Wie inoffizielle Quellen am heutigen Montag meldeten, ist es den Tigerkräften der syrischen Armee im Kampf gegen die Terrorgruppe ISIS in der Provinz Deir Ezzor gelungen, am Euphrat weiter von Mayadin Richtung Al Bukamal vorzustoßen.
24 Resistance Axis hat eine Karte dazu:
Gleichzeitig gibt es inoffizielle Meldungen, dass Kräfte der Achse des Widerstandes von Al Bukamal Richtung Mayadin vorzurücken versuchen, wobei jedoch noch nicht ganz klar ist, wie weit sie dabei bislang gekommen sind.
24 Resistance Axis zufolge soll die Lücke bis zum Aufeinandertreffen der von Nord und Süd kommenden Kräfte am Euphrat nur noch rund zwölf Kilometer groß sein.
Was den Kampf gegen die Terrorgruppe Al Kaida in der Idlib-Tasche im Nordwesten Syriens angeht, so berichtete Fars News heute, dass dort einige Terroristen durch eine Explosion in ihrem Hauptquartier ums Leben gekommen sind, auf einen Terroristenführer zusammen mit einigen Mitgliedern seiner Gruppe „Siegesarmee“ auf offener Straße das Feuer eröffnet wurde und ansonsten weiterhin tödliche Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Terrorgruppen das Bild der Region bestimmen.
Die Nachricht des Tages war indes zweifellos, dass der jemenitische Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh bei den Kämpfen in der Hauptstadt Sanaa, die er zusammen mit einigen Mitgliedern seiner Familie vor drei Tagen mit saudischer Unterstützung vom Zaun gebrochen hatte, um Chaos zu stiften und so saudisch geführten Kräften die Eroberung von Sanaa zu ermöglichen, nicht nur eine Niederlage erlitten hat, sondern er auch selbst dabei ums Leben gekommen ist.
Letzten Informationen zufolge sieht es in Sanaa nun so aus, dass Salehs Fußsoldaten kapituliert haben und die Kämpfe in der Stadt aufgehört haben, gleichzeitig die saudische Luftwaffe jedoch massive Angriffe auf die Stadt fliegt, offenbar um sich an der Bevölkerung dafür zu rächen, dass der Regime-Change-Plan von Saleh und den Saudis gescheitert ist.
Der jemenitische De-Facto-Präsident Saleh al-Sammad dankte all denjenigen, die mitgeholfen haben, die gefährliche Situation in Sanaa zu entschärfen, das Oberhaupt der Ansarullah-Bewegung Abdul-Malik Al Houthi erklärte im TV, es sei gelungen, eine große Gefahr für den Jemen abzuwehren und bedauerte, dass die Kompromissbereitschaft und Friedenswilligkeit von Ansarullah in den letzten Tagen als ausnutzbare Schwäche missverstanden wurde. Der Leiter des Exekutivrates von Hisbollah, Sayyed Hashem Safieddine, erklärte derweil, dass die anstehende saudische Niederlage Saudi Arabien und die ganze Region gründlich verändern werde, und rief alldiejenigen, die sich gegen Hisbollah verschwören, dazu auf, ihre Pläne zu überdenken, weil diese „sicherlich versagen.“
Nachtrag 23:30h: Israel versucht offenbar gerade durch einen Luftangriff auf ein Forschungszentrum nordwestlich von Damaskus von dem Schock abzulenken, dass ihre saudischen Freunde in Sanaa verloren haben.
Kann bitte jemand Informationen oder Links auf informative Hintergundinfos zu dem Houthi Saleh Ausstand teilen.
Bisher dachte ich, Saleh sei mit den Houthis unter einer Decke??
Ganos
Zum Hintergrund des Krieges ist die Frage wichtig, wer im Jemen eigentlich gegen wen kämpft. Dazu hatten wir hier im Parteibuch zu Kriegsbeginn mal eine längere Analyse publiziert. Der Kern vorweg:
https://nocheinparteibuch.wordpress.com/2015/05/01/wer-kampft-gegen-wen-im-jemen-1/
Daran hat sich im Grunde bis heute nichts geändert.
Ex-Präsident Ali Saleh hatte vor drei Tagen plötzlich von Unterstützung für die Regierung in Sanaa auf Unterstützung für die Saudis und Al Kaida umgeschaltet. Dabei hatte er vermutlich gehofft, große Teile der jemenitischen Streitkräfte wären ihm gegenüber loyal und würden dank seiner Aufstachelung ebenso von Unterstützung für die Regierung in Sanaa auf Unterstützung für die Saudis umschalten.
