Was die Befreiung von Nubl und Zahraa für die Terroristen bedeutet – aus der Sicht der Terroristen

Das „Nachrichtennetzwerk des standhaften Nubl und Zahraa“ hat eine Zusammenfassung von acht Punkten veröffentlicht, was die Wiederherstellung der Verbindung von Aleppo nach Nubl und Zahraa und, damit zusammenhängend, eine möglicherweise bald zu erwartende Befreiung der gesamten Azaz-Tel-Rifaat-Marea-Tasche für die Terroristen bedeutet, und zwar aus der Sicht der Terroristen, also so, wie die Terroristen das sehen.

Das Parteibuch stellt diese acht Punkte seinen Lesern hiermit Punkt für Punkt auf deutsch vor, ergänzt um ein paar Links und Anmerkungen der Parteibuch-Redaktion.

1) Die Möglichkeit einer Umzingelung und Belagerung von Aleppo steht vor der Tür – mit der Aussicht auf die gleiche Abfolge wie in Homs (Anmerkung Parteibuch: In der ehemaligen Terroristenhochburg Homs – Hauptstadt der „Revolution“ – hat die Armee die Terroristen im Stadtzentrum eingekesselt und die vom Nachschub abgeschnittene Tasche dann zerteilt und nacheinander ausgeräumt, sodass heute – bis auf die Vorstadt Waer – wieder die ganze Stadt Homs unter Kontrolle der Regierung ist. Wenn die Armee das mit den von Terroristen beherrschten Stadtteilen in Aleppo auch so machen wollte, hätte sie das schon längst tun können, etwa durch das Herstellen einer Verbindung vom Aleppiner Bezirk Zahraa zum Dorf Handarat. Die Stärke und Position für so eine Operation hat die syrische Armee schon lange. Andererseits kann es natürlich trotzdem sein, dass auf die Wiederherstellung der Verbindung von Osten her nach Nubl und Zahraa auch noch die Einkesselung der von Terroristen gehaltenen Gebiete in Aleppo folgt, etwa durch Schaffen einer neuen Verbindung vom Aleppiner Bezirk Zahraa über Tel Shuwehneh und Babis nach Nubl und Zahraa, womit dann auch die als Terrorhochburgen berüchtigten Aleppiner Vorstädte Al-Balleiramoun, Kafr Hamra, Hreitan, Hayyan, Anadan und Bayanoun gleich mit eingekesselt wären.)

2) Idlib verliert seine strategische Dimension für den Nordosten Syriens und kann leicht blockiert und isoliert werden, besonders nachdem die Regerieung die Kontrolle über das südliche Umland Aleppos – strategische Option aus dem Osten – und die Berge an der Küste – strategische Option nach Nordwesten – gewonnen hat, womit Idlib nur noch im Süden – mit Hama – strategische Tiefe hat. (Anmerkung des Parteibuchs: Die Terroristen sind nicht nur besorgt, dass die syrische Armee ihre Gebiete in Idlib von Osten und aus Latakia angreifen könnte, sondern sie sind insbesondere auch besorgt, dass das von der Eroberungsarmee einschließlich Ahrar Al Sham und Al Kaida gehaltene Gebiet in Idlib durch das Kappen der einzigen Verbindung nach Raqqa seine „strategische Tiefe“ verloren hat. Sie betrachten ISIS nicht als Feind ihrer „Revolution“ – sondern als Kraftzentrum, strategische Tiefe, ihrer sogenannten „Revolution.“ Dem Weltbild der Terroristen zufolge kämpfen im Krieg in Syrien also nicht vier Parteien, wie das mal im Parteibuch räsoniert wurde, syrische Armee, YPG, Nusra einschließlich „moderater“ Rebellen und ISIS, sondern nur zwei Parteien: syrische und irakische Armee mit Hilfskräften sowie YPG einerseits und andererseits einen vom Ausland gesponserten takfiristischen Aufstand, der sowohl ISIS als auch Al Kaida und „moderate“ Rebellen einschließt. ISIS wird von den sogenannten „moderaten Rebellen“ aller anderslautender Propagada zum Trotz nicht als ihr Gegner, sondern nach wie vor als ihr Partner bei der „Revolution“ in Syrien betrachtet! Dieser grundsätzlichen Sichtweise steht nicht entgegen, dass es durchaus Friktionen zwischen den Teilen der Allianzen gibt, etwa zwischen Eroberungsarmee und ISIS und zwischen syrischer Armee und YPG. Außerdem bedingt diese Sichtweise, dass die takfiristischen „Rebellionen“ in Syrien und Irak in Wirklichkeit ein Krieg sind, von Latakia bis Mosul, von Daraa bis Falluja.)

