Fortschritte nördlich von Aleppo

Wie gerade verschiedene Medien aller Couleur melden, ist es der syrischen Armee und ihren Mitstreitern am Morgen des heutigen dritten Adventssonntags gelungen, nördlich von Aleppo eine strategisch bedeutsame Gegend unter Kontrolle zu bringen, die als Malah oder Farmen von Malah westlich und südlich von Handarat bezeichnet wird.

 Von heftigen Kämpfen mit schweren Verlusten auf Seiten der Terroristen wird ebenso berichtet wie darüber, dass einige Terroristen sich aus dem Gebiet nördlich von Aleppo zurückgezogen hätten, um stattdessen an Auseinandersetzungen südlich von Aleppo zwischen den Terrorgruppen Sham Falken und Nusra Front untereinander teilzunehmen.

Die nur mit wenigen kleinen Gebäuden bebaute Gegend Malah nördlich von Aleppo ist von strategischer Bedeutung, weil durch sie die einzige Nachschubroute der Terroristen verläuft, die in die von Terroristen beherrschten Stadtteile Aleppos führt. Mit dem heutigen Erfolg der syrischen Armee wurde die Verbindung der von Terroristen beherrschten Gebiete in der Millionenstadt Aleppo ins Umland zwar noch nicht vollständig gekappt, aber der Nachschubkorridor der Terroristen wird enger und größere Teile der Nachschubroute liegen nun im Schussfeld der syrischen Armee. Außerdem kann der heutige Erfolg eine vollständige Schließung der Nachschubrouten der Terroristen nach Aleppo und die Wiederherstellung der Verbindung der weiter nördlich gelegenen, schiitisch geprägten und seit über zwei Jahren von Terroristen belagterten und beschossenen Ortschaften Zahraa und Nubol mit Aleppo vorbereiten. Entsprechend panisch sind die Reaktionen von Terroristen und ihren Unterstützern, die zurecht befürchten, der heutige Erfolg werde die syrische Armee in die Lage versetzen, sowohl Aleppo vom Terrorismus zu befreien als auch die Blockade von Nubol und Zahraa zu brechen, und die deshalb alle verfügbaren Terrorkräfte an die Front in Handarat rufen.

Außerdem finden gegenwärtig schwere Gefechte im Raum des von Terroristen beherrschten Camp Handarat nordöstlich von Aleppo statt. In der Gegend war es der syrischen Armee und ihren Mitstreitern in den letzten Tagen gelungen, von Breij aus in Richtung des Verkehrsknotenpunktes Jandoul vorzurücken. Auch damit drückt die syrische Armee die Nachschublinien der Terroristen nach Aleppo ein und gleichzeitig kommen die Terroristen, die sich noch in den Stadtteilen Oweija und Bezirk Handarat verschanzen, so nun von allen Seiten unter Druck.

Die syrische Armee hat damit drei verschiedene Optionen, dem von der sogenannten „westlichen Wertegemeinschaft“ unterstützten Terrorismus in Aleppo den finalen Schlag zu versetzen: zum Ersten kann die syrische Armee im Osten von Breij aus über den Verkehrknotenpunkt Jandoul und dann dem Lauf des Flusses Kweik entlang die Verbindung nach Bustan Pasha herstellen, zum Zweiten kann die syrische Armee von Malah aus die Verbindung nach Baleiramoun herstellen und zum Dritten kann die syrische Armee die Verbindung vom Dorf Handarat nach Zahraa herstellen.

Mit den ersten beiden Optionen würde die syrische Armee die in Aleppo verbliebenen Terroristen vollständig einkesseln. Mit der dritten Option würde die syrische Armee, da das Gebiet westlich von Zahraa von Kurden beherrscht wird, die Terroristen in Aleppo von ihren Nachschubbasen im nördlichen Aleppiner Umland, etwa in Marea, Tel Rifaat und Azaz, und den hinter der Grenze auf türkischem Staatsgebiet in den Gegenden Kilis und Gaziantep liegenden Terrorcamps abschneiden, den schätzungsweise 50.000 noch verbliebenen Bewohnern der von Terroristen beherrschten Gebiete Aleppos dabei jedoch noch einen Weg zur Flucht durch das westliche Umland von Aleppo Richtung Reyhanli offenlassen. Als Nachschubroute für die Terroristen in Aleppo eignet sich der Weg nach Reyhanli hingegen kaum, weil verschiedene Ortschaften unterwegs von miteinander verfeindeten Terrorgruppen beherrscht werden, die für das Durchlassen von Terrornachschub jeweils kräftige Wegezölle verlangen, wenn sie es überhaupt gestatten. Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass die syrische Armee alle drei Varianten realisiert und die im Großraum Aleppo Terroristen damit gleichzeitig in mehrf<acher Hinsicht unter Druck setzt.