Da hatte Saleh sich aber diesmal gründlich verrechnet. Außer ganz wenigen Kräften – nämlich vornehmlich die von seiner Familie geführten – stand das Militär praktisch geschlossen auf der Seite der Regierung in Sanaa. Dass die Regierung sich bezüglich der Niederschlagung von Salehs Revolte anfänglich zurückgehalten hat, damit möglichst wenig Blut vergossen wird, hat Saleh dann auch noch fälschlicherweise als Zeichen von Schwäche interpretiert und ihn in den Glauben versetzt, gewinnen zu können.
Ja, das dachte ich auch … , wobei ich Ali Saleh eher als einen
partiotischen „Übervater“ einschätzte, dem es um gemeinsame
jemenitische Interessen ging. Immerhin hatte er zu Beginn des
saudischen Krieges eben nicht auf die saudischen Söldner
gesetzt, die Aden für Hr. Hadi eroberten. Ich kann es einfach
nicht nachvollziehen, warum jetzt dieser Schwenk … , immerhin
musste ihm doch klar sein, dass der frühere saudische Verbündete
und Geldgeber nach 2 1/2 Jahren Bombardement sein „positives
Image“ verspielt hat. Wenn nun in einer Entscheidungsschlacht
alles „auf des Messers Schneide gestanden“ hätte … , oder wenn
er für das geschundene Volk den Albtraum des Krieges rasch
hätte beenden können – aber so kann ich als Mitteleuropäer
diese Verhältnisse der jemenitischen Stammesgesellschaft
nicht nachvollziehen.
Ali Saleh war mit seinen 75 Jahren sehr erfahren, könnte
vielleicht eine Art Alters-Depression zu diesem Panik -Verrat
bzw. zur totalen Fehleinschätzung geführt haben ? Private
Motive wie Karriere oder Bereicherung würde ich mal ausschliessen .
er war ja nur knapp einer Strafverfolgung entkommen, gab Proteste dagegen; also erst mal im Hintergrund halten, so lange er seine Truppen kontrolliert bleibt die faktische Macht.
Der Seitenwechsel ging schief; allerdings kann es sein,dass er nicht damit gerechnet hat, dass „seine“ Truppen sich gegen ihn wenden.
Als Chef befindet man sich ja in einer ziemlichen Blase, er wird vielleicht auch keinen gefragt haben, bzw. konnte auch keiner der Generäle eine Antwort geben, die ihm nicht gefällt.
k49mich
Der Plan von Ali Abdullah Saleh erscheint schon ziemlich klar: er wollte Sanaa erobern, und, dann seine Familie wieder an die Macht in Sanaa bringen, allen voran vermutlich seinen in den VAE weilenden Sohn Ali Ahmad, der früher die republikanische Garde kommandiert hatte.
Für seinen Versuch der Machtübernahme hatte sich Ali Saleh einiger Unterstützung versichert:
– den Regierungen von VAE und Saudi Arabien
– Familienmitgliedern in den Streitkräften und Sicherheitsdiensten
– die vom nach Saudi Arabien geflohenen Ex-Verteidigungsminister Ali Mokhsen Al Ahmar
– Stammesführern seines Sabhan-Stammes und des übergeordneten Ahmar-Clans
– dem Generalsekretär der von ihm selbst geführten GPC-Partei
– dem ihm und dem GPC gehörenden TV-Sender „Jemen Heute“
Damit hatte Ali Saleh gehofft, aus dem Süden, wo er und sein Sabhan-Stamm herkommt, Sanaa angreifen zu können, und dann Sanaa weiter nach Norden, wo die Houthis stark sind, einnehmen zu können, wobei die volle Unterstützung der saudischen Luftwaffe für die von Saleh geführten Kräfte sorgen sollte.
Der Plan ist nicht aufgegangen, weil Saleh, anders als kalkuliert, bei seinem Versuch der Einnahme von Sanaa praktisch keine Unterstützung aus dem Süden, also seinen eigenen Stammesleuten, und den von ihnen gestellten Militäreinheiten bekommen hat. Das Militär blieb praktisch geschlossen bei der Regierung in Sanaa, trotz Salehs Aufruf zur Revolte. Damit hatte Saleh in Sanaa nur eine handvoll Bodenkräfte, die so wenig waren, dass auch die saudische Luftwaffe sie nicht zum Sieg bomben konnte.
Dabei hat die Militärführung sich auch noch sehr geschickt bei der Abwehr des Plots von Saleh verhalten: das Militär hat sich in den ersten Tagen im Namen der Vermeidung von Blutvergießen sehr zurückgehalten, so dass Saleh gedacht hatte, das Militär sei schwach und er würde gewinnen, weshalb er sich immer weiter als Möchtegern-Eroberer Sanaas von Saudis Gnaden exponiert hatte.