3) Die Kontrolle der Regierung über das nördliche Umland bedeutet, dass die einzige Straße zwischen den „befreiten“ Gebieten und den Gebieten von ISIS (die Straße durch Um Hawsh) blockiert ist, was zu einer großen Öl- und Treibstoffkrise in den „befreiten“ Gebieten des westlichen Aleppiner Umlands und Idlib führen wird. (Anmerkung des Parteibuchs: die moderaten Rebllen sind zutiefst besorgt, <a href="„>weil sie aufgrund der durchschnittenen Verbindung kein Öl und Benzin bei ihren angeblichen Feinden von ISIS mehr kaufen können. Was sie nicht sagen, ist was der Ausfall des Ölhandelsgeschäfts mit den „moderaten Rebellen“ für ISIS bedeutet. Andersherum gefragt: Mit was werden die in von Saudi Arabien bezahlten Waffen und Munition aus der Türkei schwimmenden „moderaten“ Rebellen ISIS wohl bezahlen: natürlich nicht mit Lebensmitteln, sondern insbesondere mit Waffen und Munition. Für die Türkei hat die Lieferung von Waffen an ISIS über den Umweg „moderater Rebellen“ den Vorteil, dass keine Waffenlieferungen direkt von der Türkei an ISIS mehr auffliegen können, was die Türkei international unter noch stärkeren Druck setzen würde. Durch das kappen der Verbindung zwischen Idlib und Raqqa wird dieser Waffen-gegen-Öl-Handel zwischen moderaten Rebellen und ISIS weitgehend unterbunden, und völlig unterbunden, wenn die syrische Armee demnächst die Grenze bis Azaz hochgehen und die Azaz-Tel-Rifaat-Marea-Tasche ausräumen sollte. Die als moderat verkauften Rebellen einschließlich Al Kaida sind also nicht nur durch das Ziel des Regierungssturzes nach wie vor mit ISIS vereint, sondern sie sind auch praktisch aufeinander angewiesen und arbeiten zusammen. Was noch hinzu kommen dürfte, ist, dass es für „moderate Rebellen“ und ISIS nun auch nicht mehr so einfach sein wird, Manpower auszutauschen, etwa indem „moderate Rebellen“ für eine Offensive bei ISIS aushelfen gehen und umgekehrt. Wo von Milizen mit Öl und Waffen gehandelt wird, wäre es sehr ungewöhnlich, wenn nicht auch mit Söldnerdienstleistungen gehandelt würde. Auch praktisch dürfte es kaum ein Problem sein, etwa Brigaden der Eroberungsarmee durch ISIS-Söldner aus Mosul zu verstärken, und die dann in Westsyrien einfach unter der Fahne der Nusra Front kämpfen zu lassen, oder ISIS-Brigaden mit Käpfern der Eroberungsarmee zu verstärken, die dann in Ostsyrien oder im Irak unter der Flagge von ISIS kämpfen. Das Trennen der Verbindung zwischen „moderaten“ Rebellen und ISIS schwächt also sowohl die sogenannten moderaten Rebellen einschließlich Al Kaida als auch ISIS.)