Wie dem auch sei, es sieht ganz danach aus, dass die Terroristen in Aleppo vor einer baldigen krachenden Niederlage stehen.

Die USA und ihre Terrorpartner versuchen gegenwärtig die krachende Niederlage der von ihnen unterstützten Al-Kaida-Terroristen in Aleppo noch abzuwenden, indem sie dem UN-Gesandten De Mistura aufgetragen haben, ein "Einfrieren" der Kampfhandlungen im Raum Aleppo vorzuschlagen, womit die Niederlage der dortigen Terroristen aufgehalten werden soll, bis die USA es geschafft haben, im Rahmen ihres offiziellen 500 Millionen Dollar schweren Terroristenausbildungsprogrammes genug Nachschub an Terroristen auszubilden, damit die Terroristen in Aleppo wieder in die Offensive gehen können. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die syrische Aree sich den amerikanisch-israelischen Hintergedanken hinter dem Mistura-Plan bewusst ist.

Nachtrag Sonntag Abend: Es gibt erste Meldungen, denen zufolge die syrische Armee den Ring um Aleppo in den letzten Stunden komplett zugemacht hat, so etwa bei Syrian Perspective und bei Prensa Latina, welches sich auf lokale Medien beruft. Das Parteibuch geht gegenwärtig davon aus, dass die syrische Armee den Rung um Aleppo noch nicht ganz zugemacht hat, dies aber kurzfristig bewerkstelligen kann, wenn die Armeeführung das zu tun für richtig hält. Die Meldungen der nächsten Stunden und Tage werden zeigen, was stimmt.

Der Krieg gegen Syrien tritt mit der heutigen Entwicklung jedenfalls in eine sehr entscheidende Phase: verlieren die von den USA und ihren Partnern unterstützten Terroristen die Kontrolle über den von ihnen beherrschten Teil von Aleppo, dann bleibt ihnen in Syrien nichts außer ein paar Dörfer und Kleinstädte.

Nachtrag Sonntag zu Montag Nacht: Am Sonntag Abend hat SANA eine Meldung eigens dafür veröffentlicht, um die wichtigen Fortschritte im Raum nördlich von Aleppo zu erläutern. Die westliche Propaganda versucht derweil, wie üblich, die Fortschritte der Armee herunterzuspielen, und betont stattdessen angebliche Fortschritte der Terroristen in der Provinz Idlib. In diesem Fall spielt das Verhalten der westlichen Propaganda möglicherweise jedoch der syrischen Armee in die Hände, denn bis nicht direkt an der Front befindliche Terroristen und die Unterstützer der Terroristen die Nachricht erreicht, dass sich in Aleppo gerade eine Klatsche epischen Ausmaßes für die Terroristen anbahnt, ist es dann schon zu spät, diese Klatsche durch rasche Unterstützung für die Terroristen noch abzuwenden zu versuchen.

Nachtrag Montag Mittag: Die staatliche russische Agentur Sputnik meldet sich auf eine syrische Militärquelle berufend, die syrische Armee zirkle die Terroristen in Aleppo ein und hätte die Terroristen im Osten von Aleppo vom nördlichen Umland Aleppos abgeschnitten. Das News Network Aleppo und Umland berichtet in einem ausführlichen Artikel unter Berufung auf die syrische Regierungszeitung Watan, die Operation der Armee im nördlichen Aleppiner Umland ziele auf die Befreiung von Nubol und Zahraa ab, und berichtet weiter, die Armee habe hohen Grund gegen die Castello Straße, Hreytan und Hayan gwonnen und die Terroristen in der Gegend des östlichen Aleppiner Bezirks Camp Handarat seien umzingelt.

Nachtrag Montag Nachmittag: Al Manar verbreitet zu den heutigen Nachrichten aus Syrien und dem nördlichen Umland von Aleppo folgende Bilder:

Die Kämpfe in und um Aleppo gehen heute an drei Fronten weiter – Malah, Breij und Camp Handarat, und an all diesen Fronten werden weitere Fortschritte der Armee gemeldet.