Vielen Dank an Andreas und das PB für die notwendige
Hintergrund-Information. Deshalb lese und lerne ich gerne
hier – bin mir weiterhin meiner Unzulänglichkeiten bewusst.
Kein Wunder, daß die sauer sind. Yorck hat die Bestätigung der Vermutung, daß kurdische Einheiten und syrische Stämme im Ost-Euphrat-Gebiet mit Russland kooperieren in einem unscheinbaren Sputnik-Text entdeckt: https://de.sputniknews.com/politik/20171204318556537-russland-luftwaffe-syrien-einsatz-daesh-ziele-vernichtung/
Mit der Bestätigung durch einen russischen Generalmajor müßte die Parteibuch-Vermutung von (vor-?) letzter Woche damit ja als offiziell einstufbar sein
Hoffentlich sind in Jumraya keine Verluste zu beklagen und die Netanyahu-Fraktion sieht endlich ein, daß sie so nichts erreicht (oder wird endlich aus dem Amt gejagt).
Engel
Oh, danke für den Hinweis.
Da könnte sich wirklich andeuten, was ich schon vermutet hatte: das Gebiet östlich des Euphrats – wohl einschließlich der dortigen Ölquellen – wird zur Achse des Widerstandes gehören. Im Gebiet am Euphrat arbeitet Qassem Suleimani, und den Mann halte für außerordentlich fähig, und vor allem für fähig, für positive Überraschungen zu sorgen. Dieser Erfolg, wenn er sich denn realisiert, wird den ruhmreichen Ruf des legendären Generalmajors nur noch ruhmreicher machen.
Ein interessantes Detail des Krieges in Syrien.
CIA Chef Pompeo hat einen Brief an General Suleimani geschickt, während der Schlacht um Al Bukamal. In dem Brief warnt Pompeo Suleimani vor einem Angriff auf die amerikanischen Truppen im Irak. Sein Bürochef Golpaygani sagte, dass General Suleimani sogar abgelehnt hat, den Brief in Empfang zu nehmen.
Ein Charakter und ein Mann mit Rückgrat.
http://english.almanar.com.lb/397729
Die Infrastruktur der Ölfelder im Wüstenstreifen zwischen Euphrat und der Grenze zum Irak ist grösstenteils zerstört, vielleicht noch 10% aktiv, gepumpt wird von Hand. Alle Pipelines von hier gehen nach T2 in Syrien. Ohne gigantische Investitionen, die nur vor der syrischen Regierung geleistet werden können, läuft hier gar nichts.
So wie es aussieht, sind die US Strategen und Thinktank-ler gerade daran dies zu realisieren, denn handgepumptes, gestohlenes Erdöl per Lkws über tausende Kilometer syrisch-irakisch-türkisches ‚Feindesland‘ nach Tel Aviv zu schmuggeln ist zwar ausgesprochen abenteuerlich, aber letztlich doch nur ein Idioten-Traum.
Zu „unerwarteten Perlen an ungewöhnlichen Orten“ zählt für mich das regelmäßige Yemen-Mosaik beim Freitag, wo regelmäßig Quellensammlungen zum Thema zu finden sind:
https://www.freitag.de/autoren/dklose/jemenkrieg-mosaik-363-yemen-war-mosaic-363
Übrigens, Carsten Kühntopp scheint beim zwangsbührenfinanzierten deutschen Hasbara-Sender „Tagesschau“ über die saudische Niederlage in Sanaa regelrecht zu trauern:
… aber die Kommentare zu Kühntopps seltsamer Redaktion sind – wie so oft – recht eindeutig und gut
Eine neue „Baustelle“ der neoliberalen Transatlantiker. Interessante Entwicklung. Mal sehen was daraus wird.
https://www.radio-utopie.de/2017/12/05/honduras-nationalpolizei-weigert-sich-gegen-buerger-vorzugehen/
MbS geht weiter steil:
https://www.almayadeen.net/news/politics/841630/%D9%86%D9%8A%D9%88%D9%8A%D9%88%D8%B1%D9%83-%D8%AA%D8%A7%D9%8A%D9%85%D8%B2–%D8%A8%D9%86-%D8%B3%D9%84%D9%85%D8%A7%D9%86-%D9%8A%D8%B7%D8%B1%D8%AD-%D8%AE%D8%B7%D8%A9-%D9%84%D9%84%D8%AA%D8%B3%D9%88%D9%8A%D8%A9-%D9%87%D9%8A-%D8%A7%D9%84%D8%A3%D9%83%D8%AB%D8%B1-%D8%A7%D9%86%D8%AD%D9%8A%D8%A7%D8%B2%D8%A7-%D9%84
Es sickern Detaills durch, wie sich die Saudis einen „Friedensplan“ zwischen israel und Palästina vorstellen. Dieser Plan ist dermaßen israelophil und palästinophob, dass selbst Macron und westliche Beobachter ihn als „für die Palästinenser nicht annehmbar“ charakterisieren.
