Bevor Benjamin Netanjahu zur UNO aufgebrochen ist, war klar, dass er wegen der jüngsten iranisch-amerikanischen Entspannungssignale stinkwütend war. Die Aussicht auf Frieden schmeckt Netanjahu überhaupt nicht, weil er dann nichts mehr hat, mit dem er vom fortgesetzten israelischen Landraub in Palästina ablenken kann. Bevor er losgeflogen ist, hat Netanjahu erklärt, er fliege in die USA, um da „die Wahrheit“ über den Iran zu sagen.
Netanjahus Ansprache vor der UNO war dann nichts weiter als eine in aufgewärmten antiken Tribalismus getränkte Hasstirade gegen den Iran. Der Iran betreibe ein Atomwaffenprogramm, baue zum Verschießen von Atomsprengköpfen Interkontinentalraketen, die in drei oder vier Jahren New York treffen könnten, der iranische Präsident Hassan Rouhani sei ein Wolf im Schafspelz, könne sein Yellowcake essen und ein nuklear bewaffneter Iran sei fünfzig mal schlimmer als ein nuklear bewaffnetes Korea, verkündete Netanjahu den ob seiner absurden Schimpftirade peinlich berührten Zuhörern als Wahrheit. Sein Großvater Nathan und dessen Bruder gehörten zu den Nachfahren der Makkabäer, habe sich geschworen, nie wieder wie im Europa des 19. Jahrhunderts im Dreck zu liegen, und deshalb stehe er Benjamin Netanjahu, nun vor der UNO. Und wenn Israel ganz allein stehe, dann werde Israel ganz allein Iran am Bau von Atomwaffen hindern, drohte Netanjahu weiter, und fügte hinzu, in unserer Zeit würden „die biblischen Prophezeihungen“ nun realisiert werden.
So, wie es aussieht, hat der Wüterich sich mit seinem unbeherrschten Auftritt ins eigene Knie geschossen. Selbst die dem zionistischen Apartheidregime ansonsten treu ergebene sogenannte „westliche Wertegmeinschaft“ war peinlich berührt. Das zionistische US-Blättchen „New York Times“ beispielsweise ließ anschließend den früheren Berater im Nationalen Sicherheitsrat der Vereinigten Staaten Gary Sick kommentieren, dass „es wirklich verstörend ist, das zu sehen, das extremistische Element, und wie weit er bereit ist, es voranzutreiben. Er hat sich durch seine Übertreibungen wirklich selbst geschadet.“ In Deutschland titelte die Süddeutsche Zeitung „Netanjahus einsamer Kampf“ und erklärte dazu, wie Netanjahu seine Forderung nach Taten vortrage, sei selbst für Freunde verstörend, und er stelle sein Land ins Abseits. Selbst die radikal-zionistische deutsche Springerpresse ließ verlautbaren, dass „die Art und Weise, wie da die verbündete Großmacht oft als ebenso naiver wie dummer Schuljunge abgekanzelt“ wurde, „bisweilen geradezu peinlich“ war. Kritik an Netanjahus Hasstirade gegen den Iran kam sogar aus Israel selbst, etwa von Shelly Yacimovich, der Oppositionsführerin der zionistischen Arbeitspartei, die, wie die gerade zu einem nuklearen Erstschlag Israels gegen Iran aufrufende Siedlerpostille „Jerusalem Post“ beiläufig berichtete, dazu erklärte, der Weg mit Iran umzugehen, sei es, die USA internationale Bemühungen führen zu lassen, und nicht Israels Isolation zu betonen.
Eine andere Reaktion kam lediglich von MJ Rosenberg, einen Dissidenten von AIPAC, der nach der Rede erklärte, er empfinde pure Freude über die Rede, weil Netanjahu sich mit seiner anti-iranischen Tirade selbst ins Abseits gestellt und damit nun die Fähigkeit verloren hat, eine friedliche Lösung des amerikanisch-iranischen Atomdisputes ernsthaft zu beeinflussen und zu sabotieren. Rumpelstilzchens Auftritt vor der UNO hat also auch eine erfreuliche Seite.
Nachtrag: Netanjahus peinlich aggressive Rede erzeugt mehr Fallout. Der britische Karriere-Diplomat Peter Jenkins nimmt bei Lobelog eine zentrale Lüge von Netanjahus Täuschungsvorwurf gegen den Iran auseinander, Pepe Escobar erläutert bei RT ungeschminkt die Hintergründe der „krankhaften“ Friedensunwilligkeit von Netanjahu und The New Republic kommentiert Netanjahus „schockierend schlechte Rede.“ Hätte Netanjahu seine Rede nach dem sich abzeichnenden Friedensschluss zwischen den USA und Iran einfach storniert, so wie seine saudischen Terrorkameraden das getan haben, stünde Israel heute vermutlich besser da als es nun nach Netanjahus anti-iranischer Hasstirade dasteht.
Der Mann ist ein verdienter, aber schwer kranker Schausteller und Pathokrat des Volkes, der, nach Selbstbekenntnis, seit tausenden Jahren mit seinen Patriarchen Abraham, Issak und Jakob auf gemeinsamen, wohl irrigen, Pfaden wandelt.
Anstatt gemeiner Spott sollte ihm ein Stuhl mit Rädern, eine Schwester zum schieben, und ein Malbuch angedient werden. Nur so kann nachhaltig geholfen werden.