4) Nachdem die einzige Verbindung zwischen ISIS und den „befreiten“ – also von der Eroberungsarmee und ihren Partnern gehaltenen – Gebieten zerschnitten ist, sind die Möglichkeiten von ISIS limitiert, die Regierung ist im Westen von ISIS und die PKK im Norden, was es der Regierung erlaubt, in Gebiete von ISIS einzudringen – das wird international unterstützt -, während die „Opposition“ raus ist aus diesem Spiel, weil sie nicht länger eine Grenze zu ISIS hat. (Anmerkung des Parteibuches: Zwar haben die „moderaten Rebellen“ wirklich erst keine Grenze mehr mit ISIS, wenn die syrische Armee die Azaz-Tel-Rifaat-Marea-Tasche komplett ausräumt, aber die heuchelnde Verlogenheit der sich einerseits öffentlich für den Kampf gegen ISIS anbietenden und andererseits in Wirklichkeit mit ISIS verbündeten „moderaten“ Terroristen erscheint hier wirklich grenzenlos. Bemerkenswert ist es, dass die „moderaten“ Terroristen einerseits beklagen, dass sie durch die Wiederherstellung der Verbindung von Aleppo mit Nubl und Zahraa nicht mehr mit ISIS unter anderem beim Ölhandel zum gegenseitigen Vorteil kooperieren können, wodurch sie in größte Schwierigkeiten kommen, und sich andererseits gleichzeitig darum sorgen, dass sie keine Grenze zu ISIS mehr haben, um sich den USA und der sogenannten westlichen Wertegemeinschaft als Partner im Kampf gegen ISIS andienen können. Dadurch, dass sie sich nun nicht mehr als Vorkämpfer in einem Schauspielkampf gegen die von den Saudis und den USA zum Zweck der Destabilisierung der syrischen Regierung aufgebaute Terrororganisation ISIS andienen können, befürchten die „moderaten“ Rebellen, würde ISIS geschwächt werden, was ihrer Meinung nach günstig für die syrische Regierung ist.)

5) Wenn die Regierung das nördliche Umland von Aleppo kontrolliert, kann sie von einem menschlichen Reservoir an sie unterstützenden Kämpfern aus Nubl und Zahraa profitieren, sodass viele in der Gegend bislang gebundene Soldaten der syrischen Armee frei werden, um an anderen Fronten zu kämpfen. (Anmerkung des Parteibuches: die „moderaten Terroristen“ trauern darum, dass die Blockade durchbrochen wurde, weil dadurch zehntausende Unterstützer der Regierung die Freiheit gewinnen, während sie ansonsten öffentlich stets Propaganda machen, wie schlimm sie Blockaden finden.)

6) Wenn es der Regierung gelingt, das nördliche Aleppiner Umland bis hin zum Grenzübergang Bab Al Salameh mit der Türkei zu kontrollieren, dann kann die Regierung durch die Kontrolle über diesen strategisch wichtigen Grenzübergang riesige Profite durch die Erhebung von Zöllen für die Durchleitung von Gütern ins ISIS-Territorium machen, was die Regierung ökonomisch stärkt, während die „Opposition“ diese Einnahmequelle verliert. Uns – also der Oppostion – bleibt dann nur noch der Grenzübergang Bab al Hawa, nachdem wir die Grenzübergänge Tel Abyad und Jarabulus und die damit verbundenen Einnahmen bereits verloren haben. (Anmerkung des Parteibuches: Noch mehr Heuchelei der Opposition wird offenbar. Die sogenannte „bewaffnete Opposition,“ die sich international als Feind von ISIS darstellt, befürchtet, ihre mit dem Transit von Gütern aller Art in das Gebiet von ISIS verbundenen Einnahmen zu verlieren.)

7) Wenn die Regierung das nördliche Umland von Aleppo dominiert, dann dominiert sie aufgrund der Logistik damit indirekt auch das kurdische Gebiet von Afrin und Umgebung, was zu einer Verbesserung der Beziehungen zwischen der Regierung und der PKK (SDF/YPG) führen wird. (Anmerkung des Parteibuches: auch wenn einige Anhänger der PKK/YPG das noch nicht gemerkt haben, dürfte diese Schlussfolgerung richtig sein, denn Afrin kann aufgrund des türkischen Krieges gegen die PKK nur über das Gebiet der syrischen Regierung mit Gütern und Waffen versorgt werden. Dadurch, dass Erdogan im letzten Sommer vom Versöhnungskurs auf Kriegskurs gegen die PKK umgeschwenkt ist, treibt er die YPG geradezu in die Arme der syrischen Regierung, die einer Allianz mit der von den USA und Russland unterstützten YPG ausgesprochen aufgeschlossen gegenübersteht.)