Kern der Lösung soll es sein, dass Abu Deis, eine hinter (!) dem Appartheits-Zaun gelegene Enklave am Rande Jerusalems – Achtung – palästinensische Hauptstadt werden soll.
Sollte auch nur ein Fünkchen Authenzität diesen Informationen zur Grunde liegen, dann wäre spätesnes jetzt die Zugehörigkeit des Lagers des MbS auch dem letzten Araber klargeworden:
das zionistische Lager. Und zwar offen, offiziell und ungeschminkt.
Wird der ganzen Entwicklung eher gut tun…
Hinzu kommt, dass Tump herumlaviert, Jerusalem als Hauptstadt anzuerkennen, wo den Muslimen eh gleich der Kamm schwillt. Die Saudis könnten da recht schnell ganz allein zuhaus sein, mit ihren Plänen.
Ja, der Hochmut kommt vielerorts vor den Fall.
Es gibt bei den christlichen Geboten leider nur 10 , aber das Elfte wäre viel wichtiger: du sollst dich nicht täuschen.
Bitte entschuldigen Sie meine Rechthaberei : es gibt keine
christlichen 10 Gebote ! Vielleicht werden diese mit „kirchlichen“
10 Geboten verwechselt.
Die sog. 10 Gebote sind Gebote an das Volk Israel bzw. die Juden.
Das 11. Gebot ist übrigens schon vergeben. Laut der deutschen
Anti-Zionistin E. Hecht-Galinski, die ein ganzes Buch mit diesem
Titel geschrieben hat, wird unter der Drohung „Antisemitismus“
-Vorwurf jeder Widerspruch gegen Rechtsbruch der israel. Regierung zumindest in Deutschland platt gemacht.
http://www.kritisches-netzwerk.de/forum/das-elfte-gebot-israel-darf-alles-evelyn-hecht-galinski
Hier gibt´s noch mehr Details zur Ost-Euphrat-Kooperation:
https://www.rt.com/news/411945-syria-kurds-russian-support/
Und ja: Die Globalisten erleben schlechte Zeiten: Bei ZON herrscht heute Gejammere über die chinesischen Investitionen (und den dadurch wachsenden Einfluß) in Osteuropa.
Gestern abend wurde dort der deutsche Außenminister mit Aussagen zum schwächelnden Hegemon USA zitiert und der Aufforderung an Deutschland und EU, sich nicht so einseitig an ihn zu binden…
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.
Die R***en gehen aufeinander los:
In Kiew ist Saakashwily verhaftet worden, hatte bei einer Durchsuchung durch SBU damit gedroht, sich vom Dach des achtstöckigen Apartment-Gebäudes zu stürzen, indem er wohnt und aktuell blockieren seine Anhänger (die u. a. „Impeachment“ gegen Poroschenko rufen) seinen Abtransport in´s Gefängnis (von wo er nach Georgien ausgeliefert werden soll):
youtube.com/watch?v=9wqvM7gNvZY
Und jetzt wurde er von „Anhängern“ wieder aus dem Polizeibus „befreit“.
Eine absurde Posse, die dem Publikum da aufgetischt wird.
Saakaschwili als DER Oppositionelle.
Da gibt es nur zwei Möglichkeiten; es gibt gar keine weitere Oppositionsbewegung in nächster Zeit, weil sich hinter diesem Mann niemand versammeln will.
Oder die große Unzufriedenheit wird genau in diesen Kanal gelenkt, ein Traum für die Strategen aus Nulands Ex-Abteilung.
btw. von wo aus arbeiten die derzeit?
Reuters unc co haben die Story in einem Fotoroman fest gehalten; sind die Fernsehrechte schon verkauft?
https://derstandard.at/2000069374698/Die-fehlgeschlagene-Festnahme-Saakaschwilis?ref=rec
Frisch am heutigen Dienstag rein vom saudischen Sender Al Arabiya:
Saudische Minister hoffen Aufstand in Sanaa wird dabei helfen, die Houthi-Milizen im Jemen loszuwerden
https://english.alarabiya.net/en/News/gulf/2017/12/05/Saudi-ministers-hope-uprising-in-Sanaa-will-help-rid-Yemen-of-Houthi-militias.html
Denen hat offenbar noch keiner gesagt, dass der saudisch-gesponsorte Aufstand gescheitert und die Lage in Sanaa, abgesehen von saudischen Luftangriffen, ruhig ist.