Wie irre muss man sein, mit 8 Mio Einwohnern in einem Zwergstaat 75 Mio Iraner zu bedrohen? Will er der Welt sagen, dass er bereit ist sein Volk zu opfern um seinen Wahn zu befriedigen? Sein Glaube an die eigenen Atomwaffen ist irrig. Ein iranischer Gegenschlag mit konventionellen Waffen würde Israel schwer treffen. Was aber passiert mit einem angeschlagenen Zwergstaat, den zig Millionen Araber ringsum „in ihr Herz geschlossen haben“? Dieser Krieg würde auf israelischen Territorium stattfinden, Mann gegen Mann. Atombomben sind dann nutzlos. Man kann dem Volk von Israel nur raten, den Mann so schnell wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen. Bevor es zu spät ist.
– … Gegenschlag …
Seit geraumer Zeit verkauft der Zionismus jeden Gegenschlag als Terrorismus der anderen, um wiederum jeden Gegengegenschlag als natürliches Recht zur eigenen Verteidigung zu rechtfertigen. Da kommt eine Autoimmunkrankheit namens Zionismus gerade recht, weil dem Volk von Israel etwas raten zu wollen ist wie Eulen nach Athen zu tragen: Israel ist längst beratungsresistent – systembedingt.
@Parteibuchs Beschreibung sieht mir nach einem weiteren Puzzleteil für einen innerzionistischen Richtungskampf zwischen Globalisten und Lokalisten mit Regionalmachtphantasien. Letztere haben derweil aus den Augen verloren, zu welchen Opfern der Zionismus bisweilen fähig war, denn Israel ist nur ein lokaler Vorposten, eine ausgewiesene Besatzungsmacht mit weitgehender Narrenfreiheit auf Kosten eines Käfigs voller Narren, welche nicht davon abzubringen sind, an ihren König zu glauben.
Die Hervorhebung beider, gleichlautender Prophezeiungs-Manuals folgt einem üblichen PRopagandamuster. Falls er die Gemeinsamtkeiten wirklich so betont hat vor der UNO, dann spielt Netanyahu ziemlich offen auf die unter zionistischen Führern entwickelte Schicksalskoalition mit der Christenheit, deren willige Schafe sich bereitwillig von Zions Hirten narren lassen.
– … der Weg mit Iran umzugehen, sei es, die USA internationale Bemühungen führen zu lassen, und nicht Israels Isolation zu betonen.
Ja, da ist Israel wohl vom rechtsen Weg der EUSraEliten abgekommen: Die Achse der Willigen im weiteren und die US im engeren Sinn Stellvertreterkriege für den Zionismus führen zu lassen, z.B. den Krieg gegen den Terror. Ein Krieg ohne absehbares Zeitlimit und bar jeder Frontlinie, denn Krieg wird zu jeder Zeit und flächendeckend geführt – gerade deshalb zwingend auch gegen das eigene Volk.
Die Amis auf Kurs
Grüsse
kosh
Netanjahu = NWO = Bilderberger & Co., also jene Politik, die die USA seit 9/11 leitet, er folgt auch nur der vorgegebenen Linie, sagt, was von ihm erwartet wird;
es scheint mir eher so, dass sich in Amerika langsam Widerstand erhebt, dass man verstanden hat, die zionistische Agenda schadet mehr als sie nützt, und dass die Obama-Admin. mit dem Militär im Hintergrund nun eigene Wege gehen will (die meisten Kongressabg. würden sich lieber solch Einflüssen entziehen, haben aber Angst antisemitisch etc. gebrandmarkt zu werden);
damit stellt sie sich logischerweise gegen den mächtigen Wallstreet-Komplex,
man wird sehen, ob die nächsten Kriege am Finanzsektor ausgefochten werden…
Netanhajahu ist -wie Wolfgang Eggert in seinem Buch: Von Manhatten bis Berlin, bereits 2008 beschrieb- einer der aggressivsten Erfüllungsgehilfen der Chabad Lubawitscher Sekte, welche die Weltmacht um jeden Preis zu erringen versucht: http://www.chabad-mafia.com.
Bruno 17
Die Israelis haben in den vergangene Kriegen gezeigt das sie mit ihren Gegnern fertig werden.
Allerdings im Libanon haben sie auch ihre Grenzen kennengelernt.
Alleine die Luftstreitkräfte der IDF können jeden Anmarsch im Keim ersticken. Die Luftwaffe Artillerie und Panzer der IDF stellen eine fürchterliche und gewaltige Feuerkraft sicher.
Das dachten sich die Israelis im Jom Kippur-Krieg `73 auch – bis die syrisch-ägyptische Allianz einmal und patriotisch für einige Tage der Welt zeigten, dass die Behauptung von der „Unbesiegbarkeit der israelischen Armee“ nur einen Mythos dartsellt. Golda Meir hatte nicht umsonst ihre Finger am Abzug der nuklear-bestückten Raketen.
Das Problem ist eher: es gibt keine große arabische Armee mehr. Irak, Syrien, Libyen vernichtet, der Rest gekauft.
Es ist wohl das zionistische Netzwerk was unbesiegbar erscheint!
Einzig das große Mundwerk der Kriegstreiber aus Israel ist unbesiegbar. Aber wer legt sich auch schon gerne mit einer Revolverschnauze an?
Er ließ bereits den fünften iranischen Wissenschaftler ermorden.:
So ist das leider, dass Manche (wie Netanjahu) ein Faksimile der „biblischen Prophezeihungen“ (Hesekiel 38ff, ‚Armageddon‘ usw.) herbeiführen wollen.
Wundert mich nur, dass er das so offen (sogar vor der UNO) gesagt hat:
„In our time the Biblical prophecies are being realized.“
Der spinnt.