Nachtrag Montag Abend: Hosein Mortada berichtet vor dem Hintergrund von Videos mit schweren Kriegsbildern für Al Alam, die Erfolge der syrischen Armee und ihrer Partner bei den Farmen von Handarat seien ein strategisch bedeutsamer Sieg und als nächstes werde die syrische Armee die Castello-Straße zumachen und die Terroristen in Aleppo damit vom Nachschub komplett abschneiden. Dass Hosein Mortada damit praktisch das Gegenteil dessen erzählt, was die syrische Regierungszeitung Watan verbreitet, die bekanntlich heute mitteilen lassen hat, dass die syrische Armee sich nördlich von Aleppo als Nächstes darum bemühen wird, die Blockade von Nubol und Zahraa zu brechen, dürfte Absicht sein: die Terroristen sollen nicht wissen, was die syrische Armee als Nächstes tun wird.

Das dem zionistischen Rgeime von Tel Aviv nahestehende Blättchen „Times of London“ hat unterdesse mitbekommen, was sich in Aleppo gerade anbahnt und meldet jetzt, die syrische Armee stehe nördlich von Aleppo nun nur noch wenige Hundert Meter – der Sperrung der Castello-Straße und der damit einhergehenden Umzingelung von Aleppo – vor ihrem größtem Sieg im Verlauf des nunmehr fast vier Jahre andauernden Krieges. Panik macht sich bei den Terroristen und ihren zionistisch-wahhabitischen Unterstützern breit.

Ein für die US-Online-Gazette Al Monitor tätiger Propagandist aus Aleppo klärt unterdessen auf, dass die von der Achse des Widerstandes verbreiteten Bilder von der Front belegen, dass die syrische Armee nach den Erfolgen vom Sonntag einen freien Blick auf – und damit Feuerkontrolle über – die Castello-Straße und Hreytan hat. Der bislang größte Erfolg der syrischen Armee im nunmehr seit fast vier jahren andauernden Krieg gegen Syrien kommt immer deutlicher ins Blickfeld.

Nachtrag Dienstag Abend: Hussam Ali berichtet für Al Manar aus der Gegend nördlich von Aleppo, dass die Terroristen in Aleppo nun so gut wie umzingelt seien:

Gegenwärtig scheinen sich die Kämpfe auf „Camp Handarat“ zu konzentrieren.

Nachtrag Mittwoch: Kinana Alloush für Sama TV:

Nachtrag Freitag: Al-Alam-Korrespondent Rabea Kalawandy, der gemeinsam mit der syrischen Armee nördlich von Aleppo unterwegs ist, berichtet, dass die syrische Armee inzwischen mehr als die Hälfte von Camp Handarat befreit hat.

4 Gedanken zu “Fortschritte nördlich von Aleppo

  1. der Stürmer…ääh…Spiegel überschlägt sich, wie auch andere deutsche Mainstreammedien, mit siegesjubel das man Russland wirtschaftlich erlegt hätte? Gibt es dazu Gegenmeinungen?

  2. Das kann aus verschiedenen Perspektiven gesehen werden. Aus einer monetaristischen Sicht könnte auch gesagt werden, dass durch die Abwertung sich der Import veringern und der Export erleichtert wird. Es kann so wieder zu einem ausgeglichenem Außenhandel kommen.
    Die Schulden in Fremdwährung sind nach meinem Wissen nicht zu groß. Daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die RF erholen wird deutlich höher als jetzt etwa Grichenland oder Portugal.

    In der Oekonomie gibt es jedoch sehr große psychologische Einwirkungen. Wenn jeder gegen den Rubel wettet, also jeder Bürger verucht sein Geld gegen ausländische Währung zu tauschen, dann kracht der Rubel ins bodenlose. Weiterhin gibt es eine importierte Inflation auf alle Güter, welche Importiert werden.

    Dies kann jedoch genau jene Kräfte frei setzten, welche etwa eigene Lebensmittel anbauen, die Abhängigkeit abmildern.

    Eine Staatspleite ist nicht in Sicht. Tiefer wie am heutigen Tag kann der Rubel auch nicht mehr fallen. Hier war er faktisch kurzfristig unterbewertet.