„Der Sohn des von Houthi-Rebellen getöteten jemenitischen Ex-Präsidenten Ali Abdullah Saleh ruft zu einem Rachefeldzug gegen die Aufständischen auf. „Ich werde den Kampf anführen, bis der letzte Houthi aus dem Jemen vertrieben ist“, zitierte der TV-Sender al-Ekbariya am Dienstag Ahmed Ali Saleh.“
Verbreiten Reuter und APA.
Bilder gibt es nicht, oder doch auf arabisch?
Ohne Bilder höchst wahrscheinlich eine reine fake news, warum sollte ein Fernsehsender keine Bilder haben, wenn die Story stimmt, will sich da ja jemand ganz dringend äußern.
andreas
Ich würde davon ausgehen, dass die Meldung, Ali Ahmad wolle den Kampf gegen die Regierung in Sanaa anführen, stimmt. Vermutlich ging der Seitenwechsel von Ali Abdullah Saleh ohnehin auf Ali Ahmad zurück, der das in den VAE organisiert hat, und es als seine Chance sah, Präsident des Jemen zu werden.
Wenn Ali Ahmad nun den Kampf gegen Sanaa anführen will, dürfte das aber kaum Einfluss haben, den Ali Ahmad ist nicht in Sanaa und hat in Sanaa keine Unterstützung.
In Sanaa gibt es unterdessen eine Großdemonstration für die Regierung mit Beteiligung von Ansarullah in Sanaa:
Kaum etwas macht deutlicher, dass der Plot der Salehs, der Saudis und der VAE wirklich gescheitert ist.
Angesichts der rasanten, weltweiten Entwicklung der Globalisten-Entmachtung zeigen die Saudis eine bemerkenswerte Lernresistenz. Sie scheinen gar nicht in Betracht zu ziehen, daß ihre Lufthoheit (und die ihrer Verbündeten) gefährdet sein könnte und deren Ende auch weitreichende innenpolitische Auswirkungen haben wird.
Wenn MBS nicht ganz dumm ist und in der Lage, z. B. aus der neuen Ost-Euphrat-Situation zu lernen, leitet er sofort den Rückzug aus dem Yemen ein. Sonst könnte Salehs Ende m. E. unmittelbar zu seinem eigenen führen.
Trump verlegt Botschaft nach Jerusalem. Jetzt wird es richtig interessant.
Es ist immer wieder – und nahezu einzig – das Thema Trump, welches zu einem fortwährenden Dissens zwischen mir und dem werten PB führt.
Sollte das Telefonat genau so zwischen Trump und Abbas stattgefunden haben und sollte „die Mähne“ dem Abbas nun tatsächlich die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem mitgeteilt haben, werde ich sehr auf die „Deutungen“ hier gespannt sein, die aus diesem Deal einen „cleveren Schachzug zur Repression der Neocons“ machen.
So wie ich das sehe, bedeuten nahezu alle Moves des Trump eine Begradigung der zionistischen Agenda. Mit einem Ausnahmekomplex: da, wo die eingeschlagene Richtung mit russischen Interessen kollidiert, wird klein beigegeben (hauptsächlich Syrien), dort, wo Russland die Füße stillhält, wird das zarte Pflänzchen Zion gehegt und gepflegt (Iran, Palästina, Saudiarabien, Jemen, Bahrain, Libyen).
Am Ende, so scheint es, gilt: Was wie eine Ente aussieht und wie eine Ente geht, ist am Ende auch eine Ente!
„Suspicions against coalition whip Bitan also include fraud, breach of trust ■ On Saturday, tens of thousands of Israelis marched against government corruption“
https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.826416
Suchbegriffe „Netanyahu“+“bribery“ bringen noch mehr Ergebnisse. Es scheint auch innenpolitisch ein gewisser Druck zu bestehen. Die Botschaftsverlegung könnte da für noch mehr Dynamik sorgen. Handelt es sich da vielleicht auch um eine Falle?
Blauer Engel
Innenpolitisch kann die „Botschaftsverlegung“ Netanjahu vielleicht erstmal ein bisschen stützen, aber ich glaube nicht, dass Netanjahu da viel von hat, besonders wenn der zu erwartende Blowback eintritt.
Unter Druck geraten dürften aber die arabischen Herrscherhäuser, die seit Jahren mit Israel mehr oder minder offen kollaborieren und ihre Zukunft auf eine Allianz mit Israel verwettet haben: allen voran Jordanien, Saudi Arabien und die UAE. Aus der Türkei wird mit ziemlicher Sicherheit Blowback kommen, Ägypten bleibt abzuwarten, ebenso wie in den anderen arabischen Staaten Afrikas. Insgesamt dürfte Trumps Entscheidung die Position Israels in der Region deutlich verschlechtern.