8) Wenn die Regierung und die YPG wie unter Punkt 7) ausgeführt ihre Kräfte im Raum Afrin vereinigen, dann befindet sich die Regierung damit nur noch vier Kilometer (In Wirklichkeit sind es eher zehn Kilometer) vom Grenzübergang Bab Al Hawa in der Provinz Idlib entfernt. Sollte die Regierung dann von Afrin aus den Grenzübergang Bab Al Hawa unter Kontrolle bringen, verfügt die Opposition im Raum Idlib über keinen internationalen Nachschubweg mehr. (Anmerkung des Parteibuches: Wenn die syrische Armee vom Afrin-Kanton aus nicht nur die zehn Kilometer nach Süden bis Bab Al Hawa verstößt, sondern die rund 80 Kilometer bis nach Latakia durchgeht, und von der östlich von Aleppo gelegenen Luftwaffenbasis Kuweiris aus auch die rund 50 Kilometer nach Osten bis zum Tishreen-Damm durchgeht, wäre die syrisch-türkische Grenze endlich komplett dicht, und sämtliche Terroristen in Nordsyrien stünden ohne jeglichen Nachschub da. Wenn dann auch noch die unter Kontrolle von Erdogans kurdischen Zionisten- und Wahhabiten-Kumpan Barzani stehende türkisch-irakische Grenze zugemacht wird, wäre die ganze nördliche Grenze des gesamten Kriegsgebietes Syrien/Irak zu. Das Wiederherstellen der Verbindung von Ost-Aleppo mit Zahraa/Nubl und Afrin ist bei diesem Vorhaben in der Tat ein wichtiger Schritt.) So sieht es aus, traurig aber wahr. Marwan Farzat.

Auch wenn man bezweifeln mag, ob dies wirklich authentische Gedanken der „Opposition“ sind, so weisen die Punkte eine frappierende Schlüssigkeit auf, und sie passen dazu, wie sich die sogenannte „moderate bewaffenete Opposition“ und ihre saudischen und türkischen Unterstützer in Syrien und auf dem internationalen Parkett tatsächlich verhalten.

10 Gedanken zu “Was die Befreiung von Nubl und Zahraa für die Terroristen bedeutet – aus der Sicht der Terroristen

  1. Liebe Parteibuch
    Es ist erfreulich zu lesen über Nord Aleppo Front, aber ich finde sehr interessant was passiert viel südlicher. In Daraa würde Athman nach 3 Tage eingenommen. Bis jetzt hat SAA gebraucht 3 Tage um ein Dorf einzunehmen. Und gestern Abend würde auch Dorf Nordöstlich von Daraa nach kurzen Kampf eingenommen. Ist da Front an zusammenbrechen?
    Auch in Daraya geht jeden Tag paar Häuser für Islamisten verloren. Angeblich halten sie nur noch 30% von Daraya.
    In Rastan Umgebung wird stark bombardiert. Gestern sind über 70 Islamisten gefallen. Dort erwarten wir eine neue Ofensive.
    Wird Februar Monat in welchem Islamisten gebrochen würden?

    1. Zgvaca

      Danke für den Hinweis auf Naimah bei Daraa. Die Befreiung da ging so schnell, das war uns glatt entgangen.

      Zu der Frage, ob die Terroristen im Februar zusammenklappen, könnten auch wir nur spekulieren. Irgendwann kann nach einer Reihe von Niederlagen bei den Rebellen-Terroristen ein Punkt kommen, wo ihre Kampfeslust plötzlich in Frust und allgemeines Wegrennen von der „blöden“ Front umschlägt. Dann kann auf einmal alles sehr, sehr schnell gehen, weil sich dadurch dann das Kräfteverhältnis weiter zugunsten der Armee verschiebt, was noch mehr Niederlagen und noch mehr Frust auslöst, und so weiter. Bisher sieht das aber von hier aus nicht so aus, dass die Rebellen-Terroristen schon an diesem Frust-Punkt wären.

      Den Verlust von Naimah im Handstreich würde ich als Ausrutscher interpretieren, entweder – wahrscheinlich – organisatorisch bedingt (keiner hat daran gedacht, Naimah zu verteidigen) oder gepokert (alle Mann nach Dael, das merken die von der Armee nie, wenn wir in Naimah viel zu dünn besetzt sind, und die Armee will schließlich Dael und Ibta, da passiert in Naimah schon nichts) und verloren.