    Die Frage ist viel mehr, in wie weit die Bevölkerung bereit ist, auf importierte Konsumgüter oder Auslandreisen zu verzichten. Ökonomsich könnte es den Anschub geben, dass im viel breiteren Maßstab eine Konsumgüterindustrie aufgebaut wird. Entscheidend ist jedoch, ob die Reaktionen der eigenen Notenbank und der Regierung aufeinander koordiniert ist. 17 % Leitzinsen würgen auf Dauer tatsächlich die eigene Industrie ab. Es müsste jetzt offen kommuniziert werden, dass es eine importierte Inflation gibt. Doch sich das wieder einfängt.

    Die Wirtschaft kann jetzt mit sehr billigen Löhnen produzieren, da die Löhne in Rubel ausbezahlt werden. Die Wirtschaft kann sich anpassen. Wie das jetzt aber für die Menschen sein wird, ob Menschen damit tief unter die Armutsgrenze fallen, steht auf einem anderen Blatt.

    Es kommt drauf an, wie die Notenbank und die Regierung reagieren und natürlich auch, wie sich andere Staaten, etwa China sich verhalten werden.

  3. Guten Tag !
    Die Fortschritte der SAA im Raum Aleppo lassen hoffen, dass der Konflikt und die Kriegsangst der Menschen in dieser dicht bevölkerten Region sich bald beruhigen werden. Auch dann wäre es noch ein weiter Weg in Richtung Normalisierung des Lebens.
    Frage : was ist dieser „Erfolg“ für Syrien wert im Vergleich zu dem Verlust des Militär-Stützpunkts Wadi Daif, der laut Meldungen der letzte Stützpunkt der Armee in dieser Grossregion sei ?
    Ich verstehe schon den Unterschied zwischen dicht besiedeltem und wirtschaftlich bedeutendem Gebiet und auf der anderen Seite die Militär-Präsenz in einer dünnbesiedelten Region. Wie wichtig ist denn nun der Stützpunkt aus Sicht der SAA oder umgekehrt für die Al Nusra – was lässt sich daraus machen ? Immerhin versuchten es die Angreifer bereits ca. 2 Jahre lang, nun – mit frischen „westlichen“ Waffen gelang die Eroberung … . Das sieht nach terretorialer Bereinigung aus. Hat jemand eine Übersichtskarte ?

  4. ka49mich

    Die Basen Wadi Deif und Hamidiya haben spätestens, seitdem Al Kaidas Nusra Front die SRF/FSA und andere US-Terrorlakaien in dem Gebiet vor einigen Wochen besiegt haben, für die syrische Armee keinerlei strategische Bedeutung mehr. Vorher wurden die Basen gebraucht, um zu verhindern, dass US-Terrorlakaien rund um Kafranbel einen gesicherten Brückenkopf aufbauen. Mit der Niederlage der US-Lakaien in der Region gegen Al Kaida gibt es diese Gefahr nicht mehr so wie zuvor, weshalb die Basen nun weitgehend zwecklos waren. Die Basen Wadi Deif und Hamidiyah sicherten keine Nachschublinie der syrischen Armee ab, und sie blockierten auch keine wesentliche Nachschublinie der Terroristen.

    In gewisser Weise spielt der Verlust von Wadi Deif und Hamidiyah an Al Kaida der syrischen Armee sogar in die Hände, denn Al Kaida wird dadurch im Kampf gegen US-Lakaien gestärkt, was die Optionen der USA, ihre Lieblingsterroristen für den Endsieg auszurüsten und auszubilden, deutlich einschränkt.

    Eine Lagekarte findet sich hier:

    http://en.wikipedia.org/wiki/Cities_and_towns_during_the_Syrian_Civil_War

    Die aufgegebenen Basen Wadi Deif und Hamidiyah liegen knapp östlich bzw südlich von Maarat Al Numan in der Provinz Idlib.

    PS: Ein frischer Artikel der US-Propaganda-Schleuder McClatchy gesteht ein, dass die Erstürmung der Basen Wadi Deif und Hamidiyah ein Rückschlag sowohl für die syrische Armee als auch für die US-Terrorlakaien ist, während Al Kaidas Nusra Front davon profitiert:

    http://www.mcclatchydc.com/2014/12/16/250264_islamists-rout-syrian-government.html?sp=/99/117/&rh=1

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.