Danke, PB! „Insgesamt dürfte Trumps Entscheidung die Position Israels in der Region deutlich verschlechtern.“ – Genau das meinte ich mit der Frage nach einer eventuellen Falle (für die Netanyahu-Regierung).
Und an Kaumi: Trump hat ja schon einige male Entscheidungen getroffen, die auf den ersten Blick zionisten-freundlich wirkten, es von den Auswirkungen aber nicht waren.
Die Vorbehalte verstehe ich, menschlich betrachtet (schaut man z. B. auf einige seiner Geschäftspraktiken) fällt es schwer, ihm irgendwelche Sympathien entgegen zu bringen. Auf der anderen Seite hat Analitik recht, der immer wieder schreibt, man solle Protagonisten nicht nach dem beurteilen, was sie sagen sondern an den Auswirkungen ihrer Handlungen. Und da hat Trump inzwischen globalpolitisch eine recht positive Bilanz vorzuweisen.
Opa Jürgen
Das wird sehr interessant.
CNN stottert sich gerade durch diese Nachricht. Die Zionistenmedien müssten sich ja nun für Israel freuen. Aus der Knesset vom Abgeordneten der gemeinsamen Arabischen Liste, Ayman Odeh jam folgendes:
Trump spielt mit dem Feuer und wird die gesamte Region mit diesem Plan in Brand stecken.
Wenn eine Sache in den letzten Tagen klar geworden ist, dann die, dass die USA nicht mehr der Vermittler zwischen Israel und den Palästinensern bleiben soll.
Wenn die israelische Regierung möchte, dass die Welt West Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennt, dann muss es nur Ost Jerusalem als Hauptstadt Palästinas anerkennen.
“Trump is a pyromaniac, and will set the entire region ablaze with his madness,” Odeh says in a statement. “If one thing has been made clear in recent days, it’s that the US should not remain the broker of talks between Israel and the Palestinians.”
“If the Israeli government wants the world to recognize West Jerusalem as the capital of Israel, all it has to do is recognize East Jerusalem as the capital of Palestine.”
Wenn die USA als unmöglicher Vermittler abgelehnt werden, wer könnte dann vermitteln? Wen würden Israel und die Palästinenser gleichermassen als ehrlichen Vermittler sehen? Mir fällt nur einer ein.
Demeter
Die Frage, wer Vermittler sein könnte, ist erstmal nicht so wichtig.
Viel wichtiger ist es, dafür zu sorgen, dass beide Parteien auch wirklich am Abschluss eines wie-auch-immer-gearteteten Friedensdeals interessiert sind.
Und da ist das Problem, dass Israel sich dank seiner Lobby in den USA und EU sowie seiner überlegenen Bewaffnung so stark fühlt, dass Israel Frieden mit den Palästinensern für überflüssig hält. Trump hat das, wenn man seinen Äußerungen Guterres gegenüber glauben möchte, verstanden:
Trump told UN chief Netanyahu a ‘bigger problem’ than Abbas — report
https://www.timesofisrael.com/trump-told-un-chief-netanyahu-a-bigger-problem-than-abbas-report/
Wenn Israel sich zu stark fühlt, um Frieden zu wollen, dann liegt die Lösung in der Schwächung Israels. Und das können wir seit Monaten in der Region beobachten: praktisch alles, was Israel und Kumpane anfassen, misslingt. Man denke nur an Barzani, Hariri und Saleh.
„Die Frage, wer Vermittler sein könnte, ist erstmal nicht so wichtig.“
– Richtig PB, aber später wahrscheinlich schon. Vielleicht wenn die Liste, die mit Barzani anfing, noch ein bißchen länger geworden ist…
@einparteibuch
„Die Frage, wer Vermittler sein könnte, ist erstmal nicht so wichtig.“
Gut vielleicht nicht sofort.
Ich bezog mich auf die Aussage des arabischen Knessetabgeordneten. Wir können davon ausgehen, dass nicht alle Israelis mit diesem Schritt einverstanden sind. Die USA schwächeln, was ihre Glaubwürdigleit und Stärke angeht, immer mehr und haben an Einfluss eingebüsst. Das schwächt auch Israel, auch wenn Netanyahu das nicht wahrhaben möchte. Ausserdem werden auch viele Amerikaner diesen Schritt gar nicht begrüssen. Nicht zu vergessen, die arabischen Bevölkerungen. Deren Solidarität mit den Palästinensern ist nicht zu unterschätzen.
Völlig richtig die Aussage, dass Netanyahu und seine Anhänger das Problem sind. Ich könnte mir vorstellen, dass Trump mit diesem Schritt die Gegner auf beiden Seiten provozieren möchte. Auf jeden Fall werden wir von den Palästinensern hoffentlich bald sehen und hören.