      1. Was motiviert die Proxy-Krieger den überhaupt noch, weiter zu kämpfen? Sie verhandeln mindestens in Genf nicht. Sie versuchen ihr militärisches Kapital nicht in politisches Kapital umzumünzen. In wie weit sie versuchen, wieder zur Hit and Run Taktik zu wechseln ist unklar. Dafür müssten sie sich als Schläferzellen überrennen lassen. Diese Option haben jedoch nur die einheimischen Kräfte. Derzeit schinden sie noch Zeit. Doch das Möglichkeitsfenster fängst sich an zu schließen. Jetzt müssten reguläre Truppen die Proxy-Krieger mit Luftabwehr und schweren Waffen unterstützen. Ohne Rückendeckung der USA wird dies jedoch weder die Türkei noch SA versuchen. Wenn diese Unterstützung ausbleibt und der Bewegungsraum kleiner und kleiner wird motiviert zwar weiterhin der Sold. Auch mag das Fehlen von sonstigen Perspektiven eine Motivation sein.
        Die Aufgabe ist demnach durchzuhalten, bis nach einem Präsidentenwechel in der USA oder einem „Zwischenfall“ die NATO sich auf syrischen Staatsgebiet „verteidigt“.
        Daher kann davon ausgegangen werden, dass auch weiterhin Tag für Tag die SAA versuchen wird, mindestens ein Dorf zu befreien. Um dadurch Nachschubswege abzuschneiden, Proxy-Krieger von einander zu trennen. Auch müssen eingeschlossene Gebiete befreit werden. Nur dadruch können die Proxy-Krieger gezwungen werden, sich einer offenen Schlacht zu stellen. Denn sonst ist es sicherlich einfacher, sich zwischen der Zivilgesellschaft in urbanen Gegenden zu verstecken bis bessere Zeiten kommen.

        ==> Für die SAA heißt es, die Zeit bis November zu nutzen, um Fakten zu schaffen. Sich jedoch an den Grenzen nicht zu einem Zwischenfall provozieren lassen.

        ==> Die Proxy-Krieger hingegen müssen einfach nur durchhalten und dann auf bessere Zeiten hoffen.

        ===> Statt der Losung „Assad muss weg“ sollte es heißen: „Die islamistische AKP-Regierung und die Golf-Monarchien müssen weg“. Falls diese Kriegstreiber fallen, stehen ihre Proxy-Krieger ohne Unterstützung da.

  2. Noch paar ergänzende Gedanken:
    Die SAA hat in relativ kurzer Zeit eine relativ großes Gebiet erobert und das in einer Gegend, wo der Gegner jeder Zeit mit einem Angriff rechnen musste und der für ihn strategisch wichtig war, Das sollte entsprechende moralische Auswirkungen, sowohl auf SAA als auch Ihre Gegner haben.
    Die YPG hat die Change jetzt an richtige Waffen zu kommen, das erweitert das Herr der Landtruppen erheblich (Ob es gleich T90 sein werden, bezweifele ich allerdings)
    Mit dem Sieg dürfte die Regierung das Heft das Handels in Westsyrien übernommen haben, zwangsläufig wird es zu Streit in dieser komischen Verhandlungsgruppe in Genf kommen, ob diese Hinhaltetaktik gut ist. Jeder Tag der vergeht, verringert den Einfluss. Immer mehr Rebellengruppen werden wohl versuchen direkt mit Damaskus zu verhandeln. (So wie das einige Nachrichten schon zeigen) Damit bleibt Genf was es war – eine Lachnummer.
    Die Türkei sieht Ihre Fälle wegschwimmen, wie geschrieben, wird die YPG immer mehr in Richtung Assad und damit Russland getrieben. Das wird der Türkei nicht gefallen. Traut sich die Türkei in Gebiete, die von der russischen Luftwaffe geschützt werden können?
    Nachdem die deutschen Qualitätsmedien in letzter durchaus einige gemäßigte Linie zu Syrien gefahren sind, wird jetzt wieder die volle Unwahrheit verbreitet, (SAA marschiert auf Aleppo zu – im Augenblick eher weg; Aleppo wird von den Rebellen gehalten; Aleppo wurde abgeschnitten; Aleppo wird bei einem Einmarsch der SAA völlig zerstört/ ich dachte das wäre es jetzt schon) Ein Zeichen, das da wohl einige Pläne, den Bach runter gehen. Z.B. hatte man wohl immer noch die Idee, Flüchtlingslager in einer von der Türkei kontrollierten Sicherheitszone in Syrien zu errichten (von Europa bezahlt), So hatte ich den Versuch gewertet, das die Türkei al Nusra so aktiv an der Türkischen Grenze gegen den ISIS unterstützt hat. Diese Idee geht wohl endgültig den Bach runter.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.