bis über das Jahresende hinaus auszudehnen können sich die US-Besatzer von der Backe putzen und an die Errichtung von permanenten Basen im Irak brauchen sie gar nicht zu denken. Die USA darf sich glücklich schätzen, wenn der Irak nach Jahresende die US-Botschaft in Bagdad nicht dicht macht. Die USA dürfen schon planen, Geschichtsbücher zu drucken, wo drin steht: 2003: USA haben einen verbrecherischen Angriffskrieg gegen den Irak gestartet. 2011: USA haben den Krieg verloren.

(Dieser Artikel erschien zuerst im Blog Mein Parteibuch und wurde hier gespiegelt, da Mein Parteibuch wegen anhaltender DDoS-Angriffe nach wie vor manchmal nur schwer erreichbar ist.)