Trump hat mit Abbas, Sissi, MbS und König Abdullah gesprochen und alle haben sich dagegen ausgesprochen und dass es die Stabilität gefährdet. Man erwartet, dass Trump auch eine Verzichtklausel unterschreiben wird, die die US Präsidenten generell alle 6 Monate unterschreiben, die besagt, dass ein Umzug der Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem wegen logistischer Schwierigkeiten zZ nicht möglich ist. Also wenn, dann wird das erst im Juni 2018 stattfinden. Bis dahin wird hoffentlich ein neuer Vermittlungsversuch aus der Sackgasse führen.
Die Palästinenser haben drei Tage Proteste angekündigt.
@PB
„Wenn Israel sich zu stark fühlt, um Frieden zu wollen, dann liegt die Lösung in der Schwächung Israels. Und das können wir seit Monaten in der Region beobachten: praktisch alles, was Israel und Kumpane anfassen, misslingt. Man denke nur an Barzani, Hariri und Saleh.“
Richtig. Zur Region gehört aber zentral der Syrien-und IS-Konflikt. Zum Misslingen gehört auch die 59-Tomahawk-Raketen-Aktion. Und es betrifft nicht nur in der Region. Trump und Putin und viele andere auch machen das sehr gut, die nebulöse Suppe weiter zu kochen. Bisweilen ist es wirklich absurd, was da bei Rezipienten alles an Unwissenheit hochkommt. Meine persönlichen Favoriten sind da aktuell, dass Jerusalem für Christen angeblich heilig wäre und dass Jerusalem seit Tausenden von Jahren die Hauptstadt Israels wäre. Für Christen geht es um das himmlische Jerusalem, Jerusalem und andere biblische Orte sind da allenfalls auratische Orte. Und alle christlichen Jerusalem-Fetischisten seien an die kurze Zeit eines israelischen Königreiches mit der Hauptstadt Jerusalem erinnert, an dessen Teilung in ein Südreich Juda mit Jerusalem als Hauptstadt und ein Nordreich Israel mit Sichem als Hauptstadt – und den Untergang beider Reiche.
Ich bin Pragmatiker und würde niemals für ein Ende des Staates Israel plädieren, aber ich plädiere für ein Ende von Landnahme- und Apartheidpolitik – in einer Zwei-Staaten-Lösung oder einer Ein-Staat-Lösung. Ich halte letztere als ganz persönliche Meinung inzwischen für die beste Lösung. Da habe ich hier beim Parteibuch allerhand gelernt. Vielen Dank!
P.S. Erinnert sei auch noch einmal daran, dass Russland im April West-Jerusalem als Hauptstadt anerkannte. Das zeigte ganz gut, wohin der Hase laufen kann, wenn es zu einer Zwei-Staaten-Lösung kommt.
„Mir fällt nur einer ein.“ – Nämlich genau der, der spontan jedem nicht-globalistisch manipuliertem Menschen auf der Welt einfällt
Und dieser Gedanke könnte wieder den Bogen zu Trump schließen, der ja schon einige Ex-US-Vasallen (zuletzt den deutschen Außenminister) aus der Vasallenschaft gescheucht hat…Vielleicht durch die Botschaftsverlegung jetzt zusätzlich einen Ex-US-Auftraggeber aus der Herr-Diener-Beziehung?
Blauer Engel
Zur Botschaftsverlegung: Man schau nur in die staatliche deutsche Hasbara-Sendung „Tagesschau“ – das sieht aus, wie als ob da blankes Entsetzen herrscht:
http://www.tagesschau.de/ausland/einschaetzung-jerusalem-101.html
Wie gesagt, die Tagesschau ist nahezu vollständig durchzionisiert. Die ahnen wohl schon, dass Trumps Entscheidung Israel – und ihnen selbst – Probleme bereiten wird.
Wahrscheinlich kann man die Botschaftsverlegung als Danaer-Geschenk bezeichnen. Und vielleicht lernt der eine oder andere daraus, daß Wünsche gefährlich sind: Sie könnten in Erfüllung gehen
Trump setzt also mit seiner Entscheidung Israel und Netanjahu „unter Druck“, und „alle zionistischen Medien sind entsetzt“… sorry, auf dieser Welle mitzusurfen fällt mir extrem schwer.
Wenn Deutschland auf die Idee käme, Tibet offiziell anzuerkennen und dort eine diplomatische Niederlassung einzurichten, dann würde das also als ein Schlag gegen Tibet interpretiert werden und China müsste dankbar sein!??
Alles was Trump schafft, ist im Nahen Osten – weil der Frieden dort ja schon viel zu lange und zu extensiv andauert – die Lunte richtig anzuzünden. Hätten Lieberman, Netanjahu oder sonst ein Extremfaschist einen Schuß frei, würden sie genau so handeln. Jede Entscheidung FÜR die zionistische Bewegung ist eine Entscheidung FÜR Unruhen in dieser Region. Den Druck nimmt man in Kauf um seine Ziele zu erreichen. Oder glaubt irgendwer tatsächlich daran, dass sich die Zio-Faschisten bei der Durchsetzung ihrer imperialistischen Ziele auch nur einen feuchten Kehricht um palästinensische, arabische oder internationale Befindlichkeiten schert?
Was passiert, wenn Trump den annektierten Golan als israelisches Hoheitsgebiet anerkennt?
Eine weiterer verdammt cleverer Schachzug, um seine Zio-Gegner „unter Druck zu setzen“??
Die gleiche Strategie müsste dann ja auch z.B. bei Assad funktionieren:
Die diplomatischen Beziehungen werden wieder mit Damaskus aufgenommen und Assad somit gehörig unter Druck gesetzt… oder man erkennt Nordkorea gleich als Atommacht an und gräbt Kim Jong endgültig das Wasser ab!
Ps.: Anerkennung Jerusalem
Einen einzigen Move gäbe es noch, den Trump bringen könnte und der seine „clevere“ Durchtriebenheit und seine (hier angenommenen) antizionistischen Umtriebe bestätigen würde:
Nach der Anerkennung Westjerusalems als Hauptstadt Israels könnte er in 6 Monaten Ostjerusalem als Hauptstadt Palästinas anerkennen. Ein genialer Zug wäre das fürwahr. Wird er ihn bringen??
Eher nicht, Kaumi. Bin zwar kein Israel-Palästina-Experte, denke aber, daß so ein Schritt (Ost-Jerusalem als pälästinensische Hauptstadt anzuerkennen) das „Empörungs-“ und auch das „Solidarisisierungs“pendel wieder sehr stark zugunsten Israels ausschwingen lassen würde.
Momentan sind beide „Pendel“ im Feld der palästinensischen Seite. Trumps Botschaftsverlegung bedeutet also eine Schwächung Israels bzw. der aktuellen, israelischen Regierung (man sollte versuchen, diesbezüglich zu differenzieren um nicht eine Ebene außer acht zu lassen).
PB hat recht: Die Botschaftsverlegung bedeutet letztendlich eine elegante Art der Schwächung der israelischen Regierung, die ja nur kann, was sie tut, weil sie eine weltweit starke Lobby hinter sich hat. An dieser Lobby „knabbert“ die Botschaftsverlegung ganz mächtig, wie ja die Reaktionen (z. B. beim Propagandamedium „Tagesschau“) zeigen.
Wie schon von PB erwähnt, bedeutet dieser Schritt u. a., daß der letzte, wichtige Verbündete (verkürzt) Israels, Saudi Arabien, nicht mehr so offen israelische Interessen vertreten kann: Da es dort eh schon große interne Spannungen gibt, riskiert SA mit der Solidarisierung mit Israel in stärkerem Maß den eigenen Untergang, zumindest aber sehr viel Einfluß innerhalb der arabischen Liga.
Die zionistischen Hardliner bekommen was sie wollten – inklusive der für sie extrem ungünstigen Folgen ihrer Wunscherfüllung, u. a. inform wachsender, internationaler Isolation. Präsident Trump scheint, wenn er nicht selbst auf diese Idee gekommen ist, zumindest kluge Berater zu haben.
kaumi, deine Parallele zu China/Tibet funktioniert nicht.
Tibet ist de facto Teil Chinas, und wird das bleiben, und nur China könnte das ändern (allerdings nur theoretisch).
Ein korrekter Vergleich wäre also die Anerkennung (Ost)Jerusalems als Hauptstadt Palästinas; ein Schritt, bei dem nichts herauskommen würde.
Das Dilemma wurde oft genug beschrieben; mit Netanyahu (der Name steht für die Politik, gibt natürlich genug andere) kann es keine Lösung geben, in dem Sinn, wie sie sich (fast) alle wünschen, bzw. behaupten, sie sich zu wünschen.
Wenn es keine Lösung gibt, wird der Konflikt weiter eskalieren, auch wenn es jetzt gerade ruhig erscheint.
Jetzt gibt es eine Beschleunigung.
Die Wertegemeinschaft steht eventuell bald vor der Frage: der „jüdische Staat“ in dieser Größe ist inzwischen klare Apartheid, wie verhalten wir uns dazu?
Der Status quo, alle reden von Zwei-Staaten-Lösung, die ist aber de facto unmöglich, eine Lösung damit auch, mag kurzfristig bequem sein; aber der Knall muss so oder so kommen.
Die Anerkennung wirkt wie ein Katalysator.